Kapitel 40: Eine kleine Prinzessin

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Simba lief vor der Höhle hin und her. Sein Herz klopfte und seine Atmung war schwer. Ihm war heiß und ihm war leicht schwindelig. Kopa ging auf seinen Vater zu, Vitani dicht hinter ihm. Es war früher Morgen.

"Keine Sorge, Papa. Mama wird es gut gehen", beruhigte Kopa ihn.

Simba blieb stehen. Nala war in der Höhle und brachte ihr zweites Junges zur Welt. Sarafina und Sarabi halfen ihr und Simba wurde nach draußen geschickt. Er sah Kopa mit einem gezwungenen Grinsen an.

"Ich habe großes Vertrauen, dass deine Mutter das überstehen wird" Sein Grinsen verschwand. "Ich mache mir nur Sorgen, weil alles schief gehen kann."

"Ich bin sicher, dass alles gut sein wird. Oma Sarabi und Oma Fina sind bei ihr", versuchte Kopa seinen Vater zu beruhigen.

"Ich schätze, du hast re-"

Ein schmerzhafter Schrei stoppte Simba mitten im Satz. Er keuchte und sah ängstlich zur Höhle.

"Nala?!", rief er.

Ein weiterer Schrei kam aus der Dunkelheit der Höhle. Simba stürmte instinktiv hinein. Sarafina und Sarabi sahen ihn kommen, machten aber keinen Versuch, ihn zu stoppen.

Simba las die Blicke in ihren Gesichtern. Zu seiner Erleichterung lächelten sie beide. Er ging an ihnen vorbei und ging auf Nala zu.

Sie lag auf der Seite. Ihre Brust hob und senkte sich, während sie schwer atmete. Ihr geschwollener Bauch zuckte leicht mit kleinen Wehen, die nachzulassen schienen. Schweiß bedeckte ihren Körper und ließ ihr Fell glänzen.

Hinter Nala's Hinterbeinen war ein leises Wimmern zu hören. Simba starrte sein neugeborenes Junges fasziniert an. Sein leuchtend orangefarbenes Fell war durchnässt. Es wand sich und suchte nach Milch. Simba ging hinter Nala und liebkoste ihre Wange.

Nala's Augen flatterten auf. Sie sah erschöpft aus. Ihre strahlend blauen Augen blickten erleichtert zu Simba.

"Sie ist da", flüsterte er.

Das Junge wimmerte lauter und verlangte Aufmerksamkeit. Nala zwang ihren Kopf nach oben und drehte sich, um das Junge zu erreichen. Simba beobachtete seine Gefährtin und neugeborene Tochter. Sein Herz schwoll vor Glück und er fühlte sich, als ob er gleich weinen würde.

Sarafina und Sarabi näherten sich Simba. Ihr Lächeln war größer als zuvor.

"Sie wurde mit dem Schwanz voran geboren. In meiner ganzen Zeit hier habe ich nur ein anderes Junges gesehen, das so geboren wurde. Und dieses Junge warst du", sagte Sarabi zu Simba.

Der König fand das interessant. Er war durch die Anwesenheit seiner Tochter leicht abgelenkt. Nach einer kleinen Mahlzeit und einem Bad legte Nala das Junge in ihre Arme. Voller Stolz sah sie auf ihre neue Tochter hinab.

"Sie ist wunderschön, Nala" Simba schmiegte sich an seine Gefährtin.

"Wie willst du sie nennen?" Nala konnte den Blick nicht von ihrer Tochter wenden.

"Ich habe Kopa benannt. Du benennst sie", bot Simba an.

Nala legte den Kopf schief. "Hm, ich denke, wir sollten Kopa sie benennen lassen."

Simba stimmte zu und verließ die Höhle, um Kopa zu holen. Er fand ihn und Vitani, die ungeduldig vor der Höhle warteten.

"Kopa, komm und lerne deine kleine Schwester kennen", sagte Simba stolz.

Kopa's Augen weiteten sich, als er seinem Vater in die Höhle folgte. Er schien fast hypnotisiert, als er ausdruckslos nach vorne starrte. Er wusste nicht, was er denken sollte.

Simba saß hinter Nala, als der Prinz näher kam. Er betrachtete das winzige orangefarbene Fellknäuel in den Armen seiner Mutter. Er starrte sie ehrfürchtig an. Nala beobachtete seine Reaktion mit Stolz. Ihr sanftes Lächeln war voller Liebe.

Kopa senkte den Kopf, um genauer hinzusehen. Seine Lippen formten sich zu einem breiten Lächeln, als er sofort Liebe zu seiner Schwester fühlte.

"Hallo, Kleine. Ich bin dein großer Bruder", flüsterte Kopa.

Er sah zu seinen Eltern auf. "Wie heißt sie?"

Simba und Nala wechselten Blicke.

"Wie auch immer du willst, mein Sohn", sagte Simba.

Kopa sah seine Eltern mit großen Augen an.

"Wirklich? Ich darf sie benennen?" fragte er aufgeregt.

"Nun, sie ist deine Schwester", antwortete Nala.

Kopa sah wieder auf die kleine Löwin hinunter. Sie wimmerte und öffnete zum ersten Mal die Augen. Ihre Augen waren rot-orange wie Simba's. Sie hatte eine große Ähnlichkeit mit ihrer Oma Sarabi.

Sie sah zu ihrem älteren Bruder auf. Er war der erste Löwe, den sie sah. Die Herzen der königlichen Familie schienen zu schmelzen, als Kopa sofort eine Bindung zu seiner Schwester baute. Dies war ein kostbarer Moment.

Kopa legte den Kopf schief, als er an einen Namen dachte.

"Kiara", sagte er stolz.

"Kiara", wiederholte Simba. "Perfekt."

In diesem Moment betrat Vitani verlegen die Höhle.

"Kann ich reinkommen?" fragte sie mit leiser Stimme.

Nala's Stimme kam aus dem hinteren Teil der Höhle.

"Natürlich kannst du, Liebling."

Wenige Sekunden später näherte sich Vitani der königlichen Familie. Kiara war wieder eingeschlafen und Kopa hellte sich beim Anblick seiner besten Freundin irgendwie noch mehr auf.

"Vitani! Komm und triff meine kleine Schwester!" schrie Kopa.

Kiara wimmerte und zappelte herum.

"Ruhe, Kopa", warnte Nala.

Kopa's Ohren senkten sich. "Tut mir leid."

Kiara beruhigte sich nach einem schnellen Bad von Nala wieder. Vitani sah auf das kleine Junge hinab. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie verstand nicht, was an der Ankunft eines neuen Jungens so wunderbar war.

Nichtsdestotrotz betrachtete Vitani das Junge neugierig. Sie fühlte nichts gegenüber Kiara, anders als das indirekten Gefühl von Kopa's Liebe zu seiner neugeborenen Schwester.

"Sie ist süß", meinte Vitani.

Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte. Kopa grinste und nickte zustimmend. Nala gähnte heftig. Ein sehr müder Ausdruck war auf ihrem Gesicht zu sehen. Simba nahm dies zur Kenntnis.

"Okay ihr zwei, Nala braucht etwas Ruhe. Geht spielen, aber bleibt auf dem Königsfelsen", sagte er.

Kopa sah zuerst enttäuscht aus, weil er bei Kiara bleiben wollte. Aber ein Blick auf seine verschlafene Mutter schickte ihn mit Vitani dicht hinter ihm aus der Höhle.

Kurz darauf legte Nala ihren Kopf auf den Boden, um zu schlafen, während ihre kleine Prinzessin in ihren Armen zusammengerollt war. Simba sah seine Mädchen liebevoll an.

"Unsere kleine Kiara", flüsterte er.

Ein kleines Lächeln bildete sich auf Nala's Gesicht, bevor sie in einen tiefen Schlaf fiel.

Kopa's AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt