Kopa blickte mehrmals von Vitani auf den Boden, während sein Geist die Szene im Schattenland wiederholte. Sie gingen hinter Imani, die die Gruppe anführte, zurück zum Königsfelsen. Simba und Nala gingen hinter allen. Der König hinkte schwer neben der Königin. Sie behielt ihn im Auge und bemerkte, dass er jedes Mal zusammenzuckte, wenn er Druck auf sein rechtes Vorderbein ausübte. Simba spürte Schmerzen am ganzen Körper und er hatte das Gefühl, er würde jede Sekunde zusammenbrechen.
Als sie zum Königsfelsen zurück kamen, fand Vitani ihre eigene Ecke in der Höhle und blieb dort. Sie weigerte sich, Kopa anzusehen, aber er konnte seine Augen kaum von ihr lassen. Er fühlte so viele Emotionen, die alle zu ihr führten. Er wollte so sehr mit ihr reden, aber er wollte auch nicht wieder abgewiesen werden.
Währenddessen half Nala Simba zu ihrem Felsen in der Mitte der Höhle. Er legte sich hin und seufzte, als der Schmerz ihn verließ. Nala schmiegte sich an ihn, während Sarafina und Sarabi sich ihnen näherten. Die ehemalige Königin hielt Kiara am Nackenfell. Die Prinzessin kicherte und lächelte, als sie Nala sah. Die Königin nahm sie und legte sie neben ihren Bauch, und Kiara ging sofort zu trinken. Sarabi bemerkte Simba's Verletzungen und meinte, sie würde Rafiki holen. Als sie und Sarafina gegangen waren, beobachtete Nala, wie sich Imani mit ihrer Familie direkt vor der Höhle traf.
"Was jetzt?", seufzte sie.
Simba stöhnte, als er den Kopf hob.
"Hol Imani. Ich muss mich entschuldigen."
Nala tat, was Simba wollte, und Imani ging auf das Paar zu. Sie hielt den Kopf erhoben, als sie durch ihre Körpersprache um Respekt bat. Simba versuchte, sich besser aufzusetzen und zuckte bei den plötzlichen, stechenden Schmerzen zusammen.
"Ihr wolltet mich sprechen?" fragte Imani ruhig.
"Ich schulde dir eine Entschuldigung, Imani. Ich hätte dir früher glauben sollen. Du kannst bei meinem Rudel bleiben, wenn du willst."
Nala schlug mit ihrem Schwanz gegen Simba's und er wusste, was sie von ihm wollte.
"Und danke, dass du mich gerettet hast", sagte er mühsam.
"Ich akzeptiere Ihre Entschuldigung." Sie blickte zu Nala. "Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht gehorcht habe und weggelaufen bin."
Nala senkte den Kopf und lächelte warmherzig. "Das hast du wieder gutgemacht."
Imani grinste und ging, als Rafiki mit Sarafina und Sarabi die Höhle betrat. Unterdessen fasste Kopa den Mut, mit Vitani zu sprechen. Er ging auf sie zu und sprach fest, um ihr zu zeigen, dass er es ernst meinte.
"Vitani, wir müssen reden."
Ihre Ohren drehten sich zu ihm, aber sie weigerte sich immer noch, ihn anzusehen. Kopa seufzte und merkte, dass er bei seinen Worten nicht standhalten konnte.
Er setzte sich hin. "Ich mache mir Sorgen um dich. Ich bin fast schon frustriert, weil du nicht weißt, was du willst. In einem Moment schläfst du friedlich neben mir, im nächsten rennst du zurück zu Zira. Ich will wissen, was in deinem schönen Kopf vorgeht. Aber du willst dich mir nicht öffnen."
Vitani reagierte nicht. Sie hörte zu, war sich aber nicht sicher, was sie sagen oder tun sollte. Nun begann Kopa seine Geduld zu verlieren.
"Sprich mit mir, Vitani. Ich möchte dir helfen, aber ich weiß nicht, was du denkst. Warum bist du zurückgelaufen? Du bist hier beschützt, wir kümmern uns alle um dich, also warum hast du versucht, zu gehen? Sind wir nicht gut genug für dich? Was willst du?"
"Ich habe versucht, dich zu beschützen!" Vitani sah ihn endlich an, Tränen liefen ihr über die Wangen.
Kopa trat einen Schritt zurück. Er hatte nicht bemerkt, dass er seine Stimme leicht erhoben hatte. Er fühlte sich plötzlich schlecht, weil er sie angeschrien hatte, und seine Ohren senkten sich. Vitani schniefte.
"Mich wovor zu beschützen? Ich verstehe nicht", fragte er leise.
"Ich habe gehört, wie Imani mit deinen Eltern darüber sprach, wie Zira dich töten würde, wenn sie mich nicht zurückbekommt. Ich dachte, ich könnte dich beschützen, wenn ich zu ihr zurücklaufe. Das sie dir nichts tun würde." Vitani weinte immer heftiger.
Kopa kam näher und ließ ihren Kopf auf seiner Brust ruhen. Er konnte fühlen, wie ihre Tränen begannen, sein Fell zu durchnässen. Ihre Augen brannten, als sie all ihren Schmerz ausweinte und ihm gestand, wie sie sich fühlte und was sie die ganze Zeit dachte.
"Ich wusste das nicht. Es tut mir so leid, Vitani. Aber ich bin in Sicherheit. Meine Eltern würden nicht zulassen, dass mir irgendetwas passiert", versuchte Kopa sie zu trösten.
Als Vitani wieder sprechen konnte, gab sie mehr von ihren Gedanken preis.
"Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es ist, als würde mich meine Kindheit verfolgen, egal wo ich bin. Ich weiß, dass ich hier sicher bin, aber tief im Inneren fühle ich mich verletzlich. Das Schattenland scheint näher zu sein, als es ist, und sogar mit deinen Eltern hier habe ich das Gefühl, dass Zira mich verletzen wird. Dass sie dich verletzen wird."
"Es tut mir leid, dass du so fühlst. Ich wünschte, ich könnte etwas dagegen tun."
"Ich wünschte nur, wir könnten irgendwohin weglaufen, wo Zira uns nicht finden würde." Vitani schniefte an seiner Brust.
Kopa verarbeitete ihre Worte und seufzte, als sich seine Augen schlossen. Seine Gedanken rasten, als er nach einem Weg suchte, ihr zu helfen.
"Warte, wer hat gesagt, dass wir bleiben müssen?" Kopa öffnete die Augen und sah sie an.
Ihre roten und geschwollenen Augen sahen ihn verwirrt an. "Was?"
"Wir müssen nicht hier bleiben. Wir sind alt genug, um zu gehen und unseren eigenen Ort zu finden. Ein Ort, an dem Zira uns nicht finden wird." Kopa lächelte aufgeregt.
"Ich-ich weiß nicht... was ist mit deinen Eltern? Und Kiara?"
"Wir können meine Eltern besuchen und Kiara kann die zukünftige Königin sein. Mit mir hier würde sie diese Möglichkeit nicht bekommen. Ich möchte dieses Privileg ihr geben."
Vitani sah nachdenklich zu Boden. Sie war sich nicht sicher, ob das die richtige Idee war.
"Ich bin mir nicht sicher darüber, Kopa" Sie zitterte vor Nervosität.
"Nun, ich bin es. Ich werde mit meinen Eltern darüber reden", sagte er und stand auf.
Er wollte weggehen, aber Vitani versperrte ihm schnell den Weg. Er fand extreme Sorge in ihren lavendelfarbenen Augen. Der Prinz seufzte und umarmte sie beruhigend.
"Ich liebe dich, Vitani. Ich möchte dich beschützen und nur so kann ich dieses Ziel erreichen." Kopa erwähnte die drei Worte, die Vitani von Anfang an von irgendjemandem hören wollte.
Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen. "Du würdest alles hier aufgeben, um mich zu beschützen?"
"Natürlich! Ich hasse es, dich so zu sehen, und ich werde alles tun, damit du wieder glücklich bist."
Vitani wusste, dass Kopa sie liebte, aber sie hatte nicht gewusst, dass er sie so sehr liebte. Er lächelte sie liebevoll an und Vitani wusste in diesem Moment, mit wem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte.
"Ich liebe dich auch, Kopa", schniefte sie.
Er kam näher und leckte ihre Wange, was sie zum Lächeln brachte. Die Herzen des jungen Paares blühten vor Liebe und Glück, ein Gefühl, von dem Vitani nie dachte, das sie fühlen würde.
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Kopa's Anfang
FanfictionSimba und Nala haben einen neuen Erben zur Welt gebracht. Sie könnten nicht glücklicher sein. Doch ihr Glück verwandelt sich bald in Sorge, als sie feststellen, dass auch Zira Nachwuchs hat. Simba fürchtet, was in Zukunft mit seinem Sohn Kopa und Zi...