Kapitel 50: Die Wahrheit

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Als die Gruppe zum Königsfelsen zurückkehrte, rannte Kopa aus der Höhle und näherte sich Simba.

"Hey, Papa! Mama hat gesagt, dass wir zum Wasserloch gehen können, wenn du nach Hause kommst!" sagte er aufgeregt.

"Hat sie das?", grinste der König.

Nala verließ die Höhle hinter Kopa. Sie lächelte ihren Gefährten an.

"Ich dachte, wir könnten etwas Familienzeit gebrauchen."

Simba blieb stumm, als Koman und Imani in Sicht kamen. Nala's Lächeln verschwand und Kopa legte verwirrt den Kopf schief. Er musterte Imani und funkelte sie an.

"Ich erinnere mich an dich. Zira hat dir befohlen, Vitani und mich zu bewachen, nachdem ich entführt wurde." Er sah Simba an. "Warum ist sie hier?"

"Darüber wollte ich mit deiner Mutter sprechen", antwortete er und sah Nala an.

Die Königin sah sehr besorgt aus. Sie war sich nicht sicher, was sie sagen sollte, also blickte sie zu ihrem Sohn.

"Wir gehen später zum Wasserloch, Kopa. Spiel jetzt erst mal mit Vitani", meinte Nala.

Imani wurde hellhörig, als Vitani erwähnt wurde. Kopa sah enttäuscht aus. Er ging zurück in die Höhle und der Rest der Gruppe ging zum Ende des Königsfelsens. Sie setzten sich in einen Kreis, und unangenehme Stille erfüllte die Luft.

Imani legte Sanura zu ihren Füßen. Sie krabbelte zu Imani's Bauch hinüber und begann zu trinken. Imani starrte zu Boden. Sie schämte sich zu sehr, dem König und der Königin in die Augen zu sehen. Sie dachte auch an Vitani. Imani dachte sich, wenn Simba Zira's eigene Tochter akzeptierte, musste er auch ihre Ex-beste Freundin akzeptieren. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Simba sprach.

"Ihr beide werdet mir jetzt die komplette Wahrheit erzählen, oder es wird Konsequenzen geben", sagte er kühn.

Imani schluckte laut und legte eine Pfote um Sanura. Nala grinste beruhigend.

"Wir werden deinem Jungen nichts tun", meinte sie.

Imani seufzte, als sie das hörte. Simba behielt ein ernstes Gesicht, als er überlegte, was er fragen sollte.

"Wie bist du im Geweihten Land gelandet?", fragte er.

Imani fuhr fort, ihm ihre Geschichte zu erzählen. Zurück in der Höhle lag Kopa in einer Ecke. Seine Ohren waren unten und ein großes Stirnrunzeln war auf seinem Gesicht. Vitani streckte sich und ging auf ihn zu.

"Ist dein Vater zurück?", gähnte sie.

"Ja", antwortete er, ohne sie anzusehen.

"Was ist dann los?"

Kopa hob den Kopf. "Mama sagte, wir gehen später zum Wasserloch."

"Wieso denn?" Sie warf einen Blick zum Eingang der Höhle und dann wieder zu Kopa.

"Eine der Löwinnen, die uns im Schattenland bewacht haben, ist hier mit ihrer Familie. Ich glaube, mein Vater ist ihnen während seiner Patrouille begegnet."

Vitani dachte daran zurück, als Imani und Nasra sie bewacht hatten. Keine von ihnen hatte Familien, von denen sie wusste.

"Nasra?", vermutete sie.

Kopa zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Es ist die mattbraune Löwin."

"Imani ist hier? Ich hätte nie gedacht, dass sie das Schattenland verlassen würde", stellte Vitani fest und wandte sich dem Höhleneingang zu.

Sie schaute nach draußen und sah Simba und Nala, die mit Imani und ihrem Gefährten sprachen. Vitani war völlig verwirrt, also wartete sie, bis sie mit dem Gespräch fertig waren, bevor sie Fragen stellte.

Imani beendete ihre Geschichte und Simba verarbeitete sie.

"Das ist die Wahrheit. Ich bin nicht mehr Zira's Freundin und auch kein Teil der Außenseiter mehr", bestätigte Imani.

Simba funkelte sie an. "Woher weiß ich, dass das kein Plan von Zira ist? Woher weiß ich, dass das kein Trick ist?"

Nala stieß ihn mit ihrem Bein an.

"Das wissen Sie nicht, Sie müssen mir nur vertrauen. Außerdem würde ich nicht sagen, dass Ihr Sohn in Gefahr ist, wenn ich lügen würde."

"Was gibt's Neues?" Simba verdrehte die Augen.

"Nala ist auch in Gefahr", sagte sie.

Nala legte den Kopf schief, "Ich? Was habe ich getan?"

Imani sah Nala mit Angst und Sorge in ihren Augen an.

"Zira's Hauptziel ist nicht länger, Scar zu rächen und das Geweihte Land in seinem Namen zu übernehmen, obwohl sie darauf hinarbeitet. Sie will sich an Ihnen rächen, dass Sie ihr Vitani weggenommen haben."

Das machte Nala wütend. Sie legte ihre Ohren an.

"Ich habe ihre Tochter nicht mitgenommen! Vitani ist weggelaufen, weil sie missbraucht wurde! Zira hat sie nicht geliebt!", knurrte die Königin.

Ihr Geschrei erregte Vitani's Aufmerksamkeit. Sie konnte hören, dass sie über sie redeten, also verließ sie die Höhle, um näher zu kommen. Sie wollte wissen, was sie über sie sagten. Als sie näher kam, meldete sich Imani zu Wort.

"Ich dachte auch nicht, dass Zira Vitani liebt. Aber nachdem sie weggelaufen war, war Zira nicht mehr sie selbst. Sie hat sechs Monde lang getrauert und nur geweint ... es hat mir fast wehgetan, den Teufel so geschlagen zu sehen." Sie holte tief Luft. "Sie will Kopa töten, damit Sie für immer fühlen können, was sie gefühlt hat."

Vitani hielt bei diesen Worten inne. Sie starrte ins Nichts, Tränen ließen ihre Augen glänzen. Sie schniefte, was dazu führte, dass Imani und die Gruppe zu ihr sahen. Nala trat besorgt auf Vitani zu.

"Vitani? Was ist los, Liebes?", fragte Nala.

Die kleine Löwin blickte zitternd zu der Königin auf. Sie sah am Boden zerstört aus, als sie einen Schritt zurücktrat.

"Ich muss zurückgehen ..." Sie erstickte beinahe an den Worten.

Vitani rannte plötzlich den Königsfelsen hinunter und steuerte  auf das Schattenland zu.

"Vitani! Komm zurück!", schrie Nala.

Kopa's Ohren schossen in die Höhe. Er stand auf und sah nach draußen. Er konnte sehen, wie seine Mutter der fliehenden Vitani hinterher rief. Kopa geriet schlagartig in Panik. Er stürmte aus der Höhle und jagte Vitani so schnell er konnte hinterher.

Nala's Schreie wurden immer leiser, als er Vitani hinterherlief. Angst erfüllte sein Herz und der Gedanke, die Löwin, die er liebte, zu verlieren, trieb ihn mehr an denn je.

Kopa's AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt