Monopoly, Endgame und der Imperator

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„Mach einfach die Augen wieder auf. Wir regeln das andere schon."



„Lasst meine Patientin ganz. Stress ist nicht gut für sie." Dove wirft Tracer einen bitterbösen Blick zu, was den nicht davon abhält, mir durch die Haare zu wurschteln.

„Die wird schon wieder, Doc, sie hat einen direkten Schuss überlebt..."

Der Medic knurrt leise und ehe der ARC es sich versieht, hat er ihn wirklich am Ohr gepackt. „Ja. Weil ihr das verdammte Glück hattet, dass Slick sie fünfzehn Minuten während eines Feuergefechts am Leben gehalten hat. Und hätte der Kerl nicht zufällig Bactaspray einstecken gehabt, dann wäre Jojo auch so gestorben. Mal wieder."

Beim letzten Satz bekomme ich einen bösen Seitenblick ab, den ich nur mit dem Mittelfinger quittiere. Meine Augenlider brennen sowieso, wenn ich sie zu lange aufhabe, von daher kann ich sie auch zumachen, wird bestimmt keinen stören.

Außerdem liege ich sowieso auf meiner bereits bekannten Liege in der Abstellkammer, der Oberkörper vollgepflastert mit Verbänden und Bactapflastern. Mich in den Tank zu stecken hat Dove nicht gewagt. Hier laufen zu viele Brüder unter der Order herum, und wenn mich jemand dort sieht, dann ist es aus. Für alle.

Also muss ich mit dem Stechen in meiner Brust zurechtkommen, dass immer dann auftritt, wenn ich zu tief einatme. Oder einfach so, die Verletzung macht, was sie will.

Dove liest irgendwelche Werte von einem komischen piepsenden Gerät ab, ehe er Tracer ein Datapad in die Hand drückt. „Da, beschäftige sie etwas, bis der Rest kommt."

Die hellen Lampen über uns zeichnen Rillen in sein Gesicht, die da nicht sein sollten, doch so ist das auch mit dem Schnitt über seiner Schläfe, noch bedeckt von einem Bactapflaster wie dem meinem, nur das meins wesentlich größer ist und über der halben linken Seite meines Brustkorbs klebt.

Der ARC nimmt das Pad entgegen und pflanzt sich dann kommentarlos auf den Rand der Liege, während Dove mir nochmal zunickt, ehe er aus dem Raum geht. Tracer drückt ein wenig auf dem Pad herum, dann sieht er auf und grinst ein breites Grinsen, dass seine Augen erreicht, trotz der mondgrabentiefen Ringe darunter.

„Begebt euch zur Krankenstation. Begebt euch direkt dahin. Geht nicht über Los, zieht nicht diverse Ordern ein... Carl sagt, das ist ein Spiel. Monopoly."

Er dreht das Pad so, dass ich es sehen kann. Auf dem Bildschirm redet Kanzler Palpatine, der Hintergrund ist einfach nur schwarz. Es ist wirklich der Kanzler, keine Sithrobe, dafür das gleiche gütige Lächeln, dass jeder in der Galaxis kennt.

Und er sagt immer wieder dieselben Sätze, die Aufnahme ist kaum dreißig Sekunden lang. „Führt die Order 66 aus, geht direkt zur Krankenstation. Befolgt keine Anweisungen außer dieser und die, die die Medics euch geben."

„Läuft wie geschmiert, dein Deep Face-Zeug da", meint Tracer, der seine Rübe über das Pad schiebt und mir damit verhindert, dass ich Palpatine länger ansehen kann. „Carl hat gesagt, er hat kaum zwei Stunden dafür gebraucht. Es gibt mehr als genug Aufzeichnungen von Reden des Kanzlers, das Gesicht von ihm über sein Eigenes zu legen war nur noch eine Formsache..."

Deep Face-Technologie. Ich hatte darüber nur eine Doku von Leschs Kosmos gesehen, in der es hieß, dass die Programme dafür im Internet frei verfügbar sind. Sind sie auch, wie man sieht.

Denn Palpatine ist gar nicht Palpatine, der dort auf dem Bildschirm redet. Es ist nur sein Gesicht, erschaffen aus unzähligen Bildern, die man dem Programm füttert, bis es sich merkt, wie du aussiehst, wie du dich bewegst. Deep Face ist im wesentlichen Gesichtertausch – nur, dass es täuschend echt wirkt. Mit dieser Technologie kannst du jeden alles sagen lassen, du brauchst nur genug Filmmaterial.

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