Blöckerne Wächter und ein Zweifrontenkrieg

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Hinter mir knallt Nici Droiden ab, vom Lama ist nichts zu sehen und Colt wird unser Versagen lächelnd weitergeben.

In der gleichen Sekunde bewegt sich irgendwo vorne zwischen den Blöcken was. Gerade, als ich spüre, wie die erste Betäubung nachlässt, erkenne ich den heranstürmenden Kerl – und er hat etwas in der Hand.

„MAIER, GEH AUS DEM WEG, AUS DEM WEG, MACH PLATZ FÜR HENRIETTE!"

Keine Antwort von seitens Nici. Dafür glotze ich wie eine Scholle in der Fischtheke, als Carl das ominöse Teil ausgestreckt nach vorne hält, zu mir mit den Worten „Steh endlich auf, und hilf uns!" sprintet und dann auf einmal orangene Blasterschüsse abgibt.

Der hat die B1-er-Blaster zusammengebaut und das Ganze mit einem Arm eines B2-ers gepimpt. Es ist nicht zu fassen, besonders nicht für mich, deren Finger sich nach wie vor weigern, eine feste Faust zu werden.

„Na endlich, wo WARST DU SOLANGE UND WEHE DU TRIFFST MICH!", krakeelt Nici in den Kom, sehen kann ich sie nicht, sie ist irgendwo im toten Winkel über meinem Kopf.

Die Droiden hatten nicht mit einem Dritten gerechnet, jedenfalls wirkt das für mich so, und dabei bin ich damit beschäftigt, mich auf die Seite zu drehen, um zumindest etwas sehen zu können.

Carl ballert mit seiner selbstgebauten halben Minigun, unterstützt durch hässliches Gelächter, auf die stehenden B2-er, die der Reihe nach umkippen. Nici sehe ich erst, als sie über meinen Block, hinter dem ich eigentlich in Deckung gehen wollte, springt und mich an der Schulter packt.

„Man, du bist ja völlig tot! Komm schon, hoch mit dir...!"

„Wir brauchen die scheiß Rückenprotektoren doch", stoße ich hervor und umklammere Nicis Oberarm, als sie mich hochzieht und Richtung Carl schleift. Ja, sie schleift mich, denn meine Füße haben Aussetzer, so ganz funktioniert noch nicht wieder alles.

„Warte mal..." Nici fummelt an ihrem Zusatzmagazin auf der Brust herum und zupft dann, statt einem Magazin, eine Rolle Traubenzucker heraus, bevor sie mir den Helm von der Rübe zieht, „Mund auf. Du brauchst Glucose und isst jetzt die Rolle leer, bis du einen Zuckerschock bekommst!"

Anstandslos lasse ich mich mit drei füttern, lutsche ein wenig auf dem Traubenzucker herum und gucke ganz zufrieden, weil ich bei der Geschmackssorte Kirsche erwischt habe.

Als wir zwei, Nici hat mir netterweise den Helm wieder aufgesetzt, weiterhumpeln, knallt der letzte B2-er auf den Boden und Carl braucht noch einige Sekunden, in denen er an diversen herabhängenden Enden loser Kabel an seinem Arm herumfummelt, bis seine Minigun endlich aufhört zu schießen und er sich zu uns umdreht. „Wisst ihr, was unser Fehler ist? Wir sind gehirngewaschen worden und halten uns an deren Taktik! Das kann doch gar nicht funktionieren. Ich sage: Augen auf, brüllen und durch!"

Nici klopft mir auf die Schulterklappe und nickt einmal gewichtig. Ihr Blaster liegt einige Meter weiter zwischen funkensprühenden Droiden herum, doch bis jetzt schenkt sie ihm kaum Beachtung. Ich nutze die Gunst der Stunde, Carls seltsame Konstruktion in Augenschein zu nehmen.

Irgendwie hat er es geschafft, den Arm des Droiden kurzzuschließen. Allerdings frage ich mich, wie er den überhaupt abbekommen konnte, denn das ist wesentlich interessanter als der Part mit den Kabeln, die da fröhlich in der Luft herumschlenkern und nicht durch eine Gummihülle isoliert sind.

„Planbesprechung. Wir haben noch..." Carl dreht seinen Arm, der nicht durch seine Konstruktion belegt ist, herum und schielt auf seine parallel zur Handfläche angebrachte Smartwatch, dessen Touchscreen zu uns zeigt (denn dank den Platten am Körper kann man die nur so tragen), „etwa zehn Minuten, um an den Türmen vorbei an die Fahne zu kommen."

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