Nici möchte den Blumenkohl ertränken

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Treppe hoch, Treppe wieder runter, Holoaufzug, dreimal links, lange geradeaus, und dann sind wir da: Im Hangar. Warte, was?

Naja, zumindest stehen zwei Kanonenboote an der Seite – also muss das ein Hangar sein, die werden die wohl kaum woanders parken und außerdem hat der viertelkreisförmige Raum zu jeder seiner runden Seiten ein Hangartor neben einem Hangartor, wovon zwei sogar offen stehen und den Ausblick auf Kaminos leere Wasser- und Wellenlandschaft bieten.

Der eigentlich interessantere Part ist vor besagten Beförderungsteilen, denn da stehen einige Figürchen in Reih und Glied herum, denen wir uns von hinten nähern. Angestrahlt werden sie durch zwei Scheinwerfer, und wenden uns den Rücken zu, dem blöden Licht zum Trotz kann man trotzdem die Übungsrüstungen erkennen.

Das sind Squads, und von hier hinten kann man die kaum unterscheiden. Alle stehen stramm, den Kopf hoch erhoben und in der gleichen Haltung, lediglich ihre Schulterklappen sind andersfarbig. Tja, und vor der Gruppe – „Oh ne...", knarzt Nici wieder los, schließt die Augen für eine Sekunde und fasst sich dann, das Gesicht verzogen, als wäre sie barfuß auf einen Legostein getreten, an die Stirn, „da ist der Gehirntyp! Der hat Cutup geschlagen, der Wichser!"

Oh, das war etwas laut, denn einer der ARC-Trooper hinter Gehirnchen – exakt drei, die Szene erinnert mich verdammt an die mit der Dominoeinheit – die, genau wie der Gehirntyp, mit dem Gesicht zu uns stehen, dreht den Kopf rasend schnell in unsere Richtung.

Capri neben mir kommt für einen Schritt aus dem Takt, und weil das für jeden Klon ein Unding ist, werfe ich ihm einen besorgten Seitenblick zu. „Hey... Alles okay? Capri?"

Carl auf meiner anderen Seite ächzt leise und fährt sich einmal durch die Haare, die ihm natürlich sofort wieder ins Gesicht fliegen, bevor er mit einer alles einfassenden Handbewegung nach vorne deutet. „Also, ich zähle... vier fertige Squads. Und wo genau sollen wir jetzt rein?"

Gute Frage. Sehr gute Frage.

Wir bekommen aber keine Antwort darauf, bis wir nicht da sind, habe ich so das Gefühl. Zwei Schritte weiter erkenne ich dann den zweiten Heini – der Dreieckskopf ist auch da, das ist der zweite Ausbilder und der Nettere.

Unsere weiteren Begleiter laufen schweigend, flankieren unsere aufgelöste Formation, die von einer schönen, geordneten Zweierreihe zu einem Querstrich verkommen ist, dafür muss Capri doch was zu uns sagen, ehe wir noch mehr Aufmerksamkeit auf uns ziehen.

„Leise, Sirs – ich meinte, Carl", murmelt er in seinen Helm, was kaum zu verstehen wäre, täte ich nicht direkt neben ihm laufen. Aus Unterstützungsgründen, und weil ich ein sozialer Mensch bin, will ich die Aufforderung weitergeben und ramme tatkräftig meinen Ellenbogen in Carls linke Seite.

Das Lama gurgelt erstickt, sein Oberkörper zuckt reflexartig nach vorne und er haut die Bremse rein, was unsere andere, neue Linie komplett zerstört.

Leise keuchend reibt er sich die Rippen, während unsere Flankenwächter abrupt anhalten. Ich gucke ganz unschuldig, bleibe natürlich auch stehen und falte die Hände zu einer Merkelraute, als Carl sich mit zusammengekniffenen Augen und finsterem Gesichtsausdruck wieder aufrichtet, eine Hand auf die schmerzende Stelle gedrückt. „Ey, sag mal, Michaelis, hast du den Arsch offen?!"

Das war jetzt sehr laut. Kein Wunder, Carl funkelt mich ja auch wutschnaubend an, seine Lautstärke war nicht wirklich gedämpft.

Was auch immer Gehirni ein Stück vor uns zu sagen hat, er bricht im Satz ab.

Das kann ich sehen, weil ich leicht schräg stehe und jetzt, als ich aufgucke, dem Typen voll in die Augen glotze – denn Gehirni starrt uns, über die Köpfe seiner Gruppe hinweg, an. Für die Gruppe fixiert er also irgendwas hinter ihnen, und das ist so spannend, dass es ihn aus der Fassung bringt. Das reicht, dass die Äußeren sich minimal zu uns drehen.

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