Kapitel 51: Hin- und hergerissen (Teil 1)

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Kopa rannte so schnell er konnte durch das Geweihte Land und jagte Vitani hinterher. Seine Beine wurden müde, als er am Wasserloch vorbeilief. Sein Herz und sein Verstand rasten um die Wette. Sein gesamter Körper schmerzte, als er sich dem Schattenland näherte.

An der Grenze blieb er plötzlich abrupt stehen. Er atmete schwer, als er nach vorn starrte. Vitani stand auf halbem Weg zwischen Kopa und Zira's Höhle. Die kleine Löwin atmete schwer und ihr Herz pochte vor Adrenalin.

Sie starrte auf ihr früheres Zuhause. Zira lief davor auf und ab, schimpfte und schrie Nuka an. Er saß stramm, aber er verdrehte die Augen und zog Grimassen, wenn Zira ihm den Rücken zuwandte.

Vitani war wie erstarrt, als ihr Verstand sie anschrie, sie solle zu Zira zurückkehren, aber ihr Herz sehnte sich nach Kopa. Sie beobachtete ihre leibliche Mutter verängstigt.

"Vitani!", flüsterte Kopa hinter ihr so ​​laut er konnte.

Ihre Ohren richteten sich auf Kopa. Er wusste, dass sie zuhörte, aber sie bewegte sich nicht.

"Vitani! Komm zurück!" flüsterte er weiter.

Sie blickte zu Kopa, dann wieder zu Zira. Irgendwann sah die Anführerin Nuka in dem Moment an, als er eine Grimasse zog und wurde wütend. Sie schlug Nuka zu Boden und schrie ihn an, sich zu benehmen. Vitani schniefte, als ihr Tränen in den Augen brannten.

Ich will nicht zurückgehen ... was tue ich?

Sie wollte gerade einen Schritt zurücktreten, als Kopa erneut rief.

"Vitani! Bitte komm zurück ... verlass mich nicht."

Sie sah Kopa wieder an und ihr fiel ein, was Imani vorher gesagt hatte.

"Sie will Kopa töten, damit Sie für immer fühlen können, was sie gefühlt hat."

Vitani's Atmung beschleunigte sich vor Panik. Ihr Herz schmerzte mehr denn je und zum ersten Mal war sie in hin- und hergerissen.

Ich muss Kopa beschützen. Ich muss zurückgehen!

Ihr Verstand schrie sie an und bald begann ihr Herz zu folgen. Ohne es zu merken, machte sie einen Schritt vorwärts.

Dann einen weiteren Schritt.

Kopa flüsterte lauter: "Vitani!"

Seine Stimme brachte sie nur näher an ihre missbräuchliche Kindheit zurück.

"Vitani!"

Sie machte einen dritten Schritt.

Kopa wäre beinahe über die Grenze gestolpert, als ihm Tränen über die Wangen liefen.

"Vitani!", schrie er, ohne zu flüstern, seine Stimme dröhnte durch das Land.

Vitani blieb stehen. Sie beobachtete, wie sich Zira's finsteres Gesicht zu ihr umdrehte. Zira's Augen weiteten sich und schlagartig war die Wut und der Hass auf ihre Tochter zurück. Vitani's Herz schlug so heftig, dass ein stechender Schmerz ihre Brust durchbohrte.

"Vitani!", brüllte Zira lauter als je zuvor.

Plötzlich stürmte sie in die Richtung ihrer Tochter. Vitani keuchte und sie hielt den Atem an. Sie drehte sich zu Kopa und begann zu fliehen. Auch er rannte los, aber als er Vitani hinter sich kreischen hörte, blieb er stehen.

Sie war gestolpert und hatte Mühe aufzustehen. Kopa rannte zu ihr und versuchte, ihr aufzuhelfen. Zira brüllte, als sie sich auf sie stürzte. Die Jungen schrien und duckten sich, bereiteten sich auf ihr Schicksal vor. Sie schlossen die Augen, aber der Schmerz kam nie.

Ein Schatten sprang über sie und als sie die Augen öffneten, fanden sie Simba und Zira in einer Staubwolke.

Kopa's AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt