Kapitel 26: Besessenheit

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Das Königsrudel kehrte erschöpft und sicher nach Hause zurück. Sobald Kopa die Höhle betrat, wurde er von Simba's und Nala's Umarmungen erstickt. Nala weinte Tränen der Erleichterung und Freude, als sie das Blut von Kopa's Kopf leckte. Er zuckte vor Schmerz zusammen.

Vitani stand außer Sichtweite, beobachtete aber das Familien Wiedertreffen.

"Oh, Kopa! Es tut mir so leid, dass ich dich aus den Augen gelassen habe. Ich hätte dich fast verloren", weinte Nala.

Kopa sah zu ihr auf. Nala's Augen glitzerten. Er konnte Schuldgefühle, aber auch Erleichterung in ihnen sehen.

"Es ist okay, Mama. Ich bin jetzt hier und es geht mir gut", tröstete Kopa sie.

Nala grinste sanft und liebkoste ihren Sohn weiter. Simba stand neben ihnen und wartete geduldig, bis er an der Reihe war.

Kopa schnurrte bei der Berührung seiner Mutter. Von den fünf blutigen Kratzern, die Zira auf seinem Kopf hinterlassen hatte, ging weiterhin Schmerz aus. Sie stachen wie Papierschnitte, wenn Luft sie berührte. Nala leckte sie noch mehr, aber das getrocknete Blut blieb.

Als Nala aufgab und sich von Kopa löste, trat Simba vor und umarmte ihn. Simba fand es noch immer beschämend, dass Nala ihn vor Monaten vor Zira retten musste. Sogar Kopa konnte entkommen, was für den König noch peinlicher war.

Trotzdem war Simba froh, dass sein Sohn in Sicherheit war. Nicht besonders unversehrt, aber sicher.

Simba wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihm ein unbekannter Geruch in die Nase stieg. Er löste sich von Kopa, drehte sich um, und sah Vitani. Sie stand im Höhleneingang und starrte das Rudel an. Simba knurrte und stürmte auf sie zu. Kopa reagierte schnell und rannte vor Vitani, um Simba davon abzuhalten, sie zu berühren.

Der König stoppte seinen Sprint und fletschte die Zähne vor den Jungen. Er sah mehrmals von Kopa zu Vitani. Er schien verwirrt. Vitani stand aufrecht und benahm sich tapfer, obwohl sie Angst hatte. Nala trat neben sie und blickte auf die kleine Löwin.

Sie erkannte Vitani, als Zira sie zu Boden geschlagen hatte. Das war vor Monaten passiert, als sie Simba gerettet hatte. Nala hatte sofort Mitleid mit Vitani. Ihr Gefährte fühlte anders.

"Geh zur Seite, Kopa", befahl Simba mit tiefer Stimme.

Kopa wusste, was sein Vater von den Außenseitern hielt. Zira's Tochter in der Nähe seines Rudels oder überhaupt im Geweihten Land zu sehen, musste ihn zorniger machen als alles andere. Es war offensichtlich, dass der König seine Wut um seiner Familie Willen im unter Kontrolle behielt.

"Ich werde nicht zulassen, dass du ihr weh tust, Papa." Kopa sah zu seinem Vater auf, sehr wohl wissend, dass Simba ihn leicht aus dem Weg schieben könnte.

"Sie ist eine Außenseiterin. Zira's Tochter", knurrte Simba.

"Aber sie ist meine Freundin."

Simba sah Kopa überrascht an.

"Nachdem Zira mich entführt hat, hab ich sie in ihrer Höhle getroffen", fuhr Kopa fort. "Sie hat mir geholfen zu fliehen."

Simba sah Vitani verwundert an. Sie starrte ihn ohne Angst an.

"Was macht sie dann hier?" Simba's Stimme flößte allen um sie herum Angst ein.

"Wir hatten eine Abmachung. Wenn sie mir bei der Flucht hilft, könnte sie mit mir mitkommen", erklärte Kopa.

"Die Abmachung ist vorbei. Verlass die Höhle, bevor ich gewalttätig werde", sagte Simba zu Vitani, bevor er den Königsfelsen bestieg.

"Simba!" rief Nala.

Kopa's AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt