Die Heißwasserboiler, jede Menge Wasser und ich

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„Kacke, ey!", brülle ich und presse meine Hand auf das Rohr in der Wand, denn mir schießt eine Ladung eisiges Wasser entgegen. Wohlgemerkt so kaltes H2O, dass es wie tausend kleine Nadeln sticht, als es mir über die Haut läuft.

Fluchend grabsche ich blind nach dem Stöpsel, der irgendwo neben mir am Boden herumliegen muss, es aber jetzt nicht mehr tut.

Und weil ich keine Lust habe, noch länger schockgefrostet zu werden, stopfe ich kurzerhand mein Shirt in das Rohr – das sollte eigentlich trocknen und chillt deshalb sogar ausgebreitet und ausgewrungen auf den komischen Fliesen – denn das ist mir nicht zum ersten Mal passiert.

Probiert ihr mal mit null Klempnererfahrung, lediglich anhand von mäßigen Youtubeanleitungen und einer aus dem Internet gezogenen, schlecht zusammenkopierten Bedienungsanleitung, einen Heißwasserboiler an das Wassersystem der Resolute anzuschließen.

Ich bin in einem der ‚Erfrischer' – das war nicht meine Idee, Duschen in Star Wars heißen nun mal ‚Refresher' und ‚Erfrischer' ist das deutsche Pendant dazu – der Jungs, um mich herum liegen dubiose Werkzeuge mit ulkigen Namen wie Läppwerkzeug oder, ganz knorke, ein Blasrohr, alles Dinge, die man laut besagten Videos für die Anschlussarbeiten benötigt.

Weil das aber nicht so klappt, und ich schon des Öfteren nass wurde, obwohl doch gar kein Wasser mehr aus der Leitung kommen dürfte, habe ich mir aus einer der ganz großen Müllertüten mithilfe von drei Schlitzen – zwei an der Seite für die Arme, eine oben für den Kopf – einen etwas wassersicheren Überzug gebastelt.

Bringt nur nichts, bei diesen Mengen an Flüssigkeit.

An KALTER Flüssigkeit!

Und deswegen baumeln neben mir – jederzeit griffbereit an dieses eine Rohr gebunden, das die Wand in der Mitte teilt, über die Decke verläuft und aus dem, wie aus der Wirbelsäule die Rippen, dann dünnere Leitungen zu den Duschköpfen an der Wand abgehen – eine Ladung trockener Handtücher mit stetig sinkender Anzahl, denn ich benutze sie verdammt oft.

„Nici, du grinsende Klobürste hast gesagt, das Wasser wäre aus!", krakeele ich nach hinten, und ich bin so sauer, dass sich meine Stimme überschlägt.

Meine ganze Haut prickelt von dem frostigen Schwall Flüssigkeit, der mich von Kopf bis Fuß getränkt hat (natürlich auch in meinen Tütenschild, könnte auch niemanden stören) und mir nach wie vor über die Handflächen läuft, denn weder mein Shirt, dass ich ja in die Leitung gestopft habe, noch zwei danach hinein beförderten Handtücher können den Wasserfluss stoppen.

Dafür sind meine Hände mittlerweile am Stechen, wie immer, wenn die extrem kalt werden.

Unangenehm. Nasse Jeans sind auch doof, die zwicken ekelhaft.

Grunzend ziehe ich meine Pranken zurück – das bringt sowieso nichts – und stehe schnaubend, patschnass von Kopf bis Fuß, auf, um Nici den Marsch zu blasen.

Die Duschen für die Jungs sind klein, überall ist der hässliche Durastahl. Es gibt immer zehn Duschköpfe links und rechts, jeweils kaum einen halben Meter auseinander. Wenn hier voll geduscht wird, berühren sich die Schränke unweigerlich – denn wer eine Schulterspanne von knapp 60 Zentimeter hat (wir haben nachgemessen, Attie hat keine Fragen gestellt, nur komisch geguckt), der kuschelt hier halt.

Zum Vergleich, Steve hat in Endgame ungefähr die gleiche Breite. Nur so.

Ein paar Meter vor mir weg ist der Ausgang – ein Türausschnitt ohne Tür, und Nici bastelt dahinter an der Wand. Also im Prinzip ist der ganze Raum noch ein Stück länger, die Türwand teilt einen Teil ab und bildet einen Vorraum, auf dessen linken Seite dann der Ausgang zum Flur ist.

Hilfe, wir wechseln das Universum! | Star Wars The Clone Wars FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt