Ahsoka und die Haare - Menschen sind komisch, und Kulturen sowieso

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Das tun wir auch. Der Klon begleitet uns schweigend bis zu unserem Zimmer zurück.




Hatte ich nicht erwähnt, dass ich zweifelhaften Ruhm durch meine vier Überraschungssiege gegen Rex erlangt habe?

Ich hab' heute mein erstes Autogramm gegeben.

Es ist am nächsten Morgen – und das weiß ich nur, weil Nici sorgfältig jeden Tag ein Kreuz im Kalender an unserer Wand macht – ich wurde gerade von Del gezwungen, das härteste Morgenworkout zu machen, dass mir jemals untergekommen ist und taumle atemlos mit knallroten Kopf Richtung der Duschen, als vor mir Snap auftaucht und mich darum bittet, meine Unterschrift auf seine Armschiene zu setzen.

Mit dunkelblauem Edding versteht sich.

Danach grinst er nur, als ob er einen unfassbaren wertvollen Schatz bekommen hätte.

Und ich bin zu perplex – und zu fertig – um zu realisieren, wie sehr das ganze Schiff zu summen scheint. Jeder grüßt mich mit Namen, es wird gewunken, wenn man an mir vorbeiläuft (oder angeschnipst, ja, euch meine ich, Bowie und Stitch!) und nachlässig salutiert.

Nici hat mir die undankbare Aufgabe übertragen, die blöde Holodusche zum Laufen zu bringen, besser gesagt, herauszufinden, wie wir warmes Wasser abgreifen können, denn das gibt es nämlich bei den Jedi.

Hat uns zumindest Denal mit einem Augenverdrehen gesteckt, als er uns nach Dels mörderischen fiesen Misttraining vom Boden gekratzt und Coric angefunkt hat, dass der unsere Vitalwerte danach dringend mal durchchecken sollte.

Und wenn wir jetzt wirklich warmes Wasser bekommen sollten, baue ich heute noch eine Ladung Heißwasserboiler in das verdammte Flaggschiff, gleich nachdem wir mit Skywalker über unsere Schilde-mit-WLAN-Boxen-verstärken-weil-das-sind-auch-Wellen-und-es-könnte-klappen-Theorie geschwafelt haben.

Bis dahin muss ich erstmal zu Ahsokas Quartier kommen, und bin verdammt dankbar für jede Karatestunde, die ich je hatte, denn mein Kreislauf arbeitet auf Hochtouren – das heißt, ich hab' Flecken in meinem Sichtfeld und meine Beine zittern so sehr, das ich Angst haben muss, beim nächsten Schritt auf's Maul zu fallen.

Erstens sind wir weiblich, wir können gar nicht die gleiche Leistung erbringen, und zweitens sind wir keine Supersoldaten, welche gedrillt sind auf diese Ausbildung, die Muskeln aus Stahl an jeder Faser entstehen lässt.

Wo... bin ich denn jetzt?

Die blöden Gänge sehen aber auch alle gleich aus, wie soll sich da denn ein armer kleiner Mensch zurechtfinden!

Nachdem ich mich einmal um meine Achse gedreht habe – grau, grau und grau huscht an mir vorbei – ist mir zumindest schon mal so viel klar: Ich bin irgendwo außerhalb meines heimeligen Bereichs, aber die Jedi sind auch auf einer viel höheren und anderen Ebene wie die Truppen.

Woran ich jetzt meinen seltsamen Ruhm erkenne?

Unbekannter Trooper löst sich vorne aus seinem mir entgegenkommenden Patrouillenzug – das muss also ein Lieutenant sein – nimmt sich den Helm ab und fragt mich keuchendes Rotgesicht, ob ich Hilfe brauche.

Tue ich. Und weil auf seiner Brustplatte ein neonorangener Zettel klebt, weiß ich sogar seinen Namen: Dots.

Dots lacht nicht gern, aber sein Trupp dafür umso mehr. Zumindest über meine hässlichen Witze, die ich mich doch bemühe, zu reißen. Dafür funkeln seine Augen manchmal genüsslich auf und er schmunzelt kaum merklich. Mein Ziel für die nächste Woche wird es sein, Dots ein lautes Lachen abzuringen. Wenn ich mich dafür an die Seppies verkaufen oder mit Dooku eine Runde Sudoku spielen muss, dann ist es mir das wert.

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