Mein Schädel dröhnt, als müsste er das Läuten von Kirchenglocken am Sonntagmorgen demonstrieren, weshalb es zwei Sekunden dauert, bevor ich überhaupt daran denke, die Augen aufzumachen.Ist das Stahl? Sieht ganz danach aus, ist zumindest grau und eine Wand. Also, vor mir ist eine Wand. Und da ist noch eine. Natürlich ist da noch eine. Gehirn, arbeitest du bitte?
Das mehrmalige Blinzeln meinerseits hat nicht unbedingt den gewünschten Erfolg, zumindest nicht sofort, aber dann tut sich endlich was, auch wenn mein Kopf richtig wehtut. Zudem pocht da was dumpf in meinem Hinterkopf, bin ich irgendwo hängengeblieben? Hähäh, witzig.
Wobei die eigentlich relevante Frage viel mehr lautet: Wieso ist hier alles grau – und wo bin ich eigentlich, denn anscheinend liege ich auf einer glatten Oberfläche, dabei war ich zum letzten Zeitpunkt meiner Erinnerung noch im Wald.
Okay, klären wir Frage Zwei zuerst. Um aufzustehen muss ich mich auf den Bauch drehen, obwohl meine Innereien das gar nicht gut finden, weshalb mir auch schlagartig schlecht wird und ich notgedrungen eine Pause einlege, auch wenn meine Unterlage viel zu kalt für derartigen Spaß ist. Zum Kotzen (Bin ich wieder lustig heute), schön an die Decke starren und warten, ruhig atmen, bis mein Nervensystem endlich Ruhe gibt. Alles cool, wir machen das. Schön aufstehen, vorsichtig eine Hand neben meiner Schulter abzustützen, kurzer Kontrollblick zur Seite - Nö, keiner da, der Gang ist immer noch leer, dafür befinde ich mich in sitzendem Zustand.
Bestandsaufnahme Teil dos. Ist echt komisch hier, diese Flure gehen schier endlos weiter, niemand zu sehen. Ich sitze also in einem Gang, einem sehr grauen Gang mit metallisch aussehenden Wänden – oder, was auch immer das ist, denn als ich probeweise mit dem Fingernagel daran herumkratze, komme ich zu keinem eindeutigen Ergebnis. Nix Bäume, Blätter, Erde, Himmel, Waldduft nach Erde und Moos, nein, sondern ein Korridor, in welchen, in regelmäßigen Abständen, weitere Gänge einmünden. Er zieht sich schnurrgerade weiter, ich kann nicht einmal ein Ende erkennen.
Im gleichen Moment steigt mir der Geruch von Eisen und irgendetwas scharfem, chemischen Zeug in die Nase, ich vermute eigentlich Putzmittel, doch die ganze Mischung riecht fremd, und zwar derartig fremd, dass ich bei ‚Zeug' als Bezeichnung bleibe und mir mit der Zunge über die Zähne fahre.
Okay, ganz langsam. Wo bin ich, wie viel Zeit ist zwischen meiner letzten Erinnerung – Nicis und mein Spaziergang im Wald –, und der Gegenwart hier vergangen, und, noch viel wichtiger, wie bin ich hierhergekommen?
In meinem Kopf schwirren die Fragen nur so herum, sie verstärken das Pochen meines Schädels, weshalb ich zu Kaugummi mutiere und mich an die Wand kuschle. Hier fühlt sich alles fremd an, ich werde das Gefühl nicht los, dass es falsch ist, nicht sein sollte. Passend dazu wird mein Rücken kalt, die Wand hinter mir ist so eisig, dass es innerhalb von Sekunden durch meinen Pulli dringt. Ist ja ekelhaft, fast so wie dieser chemische Geruch hier, wobei der vermutlich vom Boden kommt, anders kann ich es mir nicht erklären.
Eine Hand an den Schläfen reibe ich mir über die Haut, laut Gehirn ein fester Schritt im Heilungsprozess. Ich war zwar nie verletzt, doch dieser Einwand wird kommentarlos ignoriert.
Still ist es um mich herum, von irgendwo hört man gleichmäßiges Tappen, tief unter mir brummt etwas konstant kaum hörbar, sonst ist es ganz still. So leise, dass ich meinen Herzschlag noch hören kann – und meinen Atem sowieso.
Im gleichen Moment ächzt jemand neben mir, er klingt wie ein alter Baum, dessen Stamm vom Wind gebeugt wird, sofort drehe ich die Birne in die Richtung, nur um auf ein sonnengelbes Shirt einer Person zu glotzen, die einige Meter von mir entfernt auf dem Rücken liegt, eine Hand über das Gesicht gelegt.
Nici, rufen meine drei Gehirnzellen, ehe ich noch darüber nachdenken kann, krabbele ich auf allen Vieren in ihre Richtung, direkt auf ihren Kopf zu, um den herum ihre blonden Locken einen verkrüppelten Heiligenschein bilden. Mit einer Hand schiebe ich sie zur Seite, rette dann den Haargummi, der nur noch in vier einzelnen Haaren hängt, bevor ich ihr gegen die Schulter tippe. „Hey! Schau mich mal an!"
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Hilfe, wir wechseln das Universum! | Star Wars The Clone Wars FF
FanficJojo und Nici hatten ja viel geplant, aber sicher nicht, dass sie auf einem Jedikreuzer aufwachen. Was anfänglich als Spaß beginnt, wird bald bitterer Ernst - immerhin sind die Klonkriege in vollem Gange und Palpatine hat gehörig etwas gegen unbewus...