Kapitel 1: Der neue Prinz

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"Mein kleiner Kopa."

Nala sah auf das kleine Fellknäuel zwischen ihren Pfoten hinab. Ihre blauen Augen scannten das Junge, während sich gleichzeitig ihr Herz mit überwältigender Freude füllte.

Ihr neugeborener Sohn sah zu ihr auf, seine orangefarbenen Augen weiteten sich in neu entdecktem Staunen. Die Königin musste bei seinem Blick kichern und leckte seinen kleinen Kopf.

Sie zog ihren Kopf wieder zurück und lächelte von einem Ohr zum anderen, als ihr Gefährte die Höhle betrat. Er suchte die vielen Löwinnen ab, die verstreut auf dem Boden lagen. Manche badeten sich, manche schliefen.

Nala sah ihn strahlend an.

"Guten Morgen, Simba."

Der König schien sich beim Klang ihrer Stimme und einem schnellen Blick auf ihren Sohn zu entspannen. Er lächelte sanft, ging auf sie zu, und schmiegte sich an sie.

"Rafiki ist da", flüsterte Simba.

Nala runzelte die Stirn und sah wieder hinunter auf den schlafenden Prinzen.

"Können wir die Zeremonie irgendwie verschieben? Kopa ist viel zu klein."

"Ich denke, wir können es ein paar Tage oder so verschieben."

"Danke, Simba", seufzte Nala.

"Ich werde Rafiki sagen, dass es verschoben wurde", antwortete Simba ein wenig irritiert.

Er trennte sich von seiner Familie, ging zurück aus der Höhle und bestieg den Königsfelsen. Es war früher Morgen, die Sonne stand kaum über dem Horizont. Eine kühle Morgenbrise fuhr durch Simba's rote Mähne.

Er näherte sich einem alten Pavian. Der Affe ging mit einem Stab. Er lächelte beim Anblick des Königs.

"Sind die Königin und der Prinz bereit?" Der Pavian sprach mit starkem Akzent.

Simba schüttelte den Kopf.

"Nala hat mich gebeten, die Zeremonie zu verschieben. Sie glaubt, dass Kopa im Moment zu klein ist. Es tut mir leid, dich umsonst hierhergeholt zu haben, Rafiki."

Der Pavian lachte nur und winkte ab.

"Mach dir keine Sorgen, Simba. Sag mir Bescheid, wenn sie bereit sind."

Rafiki verließ den Königsfelsen. Simba blickte noch einmal über das Geweihte Land, bevor er zu seiner Familie zurückkehrte.

Als er die Höhle betrat, warf ihm Nala einen besorgten Blick zu.

"Alles in Ordnung, Simba?"

Simba bemerkte, dass sein Kopf gesenkt war und korrigierte seine Haltung.

"Ja", er lächelte gezwungen.

Doch Nala kannte ihn zu gut.

"Was ist los? Stört dich etwas?"

Simba's Lächeln verschwand und er legte sich neben sie.

"Ich mache mir nur Sorgen um Zira. Scar war ihr Gefährte, ich weiß genau, dass sie vorhat, ihn zu rächen."

Nala konnte nicht anders, als mit den Augen zu rollen.

"Simba, dein Sohn wurde heute Nacht geboren und das einzige, an das du denkst, ist Zira? Sie ist nicht wichtig im Moment. Kopa schon."

Simba spürte einen Knoten in seiner Brust.

"Du hast Recht, Nala. Es tut mir leid."

"Alles gut. Jetzt komm, schau dir seine Augen an. Er kommt ganz nach dir", sagte Nala, als sie Kopa's goldene Augen betrachtete.

Er sah Kopa voller Stolz, aber auch Angst an. Er hatte Angst um seinen Sohn, da er wusste, dass Zira jederzeit zuschlagen konnte.

Nala schmiegte sich an Simba und seine Nerven beruhigten sich sofort.

"Alles wird gut, Simba", beruhigte Nala ihn sanft.

Simba seufzte nervös und grinste seine Familie an.

Alles wird gut.

Kopa's AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt