Kapitel 3: Kleine Löwin

177 3 0
                                    

Zira saß in ihrer Höhle, die nichts weiter als ein sehr großer Baumstamm war. Sie lebte im Schattenland, einem Ort, der etwas außerhalb der Grenze des Geweihten Landes gefunden wurde. Simba hatte Zira und andere ihr treu ergebene Löwinnen hierhin verbannt, da sie noch immer auf Scar's Seite standen.

Zira war Scar's Gefährtin, und sie liebte ihn sehr, obwohl sie eher ein Fangirl als eine Gefährtin war. Sie sah zu ihm auf, aber seit seinem Tod schwor sie ihre Rache an Simba.

Sie war dünn, da es im Schattenland kaum etwas zu fressen gab. Das meiste waren Insekten und Ratten. Sie starrte hoffnungslos auf ein kleines Junges, das nur wenige Schritte von ihr entfernt schlief.

Zira's helles Fell zuckte von den Fliegen, die immer wieder auf ihr landeten. Ihr Herz brannte, je länger sie das Junge anstarrte. Es war ihre eine Woche alte Tochter Vitani.

Zira wurde irgendwann während Scar's Herrschaft mit Vitani tragend. Scar war nicht der Vater. Sie hatte sich mit einem Einzelgänger gepaart, nachdem Scar versucht hatte, Nala zu seiner Königin zu machen. Zira verabscheute Vitani, da sie auf ein Männchen gehofft hatte. Aber stattdessen hat sie ein Weibchen bekommen.

Wutentbrannt von Vitani's Anblick, knurrte Zira und krallte sich in die Wand des Stammes, wobei sie leicht ein Loch in das verrottende Holz bohrte. Sie stand auf und begann hin und her zu gehen. Sie überlegte, ob sie Vitani töten sollte. Obwohl sie es in Erwägung zog, könnte es jedoch eine gute Sache sein, sie bei sich zu behalten.

Sie setzte sich mit einem bösen Grinsen wieder hin, als eines ihrer Rudelmitglieder die Höhle betrat. Die Löwin war ebenfalls dünn, und ihre braunen Augen sahen Zira besorgt an.

"Zira? Ist alles in Ordnung?"

Zira wurde immer körperlich, wenn sie wütend war. Die Löwin hätte die meiste Zeit gedacht 'So ist Zira', aber nun da sie ein Neugeborenes in der Höhle hatte, hielt sie es für notwendig, zu fragen.

Die Löwin hielt den Kopf gesenkt. Zira's Rücken war ihr zugewandt. Zira drehte den Kopf. Ihre roten Augen leuchteten im Dunkeln.

"Lass mich in Ruhe", zischte Zira.

Die Löwin rührte sich nicht. Vitani fing an zu weinen und die Löwin sah zwischen Zira und dem Jungen hin und her. Sie stellte fest, dass Zira Vitani völlig ignorierte.

"Wirst du ihr nicht helfen?" fragte die Löwin höflich.

Zira drehte knurrend ihren Oberkörper zu der Löwin.

"Ich sagte, lass mich in Ruhe!"

Die Löwin schüttelte den Kopf. "Nicht, bevor du deiner Tochter hilfst. Sie braucht dich, Zira."

Zira stürmte auf sie zu, Wut kochte in ihrer dunklen Seele. Die Löwin duckte sich, Angst überkam sie. Zira stoppte nur wenige Zentimeter vor dem Weibchen. Sie brüllte ihre Wut in ihre Ohren und versuchte ihr Bestes, nicht körperlich zu werden.

Die Löwin ging ohne ein weiteres Wort. Zira sah ihr nach, bis sie außer Sicht war. Dann drehte sie sich um und blickte auf die wimmernde Vitani.

Sie knurrte durch zusammengebissene Zähne, als sie schlaff zu dem Jungen schlich und sich neben sie legte. Vitani begann sofort, Zira's Milch zu trinken. Zira wandte den Blick ab und legte den Kopf auf ihre Vorderpfoten. Ihr Herz brannte von Hass auf Vitani.

Kopa's AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt