„Haarspange." Fordernd streckt Nici, ohne hinzusehen die Hand in meine Richtung. Sie hat sich zwischen die Stufen, die in die Zelle führen, geklemmt, damit sie direkten Zugriff auf die abgelöste Kabelabdeckung hat, viel Platz hat sie nicht und bewegen ist auch so eine Sache, daher stehe ich direkt hinter ihr, ein Bein auf die Stufen gestellt und spiele Assistent. Heißt in dem Fall, dass ich mir vorsichtshalber gleich alle drei Spangen aus den Haaren zupfe, weshalb sich der Dutt natürlich auflöst und ich die kitzeligen Strähnen im Nacken habe. Bloß weg damit, darum kümmere ich mich, nachdem ich Nici die geforderten Utensilien in die Hand gedrückt habe.Nici schließt die Finger wie eine Venusfalle um eine Fliege um die kleinen Metallstücke, schiebt sich zwei Nadeln in den Mund und dreht die Letzte, die sie in den Krallen behalten hat, zwischen den Fingern, bevor sie wieder an der Abdeckung herumfummelt. Ihr Dutt klebt wie ein Spinnennetz an der Wand, so dicht sitzt sie mittlerweile dran, beugt sich im gleichen Moment ein Stück nach vorn, die Augen zusammengekniffen, obwohl sie mit der Nasenspitze fast die Spange in ihrer Hand berührt, mit der sie gerade im Schloss herumstochert.
Die Zellen sind zwar manuell verriegelt, aber die Türen schließen sich laut unserer Theorie mit Druckluft. Das heißt, es braucht ein System dahinter, dass die Türen verschließt, und wenn man das knackt, ist die Tür zumindest entriegelt, bloß aufbringen muss man sie dann noch. Scheinbar ist vor uns noch keiner auf diese Idee gekommen, denn die Kabelabdeckung verläuft immerhin in der Zelle - Aber klar, die reißen die Kabel ja nur raus und wundern sich, warum nix mehr geht.
Wollen wir doch mal sehen, Nici hat einen Plan und arbeitet, die verbliebenen Spangen zwischen die Zähne geklemmt, hochkonzentriert an etwas herum, dass ich nicht wirklich verstehe. Muss ich auch nicht, ich bin seitdem Unterstützungskraft und helfe ganz toll beim Sachen reichen, halten und zeitgleich Lampe zu spielen, was gar nicht so einfach ist, wenn man eine Armbanduhr als Taschenlampe verwendet und die Kollegin weder blenden, noch Schatten machen darf. Sonst sieht sie nix, ist logisch, dann wird die Planausführung erschwert.
Außer den Stufen gibt es nicht viel in dem Raum, nach einer Minute ist man fertig mit dem Erkunden, es ist ein zwei mal zwei Meter-Quadrat mit zwei Pritschen aus metallähnlichem Material in Ausbuchtungen an den Wänden, beide parallel zur Tür mit dem Kopf nach vorne. Das hier ist das Spannendste, was man tun kann. Und seien wir ehrlich, die Menschheit macht wahnsinnig viel, um sich nicht zu langweilen, unser Verhalten ist rein artentypisch.
„Komm schom, du blödschesch Scheischteil..." Mit jedem Wort knurrt Nici mehr, stochert im Mechanismus herum, wobei sich die Spange mal in die eine, mal in die andere Richtung biegt. Ziemlich hartnäckig, das Ding, böses Schloss. Neuer Bieg- und anschließender Rüttelvorgang, meine arme Haarspange verwandelt sich in eine gestreckte Hyperbel - jetzt gleich muss der Schließmechanismus nachgeben! Tut er nicht, dafür knackt es und Nici reißt den Kopf zurück, weg von dem ihr entgegen springenden abgebrochenen Spangenteil. „Kacke!"
Da war's nur noch eine.
Sagt ihr Blick auch, wenn Nici könnte, würde der Rest der im Schloss steckenden Spange auf der Stelle das Brennen anfangen,
dann fletscht sie die Zähne. „Du hast es so gewollt, deppertes Mistteil, dann eben die Nagelfeile, ich krieg dich!"Meine Aufforderung, ich händige das gewünschte Utensil aus und sehe Nici bei ihrem erneuten Angriff zu. Hinter dem Schloss verlaufen eine Reihe von Kabelsträngen, grob fahrlässig nur durch eine Art Plastikabdeckung versteckt, wir haben sie allein durch Treten abbrechen können. Einerseits schreit darüber mein innerer Monk, andererseits weiß ich mittlerweile, wie unsicher diverse Sicherheitssysteme, die ganze Länder am Laufen halten, funktionieren und da ist die Abdeckung im Ranking nicht mal wirklich schlimm.
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Hilfe, wir wechseln das Universum! | Star Wars The Clone Wars FF
FanfictionJojo und Nici hatten ja viel geplant, aber sicher nicht, dass sie auf einem Jedikreuzer aufwachen. Was anfänglich als Spaß beginnt, wird bald bitterer Ernst - immerhin sind die Klonkriege in vollem Gange und Palpatine hat gehörig etwas gegen unbewus...