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Zu spät

Rex sieht zu dem Commander, beide nicken sich zu. Dann stürmen sie um die Kurve und sehen flammendes Rot.

Jeder von ihnen kennt Lichtschwerter, eigentlich alle aus Torrent haben einen Kampf schon mal gesehen, Rex sowieso. Auch Ponds Männer sind mit ihnen vertraut, ihr Jedi ist berühmt-berüchtigt für seine Aktionen.

Jedi fliegen in ihren Kämpfen, sie sind seltsam grazil, es ist eine Kunst, und selbst bei Darth Maul, dessen Schläge brutal sind, fließt diese tänzerische Energie der Schwerelosigkeit hindurch.

Nicht so bei diesem Kampf.

Die roten Klingen wirbeln weniger in epischen Kreisen, nein, sie stechen, stoßen, wie Krallen. Zwischendrin werden sie deaktiviert, leuchten dann plötzlich wieder auf – durch die Kniescheibe eines Kämpfers im dunkelroten Umhang, welcher mit einem Elektrostab bewaffnet ist.

Er schreit, seine Kumpane stechen noch schneller, doch ihre Gegnerin erwischen sie nicht, die Stiche werden abgeleitet, treffen kein Ziel. Die Gegnerin, die sie alle kennen und die sie eigentlich retten wollten.

Jojo kämpft anders. Sie bewegt sich nicht mehr so leichtfüßig, sondern statisch, wie ein kleiner Panzer, benutzt die Schwerter zum Abhacken aller Körperteile, tritt gegen Schienbeine, schlägt mit den Ellenbogen gegen die Sichtfenster der Helme.

Es ist kein epischer Kampf, sondern einer, der dem Namen gerecht wird. Keine Drehungen, keine übergroßen Schlagbewegungen, wie Fives sie von General Skywalker kennt, nein, es sind kurze Blöcke und noch schneller ausgeführte Schläge, um Körperteile abzutrennen.

Commander Ponds zögert keine Sekunde, er schießt zeitgleich mit Rex auf die Äußersten, die gerade zu dritt zuschlagen wollen. Zu Boden sinken sie alle – einer ohne Arme, sie fallen neben ihm wie tote Äste. Schreien kann er nicht mehr, denn Jojo tritt ihm gegen das Gesicht, es knackt ekelhaft, als sie zum finalen Schlag ausholt.

Das Rot glänzt in ihren Augen, huscht über die erstarrten Gesichtszüge.

Der Gardist sinkt nach hinten, wie in Zeitlupe, Jojo lässt das vorderste Schwert runtersausen, als Rex von hinten brüllt: „NICHT!"

Im gleichen Moment muss der Captain in Deckung springen, die zweite Klinge kommt so schnell, dass sie für Fives ein einziger roter Schweif ist und Rex beinahe geköpft hätte. Dann verharrt sie in der Bewegung, scheint zu erkennen, wer hinter ihr steht.

Ihr Atem geht schwer, Schweiß glänzt auf ihren Schläfen, ihrer Stirn. Doch das ist nicht das, was Fives zucken lässt, sondern ihre Augen. Sie huschen hin und her, ihre ganze Haltung schreit: „Na kommt doch, kommt doch her!"

Einige Sekunden passiert gar nichts, Jojos Atem lässt bei jedem Atemzug eine Haarsträhne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hat, schwingen, dann, fast schon in Zeitlupe senkt sie die Lichtschwerter, deaktiviert die Klingen. „Tut mir leid, Rex. Das war ein Reflex. Ich wollte das eigentlich bereits machen, als die Schüsse kamen."

Sie klingt so ruhig. Aber das stimmt nicht, Fives kann das Flackern in ihren Augen sehen, die verkrampften Hände, das ruckartige Bewegen.

Rex weiß das, er sieht das Gleiche wie Fives, richtet sich langsam wieder auf, bevor er eine Kopfbewegung in Jojos Richtung macht. „Will ich wissen, wo du das gelernt hast?"

Jojo schnaubt, verzieht das Gesicht und dann huscht ein schiefes Grinsen über ihre Lippen, das genauso schnell verschwindet, wie es aufgetaucht ist. „Ich hatte gute Lehrer. Und nachdem ihr kein Hobbit oder Herr der Ringe gesehen habt, werden euch die Namen auch nichts sagen. Wie auch immer. Der Rest der Schwachmaten hier hat Nici und ich habe keine Ahnung, wo die sind."