Aufgrund ihre späten Aufbruch vom Königsfelsen kehrten Nala, Sauda und Nuru erst mittags zum Rudel zurück. Als sie die Höhle betraten, wurden sie von Sarafina und Sarabi begrüßt. Nuru und Sauda wurden von Nala entlassen. Die Königin schickte eine Jagdgruppe mit Sarafina als Anführerin mit einigen anderen Löwinnen aus dem Rudel aus.
Nala lächelte, als sie ihre schlafende Familie sah. Simba und Kopa hatten die ganze Nacht zusammen gespielt. Sie schätzte Simba's Hingabe, in letzter Zeit mehr Zeit mit Kopa zu verbringen, sehr. Sie musste ihn nicht daran erinnern.
Nala nahm ihren Platz neben Simba ein, zufriedener als sonst. Ihre Bewegung weckte Simba. Er sprang auf die Füße und zuckte von dem plötzlichen Schmerz zusammen, der sein verletztes Bein durchbohrte.
"Wie spät ist es? Mittag? Ich muss das Geweihte Land überprüfen!" Der König sprach schnell und panisch.
"Entspann dich, Simba. Ich habe das für dich erledigt", antwortete Nala.
Simba sah sie mit großen Augen an, als er sich langsam wieder hinlegte.
"Was, warum?"
"Rafiki hat gesagt, dass du für eine Weile keine Morgenpatrouillen machen solltest, also übernehme ich das", erklärte Nala.
Simba warf ihr einen fragenden Blick zu. Er schien extrem verwirrt zu sein.
"Wann ist das passiert?", fragte er.
"Ich habe Rafiki heute Morgen nach dir sehen lassen, während du geschlafen hast. Ich weiß, du hast mir gesagt, dass ich das nicht soll, aber ich wollte sichergehen, dass es nichts Ernsteres gibt als ein verletztes Vorderbein", lachte Nala.
"In Ordnung."
Nala küsste ihn.
"Entspann dich, mein König. Du könntest die freie Zeit nutzen."
Simba seufzte und schmiegte sich an sie.
"Danke, Nala."
"Natürlich."
In diesem Moment hob sich neben Simba ein kleiner Kopf.
"Mama? Ich hab Hunger", sagte Kopa im Halbschlaf.
Nala reagierte schnell, indem sie aufstand und auf die andere Seite von Kopa ging. Sie legte sich hin und der junge Prinz fing sofort an zu trinken. Nala leckte seinen Kopf und rollte sich um ihn.
Obwohl er drei Monate alt war, trank Kopa immer noch Milch. Löwenjunge können im Alter von drei Monaten Fleisch essen, werden aber erst nach einem halben Jahr entwöhnt. Nala störte es nicht, da es ein perfekter Bindungsmechanismus war.
Simba blickte mit einem warmen Lächeln auf seine Familie, bevor er den Kopf senkte und wieder einschlief.
~~~
Zira ging in der Nähe des Höhleneingangs auf und ab, ihre Augen voller Feuer. Vitani lag im hinteren Teil der Höhle. Sie beobachtete ihre Mutter mit hasserfülltem Blick. Vitani hatte in dieser Nacht wegen Zira's Geschimpfe nicht gut geschlafen.
Vitani kam der Gedanke, wegzulaufen. Aber sobald sie das Geweihte Land betrat, war es von dort aus fremdes Territorium. Sie wusste nicht, wie sie zum Königsfelsen kam oder dass es ihn überhaupt gab. Sie wusste nur, dass sie hier nicht mehr leben wollte.
Vitani dachte daran, dass sie Zira nicht einmal brauchte. Aber ihr Magen erinnerte sie an etwas anderes. Sie zuckte bei dem lauten Knurren zusammen. Sie sehnte sich zur ungünstigsten Zeit nach Milch.
"Mutter?" Vitani's Stimme hallte durch die Höhle.
Zira blieb abrupt stehen. Ihr Rücken war Vitani zugewandt und ihre Ohren waren fest angelegt. Ihr Schwanz schlug um sich, was ihre Verärgerung noch mehr zeigte. Vitani zögerte, bevor sie wieder sprach.
"Ich hab Hunger, Mutter", gestand sie.
Zira drehte sich langsam zu ihr um. Ihre Handlungen verwirrten Vitani, aber sie äußerte sich nicht dazu. Zira ging schlaff auf ihre Tochter zu. Ihr Gesichtsausdruck wirkte fast... melancholisch.
Ohne ein Wort legte sich Zira neben Vitani. Das lavendeläugige Junge zögerte, aber ihr Hunger nahm zu und so begann sie zu trinken.
Zira war schwer enttäuscht. Nicht in irgendjemand anderem, sondern in sich selbst. Sie war wütend auf sich selbst, weil sie Simba und Nala entkommen gelassen hatte. Sie war frustriert, dass sie bei diesem Plan nicht schlauer war.
Sie brauchte eine neue Idee. Ein neuer Weg, um zu Simba und Nala zu gelangen. Und schließlich zu Kopa.
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Kopa's Anfang
FanfictionSimba und Nala haben einen neuen Erben zur Welt gebracht. Sie könnten nicht glücklicher sein. Doch ihr Glück verwandelt sich bald in Sorge, als sie feststellen, dass auch Zira Nachwuchs hat. Simba fürchtet, was in Zukunft mit seinem Sohn Kopa und Zi...