Kapitel 31: Aussprache

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Sarafina lächelte und stand auf, als Nala den Königsfelsen hinaufkam. Das Gesicht der Königin war emotionslos. Ihr Kiefer war angespannt und ihre Ohren ruhten auf ihrem Kopf. Sie schien nicht glücklich, nach Hause zu kommen.

Die Jagdgruppe erschien bald mit einem toten Zebra. Sarafina lächelte, als Nala auf sie zukam. Die Luft wurde mit jedem Schritt angespannter.

"Danke, dass du auf die Jungen aufgepasst hast, Mutter", sagte Nala leise.

Sarafina nickte und neigte den Kopf. Nala sah auf Kopa und Vitani hinab.

"Es ist Fressenszeit, ihr beide. Kopa, zeigst du Vitani, wo wir fressen?"

Der Prinz stand auf und nickte, bevor er Vitani anstupste. Zögernd gehorchte sie und folgte Kopa mit gesenktem Kopf.

Nala sah ihnen hinterher, bevor sie sich wieder Sarafina zuwandte. Ihre Mutter sah besorgt aus.

"Ist alles in Ordnung, Mutter?" fragte Nala.

"Simba möchte mit dir sprechen. Er und ich hatten einen kurzen Streit, während du weg warst. Ich habe versucht, auf ihn einzureden, aber ich bin nicht sicher, ob es etwas gebracht hat."

Nala schüttelte frustriert den Kopf.

"Er ist stur. Ich hoffe aber, es ist eine Entschuldigung. Ich mag diese Spannung im Rudel wirklich nicht. Es ist definitiv nicht fair Kopa oder Vitani gegenüber."

"Ich bin sicher, was auch immer passiert, ihr zwei werdet eine Lösung finden. Das tut ihr immer", ermutigte Sarafina.

Nala konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Irgendwie konnten sie und Simba sich immer einigen. Und dieses Mal würde es nicht anders sein.

"Wenn man bedenkt, wie lange er sauer auf mich ist, lohnt sich dieses Gespräch besser", sagte Nala streng und erinnerte sich daran, wie Simba sie in letzter Zeit behandelt hatte.

Sie wurden still, als der König die Höhle verließ. Er wirkte ruhig und gefasst. Ein übliches Stirnrunzeln war auf seinem Gesicht und seine orangen Augen zeigten nur wenige Emotionen.

Nala hob den Kopf, als Simba sie musterte. Sie blinzelte und räusperte sich.

"Ich habe Essen für das Rudel mitgebracht."

Simba sah Nala direkt in die Augen. Sein brennender Blick erzeugte eine unangenehme Spannung zwischen den Herrschern. Sarafina ließ das Paar allein und gesellte sich zum Rudel zum Fressen.

"Ich würde gerne nach dem Fressen mit dir sprechen, Nala", sagte Simba leise.

"Ich habe nicht viel Appetit. Also reden wir, nachdem du gefressen hast."

Der König und die Königin sprachen langsam miteinander. Es machte die Sache noch unangenehmer. Beide befürchteten, sie würden alles noch schlimmer machen, und die Wahrheit war, dass Simba die Probleme genauso beenden wollte, wie Nala. Sein persönlicher Stolz und seine Sturheit machten es ihm so schwer .

"Wenn das der Fall ist, dann möchte ich jetzt mit dir sprechen. Ich bin viel zu unruhig zum Fressen", erwiderte Simba förmlich.

Nala nickte und Simba führte sie in die Höhle. Sie saßen ganz hinten, weit weg von allen. Das Rudel war draußen und genoss das Zebra, während Simba und Nala mit dieser unsterblichen Spannung in der Höhle festsaßen.

Nala wartete darauf, dass Simba zuerst sprach. Der König seufzte, als er versuchte, die richtigen Worte zu finden. Er entschied, dass eine Entschuldigung ein guter Anfang wäre.

"Es tut mir leid, Nala."

Seine Gefährtin würde ihm noch nicht vergeben.

"Für?"

"Alles" Simba sah beschämt weg. "Für die Art, wie ich dich und Kopa behandelt habe. Dafür, wie ich mich um Vitani verhalten habe."

Nala war überrascht, dass Simba wusste, was er tat. Er schien so geblendet von seiner Besessenheit von Zira. Sie konnte kaum glauben, dass er sich entschuldigte.

"Mir tut es auch leid, Simba. Vitani aufzunehmen ging mich ja eigentlich nichts an. Ich hätte es nicht getan, wenn sie Zira nicht verlassen wollte."

"Du hast nichts falsch gemacht, Nala. Ich bin der Grund für die Spannungen. Ich bin der Grund, warum wir uns gestritten haben. Ich schäme mich für mich selbst, und um es wieder gut zu machen, bin ich bereit, Vitani zu akzeptieren."

Nala konnte nicht glauben, was sie da hörte.

"Meinst du das ernst?"

"Ja. Ich will dich nicht verlieren, Nala. Ich möchte nicht der Grund sein, warum diese Familie auseinanderbricht. Ich werde es für dich und Kopa tun. Ich möchte, dass diese Spannungen ein Ende haben, und das geht nur, wenn ich Vitani akzeptiere."

Nala grinste leicht. Glücksgefühle strömten durch ihren Körper. Ihr Herz wurde warm in ihrer Brust.

"Das bedeutet mir viel. Aber Kopa wird es sicher noch mehr bedeuten.", lächelte die Königin.

"Also, verzeihst du mir?", fragte Simba mit gerunzelter Stirn.

Ohne zu zögern drückte Nala ihre Pfoten an seine Brust und pinnte ihn auf den Boden.

"Natürlich verzeihe ich dir, du Idiot", kicherte Nala und bückte sich, um sich an ihn zu schmiegen.

Simba erwiderte die Geste und beide schnurrten lauthals.

"Ich liebe dich, Nala."

"Ich liebe dich auch, Simba."

Nala lächelte, als Erleichterung die Anspannung wegspülte. Simba hob den Kopf und leckte liebevoll Nala's Wange. Sie genoss jede Sekunde.

In diesem Moment betraten Sarafina und Sarabi die Höhle. Als sie das Königspaar sahen, blieben sie stehen.

"Ist alles in Ordnung?", kommentierte Sarafina.

Simba und Nala standen schnell auf und räusperten sich.

"Ja, Mutter. Uns geht es gut", lachte Nala.

"Habt ihr beide euch endlich versöhnt?" fragte Sarabi.

Simba schaute beschämt zu Boden. "Ja ... es hat eine Weile gedauert, aber ich habe es endlich eingesehen."

Sarafina und Sarabi hatten die beiden nun erreicht.

"Also was ist passiert?" Sarafina grinste.

"Ich habe mich entschieden, Vitani zu akzeptieren. Für meine Familie und um des Rudels Willens. Ich werde dieses Rudel nicht auseinanderfallen lassen, nur weil ich so stur bin", verkündete Simba stolz.

Sarabi umarmte ihn.

"Ich bin stolz auf dich, Sohn."

Simba dankte seiner Mutter und bat sie, das Rudel zu versammeln. Der König hatte eine Ankündigung zu machen.

Kopa's AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt