Der Klon über mir spuckt Blut aus und schüttelt den Kopf – dann zieht er sich tatsächlich zurück.
Eigentlich wollte ich die Augen zumachen. Nicht sehen, wann die Welle kommt. Stumm warten ist besser, als wenn man die Sekunden bis zu seinem Tod zählt.
Aber dann reißt Slick am Seil.
Und nochmal. Der Klettergurt schneidet schmerzhaft ein, während ich hochgezogen werde. Mit einem Mal kommt die Brüstung in Sicht und nur aus Reflex grapsche ich danach, presse meine Finger in den kalten Durastahl und strample mit den Beinen, um höher zu kommen.
Die Welle.
Slicks nächster Zug am Gurt zerrt mich durch die Gitterstäbe, das raue Metall schlitzt mit die Jeans auf und ich kann mir das Aufjaulen nicht verkneifen, denn es ratscht natürlich auch über meine offene Wunde, die gerade vom Salzwasser ausgebrannt wird.
„Aufstehen! Steh endlich auf!" Einen Arm schlingt er um meine Schultern, dann reißt er mich ins Stehen, klinkt den Karabiner aus – und wir rennen, während hinter uns die Welle über die Brüstung spritzt, den Steg entlang.
Slick hält mich umklammert, ich kralle mich in seine Hand, Wasser greift nach uns, will uns packen und zurück ins Meer ziehen.
Es donnert, als die Wand aus Flüssigkeit gegen den Zwiebelturm kracht.
Wassertropfen fliegen.
Das Metall der Brüstung ächzt unter der Wucht.
Ganz hinten splittert kreischend Metall.
Wir rennen, stolpern, fallen hin, reißen uns hoch und hetzen weiter, als die Welle mit ihrer ganzen Breitseite gegen den Zwiebelturm schlägt.*
Immer wieder am Gang sind Außentüren, über die man auf den Steg gelangen kann. Wer auch immer die hinterste offengelassen hat – er hat uns das Leben gerettet.
Mein Atem hat sich zwar beruhigt, aber mein Gehirn registriert gerade erst, was passiert ist, und ich zittere unkontrolliert vor mich hin.
Ist das ein Schock? Oder nur nachträgliche Todesangst, für die ich irgendwie keine Zeit hatte?
Slick lehnt an der Wand, ich daneben, wir sitzen in irgendeinem Gang, vermutlich bei den Kadetten im Trakt, am Boden um uns herum steht das Wasser und wir halten einander immer noch an den Händen fest.
Ich habe keine Kraft, Nici und Carl anzurufen, oder nur Bescheid zu sagen, dass alles okay ist, aber irgendwas sagt mir, dass es meinem Handy sowieso nicht gut geht, denn der Anruf wurde abgebrochen und seitdem kam kein Piepen mehr.
Salzwasser, der stärkste Feind jeder Elektronik seit 1900.
„Grandioser Ausbruch", brummt Slick in dem Moment, eine Hand über das Gesicht gelegt. Er versucht, sich das Blut abzuwischen, das sich mittlerweile über sein ganzes Gesicht verteilt. Die Welle hat ihn gegen ein scharfkantiges Teil geschleudert, auf seiner Stirn verläuft ein hässlicher gezackter Schnitt, aus dem immer noch Blut quillt. Vermutlich will ich gar nicht wissen, wie weh das tut, schlimmer als mein Bein auf jeden Fall.
„F-f-findest... d-d-du?"
„Hm" Er gähnt verstohlen und legt den Kopf in den Nacken. „So habe ich mir das vorgestellt. Du stinkst nach Kotze."
„S-s-s-ag b-b-bloß."
Recht hat er ja. Aber ich habe mich auch angespuckt, und für ein Bad hatte ich noch keine Zeit.
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Hilfe, wir wechseln das Universum! | Star Wars The Clone Wars FF
FanfictionJojo und Nici hatten ja viel geplant, aber sicher nicht, dass sie auf einem Jedikreuzer aufwachen. Was anfänglich als Spaß beginnt, wird bald bitterer Ernst - immerhin sind die Klonkriege in vollem Gange und Palpatine hat gehörig etwas gegen unbewus...