Am Samstag Morgen, nachdem ich gerade vom joggen und schwimmen- ich hatte mir immer noch keine Lungenentzündung geholt- wiedergekommen war, erreichte mich eine Nachricht von Peter.
Mein Herz blieb erst stehen, um dann ein doppeltes Salto zu machen, als ich seinen Namen auf meinen Benachrichtigungen stehen sah. Das bedeutete, es ging ihm vermutlich etwas besser, wenn er sogar schon schreiben konnte. Gott sei Dank, ich hatte nämlich schon überlegt, ihm einen Brief zu schreiben, den er dann vielleicht eher lesen durfte. Besser er kotzte auf das Papier, als sein Handy damit zu schrotten. Ich zumindest fand mein neues Modell, was ich mir ja nach dem Regenschaden gezwungenermaßen kaufen musste, ziemlich miserabel. Zumindest für den Preis.
Auch egal, auf jeden Fall hatte ich Peter, nachdem er mir gesagt hatte, dass es ihm schon ganz passabel ging, dazu überredet, sich noch am Vormittag mit mir zu treffen. Oder eher gesagt: Ich ging zu ihm, da May ihm immer noch eine strenge Bettruhe zu gewiesen hatte.
Heute war also der Moment der Wahrheit gekommen. Ich würde zum ersten mal jedes einzelne meiner Geheimnisse offenbaren. Denn ich brauchte einfach jemanden, mit dem ich offen reden konnte. Jemand, der mich im Arm hielt und wusste, warum ich denn weinte. Das war mir erst klar geworden, als Peter nicht mehr da war. Doch so verhielt es sich doch immer: Wenn man es nicht mehr besaß, dann wusste man das frühere Glück doch erst zu schätzen.
Ich handelte hier nicht rational, das war mir wenigstens bewusst. Aber auch wenn Vertrauen, wie man am Beispiel von meiner Mutter und Tony Stark bestens sah, nicht immer gut war, hatte ich genug Vertrauen in Peter Paker, um dieses Risiko an zu nehmen.
Etwas außer Atem, weil ich so aufgeregt war, kam ich vor der Tür der Pakers an, wo Peter mir auf machte, ohne das ich überhaupt klingeln musste. Er sah gut aus. Genau wie ich ihn in Erinnerung gehalten hatte. Seine Haare sahen wunderbar weich aus, die Augen gläzten und auch sonst hörte ich keinen rasselnden Atem. Das ganze musste über Nacht verschwunden sein, denn gestern hatte May mir noch gesagt, dass er entweder schlief, oder über dem Eimer hing. Einzig der dicke Schal war ein Zeichen seiner zurückliegender Krankheit.
Das ganze bemerkte ich nur im nebenbei, während ich ihn strahlend an lächelte:,, Hey, du siehst gut aus, wie geht es dir?" Peter zog mich in den Flur und schloss die Tür, als er meinte:,, May hat vermutlich total übertrieben, jetzt geht es schon wieder. Wie gehts bei dir? Du hast dich irgendwie bedrückt angehört. Alles gut?"
Ich wartete, bis er mich anschaute:,, Eigentlich schon, aber ich muss dir etwas sagen. Etwas wichtiges. Können wir vielleicht raus gehen, oder ist May da? Ich wäre gerne ungestört.." Peter hob eine Augenbraue, allerdings fragte er nicht nach, bevor er antwortete:,, May ist gerade nicht zu Hause, aber wir können auch gerne irgendwo hin gehen, wenn du willst"
Ich schüttelte schnell den Kopf und schloss meine Hand, als ich merkte, dass meine Finger vor Aufregung zitterten.
,,Bitte versprich mir, mir bis zum Ende zu zu hören, ohne was zu sagen, ja. Und behalte das bitte um jeden Preis für dich", bat ich ihn, als er sich gegenüber von mir auf den Boden in sein Zimmer setzte. Peter sah nun ebenfalls etwas nervös und verunsichert aus, aber klange nicht so schlimm wie ich.
Als er mit einem nicken zu gestimmt hatte, wand ich meinen Blick auf einen äußerst interessanten Fussel auf den Boden. Wenn ich das hin bekommen sollte, dann konnte ich ihn trotzdem nicht anschauen. Es fühlte sich einfach wie ein Vertrauensbruch gegenüber von Hydra an, wenn ich ihm das alles offenbarte. Die Organisation, welche mich ohne Fragen auf genommen hatte, bekam nichts von mir, während ich irgendeinem Jungen, den ich nun seit ein paar Wochen kannte meine größten Geheinnisse erzählte.
Wo sollte ich überhaupt anfangen? Naja, vermutlich am besten am besten am Anfang. Hilfe, das würde ein langer Monolog werden.
,,Vielleicht hast du bemerkt, dass ich nie von meiner Mutter geredet habe, sie ist an Krebs gestorben, als ich acht Jahre alt war. Als du mich letztens gefunden hast, wo ich so geweint habe, da ist mein Vater gestorben. Also nicht mein echter Vater, der ist Dreck, sondern mein Ziehvater, der mir alles bei gebracht hat, seitdem seine.. Organisation mich aufgenommen hat. Ich war damals gerade auf der Flucht."
Ich machte eine kurze Pause um nach zu denken. Sollte ich ihm jetzt auch noch von meinem Vater erzählen? Ja, jetzt wo ich schon dabei war..
Plötzlich sprudelte alles aus mir heraus:,, Ich bin die Tochter von Tony Stark. Von diesem Mensch von Misthaufen, stamme ich ab. Gena hat mich dazu erzogen, ihn zu hassen, was sie völlig zu recht gemacht hat, keine Frage. Aber es hat nicht mal gereicht, mein Selbstmord vor zu täuschen. Sollte mich nicht wundern, bei seinem Ego. Mir tut nur Spiderman leid. Ich habe ihn letztens entführt, aber meinst du der große Iron Man hat es geschafft, seinen Schützling frei zu bekommen? Nein, dabei bin ich ein sechzehnjähriges Mädchen. Er ist so dumm! Ihm liegt mehr an einem Kind als an seiner Tochter. Er hat mich und meine Mutter acht Jahre allein gelassen. Hydra hat mich ohne jegliche Fragen auf genommen. Eine Organisation, die alle als das Böse da stehen, hat mich aufgenommen, mir Jahrelang geholfen, für das Gute zu kämpfen. Und dann, dann hat mein biologischer Vater meinen echten Vater umgebracht. Das kann doch nicht sein!"
Alles was ich als letztes gesagt hatte, war total unzusammenhängend gewesen. Allerdings war es komisch, darüber zu sprechen. Es herrschte Stille, in der ich, immer noch mit gesenktem Blick, mit den Tränen kämpfte.
Die Stille zog sich hin. Dreizig Sekunden, eine Minuten, zwei Minuten...
Ich traute mich nicht meinen Blick zu heben, als plötzlich Peters Stimme, komplett emotionslos erklang:,, Ich bin Spiderman"
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Stark ist nicht stark
FanfictionTriggerwarnung* Chiara Laila Caruso. Die Tochter von Tony Stark und gleichzeitig die Person, die den berühmten Multi- Millionär am meisten hasst. Mit 8 Jahren starb ihre Mutter. Doch das hinderte Chiara nicht daran, Selbstmord vor zu täuschen,nur um...