Kapitel 4: Schlechte Nachrichten

172 2 0
                                    

Zwei Löwinnen kontrollierten die Grenze. Normalerweise war das Simba's Job. Aber Nala war es gelungen, den sturen König davon zu überzeugen, eine Pause von seinen königlichen Pflichten einzulegen und Zeit mit ihr und Kopa zu verbringen.

Die Löwinnen redeten und lachten, während sie über die Grenze wanderten und ihre Sinne für alles Ungewöhnliche wachsam hielten. Eine der Löwinnen war eher orange, mit schwarzen Ohrenrändern und braunen Augen. Sie hieß Nuru. Die andere Löwin war braun mit grünen Augen und hieß Sauda.

Sie gingen ein paar Meter, zwischen ihnen herrschte Stille, die erste, seit sie den Königsfelsen verlassen hatten. Die Ruhe wurde jedoch schnell gebrochen, als Nuru sprach.

"Der kleine Kopa ist das süßeste Junge, das ich je gesehen habe!" Ihre Augen funkelten vor Freude.

Sauda behielt den markierten Weg vor sich im Auge. Sie legte die Ohren zurück und gab ein unhörbares Knurren von sich.

"Kann schon sein", sprach sie mit einem leicht irritierten Tonfall.

Nuru sah sie an, Verwirrung stand deutlich auf ihrem Gesicht.

"Was ist los? Du magst ihn nicht?"

"Das habe ich nicht gesagt."

Ihr Gespräch wurde abrupt unterbrochen, als sie in der Ferne eine Stimme hörten. Nuru schlug vor, den Besitzer der Stimme zu finden.

Sie gingen ein oder zwei Minuten und hielten sich unauffällig. Vorsichtig pirschten sie sich durch das hohe Gras und setzten eine ruhige Pfote nach der anderen. Sie blieben wachsam.

Sauda blieb stehen, als sie den Besitzer der Stimme erkannte. Es war Zira's Sohn Nuka. Er sah aus wie ein junger Teenager, seine schwarze Mähne war schon am Wachsen. Er war dünn, genau wie die anderen Außenseiter.

Nuru ging hinter einem nahen Busch in Deckung und lauschte aufmerksam Nuka's Worte. Er ging am Fuße eines kleinen Hügels auf und ab.

"Dieses dumme Junge! Mutter sollte sie ein für alle Mal loswerden. Wir brauchen kein weiteres Mädchen, schon gar nicht die kleine Vitani!" Nuka spuckte auf den Boden, als er schneller auf und ab ging.

Seine Stimme war rau und voller Wut, sein Kopf voller Gedanken. Er war das einzige Männchen in seinem Rudel, daher war seine Frustration verständlich.

Die Löwinnen wechselten einen Blick. Sie nickten einander zu und machten sich schnell auf den Weg zurück zum Königsfelsen, um Simba über die Ankunft des neuen Außenseiters zu informieren.

Sie rannten schnell in die Höhle und fanden Simba neben einer schlafenden Nala. Kopa schlief tief und fest an Simba's Brust. Der König hob den Kopf, als er die Löwinnen bemerkte.

"Wozu die Eile?" flüsterte Simba.

"Wir bringen Neuigkeiten von der Grenze", begann Nuru.

Sofort durchfluteten Gedanken Simba's Kopf. In seinen Augen lag Sorge und die Löwinnen nahmen dies zur Kenntnis.

"Zira scheint eine neue Tochter namens Vitani zu haben", beendete Sauda.

Simba hielt den Atem an, als er die Nachricht verarbeitete. Das könnte seinem Rudel schaden. Oder noch schlimmer, Kopa. Simba bedankte sich bei den Löwinnen für die hilfreichen Neuigkeiten. Sie verneigten sich und gingen auf die andere Seite der Höhle, um sich auszuruhen.

Simba sah zu Nala hinüber, die nicht aufgewacht war. Er seufzte, als er daran dachte, wie er ihr die Neuigkeit überbringen sollte. Ein Spaziergang könnte ihnen gut tun. Simba sah auf Kopa hinunter.

Er schlief fest zwischen den Beinen seines Vaters. Simba lächelte auf seinen Sohn hinab, sowohl Liebe, als auch Angst packten sein Herz.

"Ich verspreche dir, dass dir nichts passieren wird", flüsterte Simba.

Als Reaktion auf seine Worte vergrub Kopa seinen Kopf tiefer an der Brust seines Vaters. Simba lachte leise und sah sich in der Höhle um, besorgt um sein Rudel. Und Familie.

Kopa's AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt