9| Essen und Kino

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Yoongi

*

"Wow..."

Was zum Teufel? 
Ich konnte es nicht fassen. 

Jimin sah einfach gut aus. Sein Style, sein Outfit, seine Haare. Alles passte perfekt zu ihm und umschmeichelte seinen Körper.
Warum zog er sich viel früher nicht so an?
Warum versteckte er sich? 

Okay es bringt nichts, die Warum fragen bringen auch keine Antwort und so schnell wird Jimin mit der Wahrheit nicht rausrücken. 

Ich stand immer noch völlig verdattert an der Tür.  

"Jimin...", sprach ich, endete jedoch mit meinem Satz.
"Yoongi!", sagte er mit sanfter Stimme. 
"Was zum Teufel?", fragte ich.
"Sehe ich so schlecht aus? Ich kann mich auch umziehen gehen."
"NEIN! Du siehst gut aus. Mehr als das, gehen wir!", sprach ich, schnappt mir seine Hand und zog ihn mit mir mit. 

Die anderen werden Augen machen. 
Ich sah zu Jimin, er sah wirklich gut aus. Oft genug, konnte ich es gar nicht denken. Tae wird Augen machen, die zwei könnten miteinander konkurrieren. Ich kenne Tae, er würde es nie als Kampf ansehen, er würde es für gut heißen.

Wir kamen bei den Jungs an. Sie unterhielten sich angeregt miteinander. 
Tae wollte gerade etwas sagen, als er sich unterbrach. Seine Augen richteten sich auf Jimin. Sein Mund klappte auf und sah geschockt zu ihm. Jimin verkrampft sich. Ich merkte es, da ich immer noch seine Hand hielt. Was mir nicht unangenehm war, eher das Gegenteil. 

"Jimin.", kam es genauso erstaunt von Tae, wie von mir.
"Verdammt! Du siehst gut aus!" 

Die anderen Jungs drehten sich um. 

"Wow!", sprach Jin. 
"Jimin, du siehst Mega aus! Da kann der Abend ja beginnen.", sagte Namjoon. 
"Wow, du könntest glatt als Model durchgehen.", sprach Hobi bewundernd.
"Dem stimme ich zu, aber tut mir Leid Jimin, an Tae kommst du nicht ran.", sprach Kookie und umarmte Tae fest.

"Das sagst du nur, weil Tae dein Freund ist, Kookie.", sagte Hobi.
"Richtig!", grinste Kookie.

"Jetzt mal im Ernst, Jimin! Warum hast du dich bisher nicht so gekleidet? Du siehst wirklich gut aus. Ab sofort ziehst du dich auch in der Schule so an, du musst dich keineswegs verstecken.", sprach Tae.
"Genau!", stimmte ich zu. 

"Kinder, ich will ja unseren Plausch ungern unterbrechen, aber wir sollten langsam mal loslaufen, wenn wir noch was Essen gehen wollen.", sprach Jin, sah zu mir und Jimin, dabei sah Jin zu meiner Hand. 
"Oder wollt ihr beide noch weiter Händchen halten?", grinste Jin. 

Ich nahm schnell meine Hand weg. Ich sah zu Jimin, er war wieder rot geworden. Wenn das weiter so geht wird er noch zur Leuchtreklame. Allein die Komplimente riefen das hervor, doch bei uns muss er sich daran gewöhnen. Wir sagen was wir denken. Wenn jemand gut aussah, bekunden wir unsere Meinung. Wenn etwas nicht gut aussah, sagten wir dies. Wir waren alle dankbar. Wie oft passierte es das jemand komisch aussah, man ging wohin und dann wird gelästert. Nein, nicht bei uns. 

"So los, jetzt!", sprach Hobi und marschierte los. 
Wir hinterher her. 
Tae und Kookie gesellten sich zu ihm. Hinter ihnen waren Namjoon und Jin. Jimin und ich waren die letzten. 

Als der Bus kam, stiegen wir ein und setzten uns. In der Stadt angekommen gingen wir zu einer Pizzeria. Pizza war immer gut. Wir hatten schnell ein Platz gefunden. Kaum saßen wir, bestellten wir schon. Das Essen ließ auch nicht lange auf sich warten. 

"Endlich Essen.", schwärmte Namjoon und haute ordentlich rein. 
Wir lachten, er und sein Essen. Gut, wer viel Sport macht, braucht auch Energie. 

Ich blickte zu Jimin. Er hatte sich eine Schinken-Salami Pizza bestellt. Ich betrachtete ihn von der Seite. Er aß konzentriert und vorsichtig. War er es nicht gewohnt in Gesellschaft zu essen?
Was zum Teufel hat er in seiner Heimat gemacht? 
Warum lebte er so zurück gezogen?
In sich gekehrt? 
Je mehr ich darüber nachdachte wollte ich es wissen. Ich wollte am liebsten sofort alles wissen, doch wenn ich ihn frage, wüsste ich,  dass er dicht machen würde. 

Wo waren seine Eltern? Man hat sie nie gesehen, auch nicht als wichtige Gespräche in der Schule anstanden. Jimin war persönlich erschienen mit einem Brief. 
Lebte er die ganze Zeit allein? 

Ich muss aufhören mir Gedanken zu machen, doch je mehr er bei uns war, umso mehr Gedanken machte ich mir. Er war so süß, so unschuldig. Seine Augen hatten einen leichten Glanz, nicht so matt, wie sonst immer. Das zeigte mir, dass er sich wohlfühlt. 

Ich beobachtete ihn weiter, er trank etwas von seiner Cola, dann nahm er ein Stück Pizza und biss hinein und leckte sich über seine Lippen und kaute weiter. 

Seine Lippen waren ein Traum. Volle sinnliche Lippen. 
Ich setzte mich auf und schaute weg und widmete mich wieder meiner Pizza zu. Sonst komme ich noch auf dumme Gedanken. Der Junge machte mich verrückt. 

Ich wurde leicht mit den Ellenbogen angestupst. Ich sah hoch und sah in Namjoons Gesicht. Dieser grinste mich an und wackelte bin seinen Augenbrauen. Er hatte mich beobachtet. 

Ich schüttelte nur leicht mit dem Kopf, er verstand was ich damit meinte. Wir würden uns später darüber unterhalten. Jimin und die anderen haben davon nichts mitbekommen. Zum Glück, das wäre etwas unangenehm geworden. Ich muss selbst sehen und mir klar werden, was los ist. Die Gefühle die Jimin in mir verursacht. 

Nicht weiter darüber nachdenken. Wichtig war es, dass wir den Abend genießen. 
Fertig mit essen, bezahlten wir und liefen zum  Kino. 

Angekommen kauften wir die Tickets und noch etwas zu trinken. Essen brauchte ich nicht mehr. Der einzige der sich etwas kaufte war Namjoon. 

Wir setzten uns auf unsere Plätze. Hobi setzte sich als erster, darauf folgten Kookie, Tae, Jin, Namjoon. Ich setzte mich neben Namjoon und Jimin setzte sich neben mich. Der Vorspann lief, paar Minuten später ging der Film los. 

Wir schauten einen Horrorfilm. Wusste Jimin das wir uns einen ansehen? Mochte er Horrorfilme? 

Der Film ging recht entspannt los, doch nach einigen Minuten wurde es wirklich spannend. Das arme Mädchen, sie wurde Opfer des Geistes, was im Haus verweilte. Dazu die Nonne, die möchte ich ungern in Live erleben. 

Ich sah rüber zu Jimin, er hatte seine Hände vor seinem Gesicht und schielte leicht durch seine Finger. 

Kleine Finger...

Ich sah wieder zur Leinwand. 
Gar nicht mal schlecht gemacht. Ich bemerkte, das Jimin immer wieder zusammen zuckte und verkrampft da saß. 

Mein Blick wieder zur Leinwand gerichtet, tauchte plötzlich wieder die Nonne auf. Die anderen zuckten etwas zusammen und neben mir quiekte es. Jimin krallte sich an meinem Arm fest.

Bewusst was Jimin tat, ließ er meinen Arm wieder los und formte mit seinen Lippen eine Entschuldigung. 

Ich lächelte ihn nur an. So viel Niedlichkeit in einer Person, sollte verboten werden. 
Er saß immer noch verkrampft da. Ich beschloss mutig zu sein. Ich nahm seine Hand und legte sie auf meinen Arm, mit meiner anderen Hand hielt ich ihn fest. 
Zu erst verkrampfte er sich. Erschrocken schaute er mich mit seinem Augen an und ich zwinkerte ihm zu und er wurde rot. Ich schmunzelte und mein Blick ging wieder zur Leinwand. 

Ich beschloss das zu tun was sich richtig an anfühlt. Ich lasse all dies auf mich zukommen und DAS fühlt sich verdammt gut an!

*

Copper-Curly 

Überarbeitet
09.11.2023

Confidence ||•yoonmin•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt