Kapitel 2: Zeremonie

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Eine Woche später

Simba stand am Ende des Königsfelsens und blickte auf das Geweihte Land. Die Sonne bahnte sich gerade ihren Weg über den Horizont, der die Savanne mit leuchtenden orangen und rosa Lichtstrahlen bedeckte.

Eine leichte Brise wehte durch Simba's Mähne. Er stand gerade und atmete die frische Morgenluft ein, als sich Tiere aus dem ganzen Königreich am Fuße des Königsfelsens versammelten.

Ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als Rafiki ihn mit einer Umarmung begrüßte. Der alte Pavian hinkte dann hinter Simba und näherte sich Nala mit einem warmen Grinsen.

Die Königin hielt Kopa am Nackenfell, der viel größer aussah, als am Tag seiner Geburt. Auf seinem Kopf war ein kleiner brauner Fellbüschel zu sehen. Seine orangefarbenen Augen blickten neugierig auf die Welt.

Nala ließ Kopa in Rafiki's Arme fallen und lächelte stolz. Der alte Pavian ging zum Ende des Königsfelsens und stand vor Simba. Nala stand neben dem König und schmiegte sich liebevoll an ihn.

Nun hielt Rafiki Kopa in die Höhe. Die unten versammelten Tiere jubelten lauthals. Simba und Nala's Herzen füllten sich mit größter Freude. Es schien, als würden ihre Herzen explodieren.

Kopa sah sich um. Tiere aller Arten verneigten sich nun am Fuße des Königsfelsens. Er spürte, wie die kalte Morgenluft um sein Fell strich und realisierte plötzlich, dass er sich hoch über dem Boden befand.

Der neue Prinz schrie auf und brach in Tränen aus, fing an, in Rafikis Händen zu zappeln. Die Tiere unten sahen alle besorgt zu dem ängstlichen Kopa auf. Alle verstummten.

Seine Schreie erfüllten den stillen Morgen und Nala reagierte schnell.

"Gib ihn mir!" Ihre Stimme war schrill von Sorge und Schuldgefühlen.

Rafiki gehorchte sofort und beobachtete, wie Nala Kopa tröstete. Der alte Pavian rieb sich das Kinn.

"Kein Prinz oder Prinzessin hat jemals während einer Zeremonie geweint", bemerkte er.

Nala schüttelte den Kopf. "Ich wusste, er war noch nicht bereit dafür. Es tut mir so leid, Kopa."

Sie ließ Rafiki und Simba auf dem Königsfelsen zurück und ging mit Kopa im Maul in die Höhle. Sie legte sich auf den erhöhten flachen Felsen, der nur für die königliche Familie bestimmt war.

Simba entschied, dass die Zeremonie vorbei war und es keine Wiederholung geben würde. Nachdem alle Tiere verschwunden waren, einschließlich Rafiki, gesellte sich Simba zu Nala in die Höhle.

"Wie geht es ihm?" fragte Simba und näherte sich seiner Familie.

Nala lächelte sanft. "Unserem Sohn geht es gut, er ist nur ein wenig erschüttert."

Simba saß neben Nala und grinste auf Kopa hinunter, der jetzt fest in ihren Armen schlief. Der Rest des Rudels betrat die Höhle. Sie alle fragten sich, ob es dem Prinzen nach dem Schreck gut ging.

Sarafina, Nala's Mutter, ging auf die königliche Familie zu und bemerkte Kopa's schlafende Gestalt. Sie lächelte und schien erleichtert.

"Armer Liebling", stellte Sarafina mitfühlend fest.

Nala nickte und blickte ihre Mutter an.

"Es ist seltsam, dass er geweint hat", sagte Nala mit gerunzelter Stirn.

"Er ist dir schon sehr ähnlich", kicherte Sarafina.

Nala legte neugierig den Kopf schief. "Was meinst du?"

"So, wie er ist, erinnert mich an dich, als du noch so jung warst. Er verhält sich, wie du es getan hast."

Nala sah auf Kopa hinunter und spürte, wie Simba sich neben sie für ein Nickerchen legte.

"Habe ich geweint, Mutter?"

"Nun, du wurdest nicht präsentiert, da du nicht von einem König und einer Königin geboren wurdest. Alle Jungen weinen, aber wie ich schon sagte, Kopa ist dir sehr ähnlich."

Nala lächelte stolz. "Er wird ein Kämpfer sein."

Sarafina schmunzelte und ließ das Königspaar allein. Das Rudel beschloss dann, ein Nickerchen zu machen.

Kopa's AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt