K A P I T E L 27

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"Wo ist sie?" - "Dir auch einen guten Morgen Bruder." Kol war das komplette Gegenteil zu seinen Geschwistern. Sie saßen in Ruhe zusammen, während der Brünette außer sich war. Er war ohne Emily aufgewacht, sie war nicht aufzufinden und über ihr Handy ebenfalls nicht erreichbar. "Falls du deine kleine Doppelgängerin meinst, Cami hat sie vor ein paar Stunden abgeholt. Wollte ihr einige Läden zeigen wenn ich mich nicht irre.", Marcel war prinzipiell einer der letzten Personen die Kol sehen wollte, doch in dieser Situation war seine Anwesenheit grenzwertig. "Und dann informiert mich niemand? Sie ist nicht zu erreichen.", zischte der Vampir. "Sie waren keine zehn Minuten fort, schon hat Camille sich gemeldet. Damit wir uns keine Sorgen machen wenn Emily nicht zu erreichen ist.", erklärte Elijah. "Außerdem hast du geschlafen und niemand außer Emily kann dich wecken ohne sein Leben zu riskieren.", fügte Rebekah hinzu. "Sowas traut sich die Doppelgängerin? Hätte ich-" - "Sollte dir dein Leben lieb sein, solltest du aufhören sie Doppelgängerin zu nennen.", unterbrach Kol Marcel und belustigt begann Klaus zu grinsen. "Nicht nur du hast versucht sie zu erreichen. Wenn mich meine Augen nicht getäuscht haben, hat jeder der kleinen Gruppe aus Mystic Falls versucht Emily ans Telefon zu bekommen." Rebekah verdrehte genervt ihr Augen, kein Tag konnte sie Ruhe haben bevor Elena und ihre idiotischen Freunde dazwischen gehen mussten. Am liebsten hätte sie den Anruf angenommen und der Doppelgängerin ihre Meinung zum besten gegeben, doch Elijah hatte tadelnd mit dem Kopf geschüttelt. Kols Miene blieb verhärtet, zwar war der erste Schreck verflogen, doch die Erwähnung von der älteren Gilbert ließ seine Laune erneut sinken.
"Liebster Bruder, du denkst wirklich ich lasse die beiden einfach so durch New Orleans spazieren?", schon fast enttäuscht verzog der Hybrid sein Gesicht. "Nach gestern habe ich nicht sonderlich viel Vertrauen in deine Handlanger Nik.", murrte Kol. "Im Gegensatz zu Mystic Falls sind hier deutlich mehr unsere Verbündete. Sie werden sicher bald wieder kommen.", versuchte es Elijah. Freya beobachtete alles still, doch allein ihre Anwesenheit und deutlichen Blicke ließen Kols Haut unangenehm prickeln.

"Bloody hell, ihr habt den Laden ausgeraubt.", alle Köpfe drehten sich durch Rebekahs Worte. Camille und Emily hatten beide so viele Tüten in den Händen, dass sie diese gerade so tragen konnten. "Sei nicht so dramatisch Bex, wir wissen alle wie du einkaufst.", erwiderte Kol und ließ sie auf dem Sofa ihr gegenüber nieder. Sein Zorn über Emilys Abwesenheit gemischt mit der Sorge verschwand als er sah wie glücklich die Brünette lächelte. "Zu unsere Verteidigung haben sie gerade einige neue Sachen bekommen. Außerdem überschüttet Emily einen mit Komplimente, sonst kaufe ich nicht annährend so viel.", lachend hob die angesprochene ihre Hände in die Luft. "Wenn es gut an dir aussieht sag ich es dir, dafür kann ich nichts.", während sie sprach legte sie ihre Taschen ab und lief auf die Couch zu auf der Kol saß. Sie beugte sich über seine Schulter und lächelte ihn breit an. "Hi." - "Hallo Darling.", schmunzelnd sah er den leichten rot Schimmer auf ihren Wangen und spürte Sekunden später ihre Lippen auf seinen.
"Ich muss jetzt los, meine Schicht beginnt gleich.", Camile warf einen Blick auf ihre Uhr. Unterbrach damit ungewollt den kleinen Moment zwischen Emily und Kol. Letzter verzog schmollend die Lippen als seine Freundin von ihm abließ. "Soll ich dich zu Rousseaus bringen Liebes?", bot Klaus an doch die Blondine schüttelte den Kopf. "Nicht nötig, aber danke.", sie drehte sich wieder etwas und sah Emily an. "Wir müssen auf jeden Fall mehr unternehmen. Ich hoffe du hälst es noch länger hier aus.", lächelte Camille und sofort nickte Emily begeistert. "Gerne, ich glaube ich könnte mich an die Stadt gewöhnen.", unterwartet schloss Camille die jüngere in ihre Arme und verabschiedete sich danach.
"Kaum hier und schon ersetzt du mich.", vorwurfsvoll warf Rebekah ihr Magazine regelrecht zur Seite. "Du wolltest nicht mit.", erwiderte Emily schmunzelnd, ging einige Schritte um die Couch und wollte sich eigentlich auf diese Fallen lassen. Eigentlich, den Kol zog sie stattdessen auf seinen Schoß. Sofort legte sich seine Hand auf ihren Oberschenkel und er drückte seine Lippen gegen ihr Schulterblatt. "Tut nichts zur Sache, außerdem hätte ich sowieso nichts gefunden."; Emily wusste, dass Rebekah sich einen Spaß mit ihr erlaubte, spielte der Blondine zu Liebe mit. "Verzeih mit Bekah, dass nächste Mal werde ich dich auf Knie anbetteln damit du mitkommst." - "Halt die Klappe.", Rebekahs Mundwinkel zuckten und Emily begann zu lachen. Kol schloss seine Arme enger um die Brünette und bekam sofort ihre volle Aufmerksamkeit.
"Darling, du solltest nicht gehen ohne dein Handy bei dir zu haben. Am besten verlässt du ohne mich-", schmunzelnd legte sie ihren Finger gegen seine Lippen. "Ich hätte mein Handy mitnehmen soll, ich weiß. Tut mir leid. Aber ich wollte dich heute morgen nicht wecken. Außerdem weiß ich auch, dass du dir hunderte Dinge vorstellen kannst die du bevorzugst als mit mir und Camille einkaufen zu gehen. Und mit diesem du gehst nirgendwo hin ohne mich fangen wir gar nicht erst an." Kol warf seinen Brüdern einen angesäuerten Blick zu als diese begann zu grinsen und nur mit Mühe nicht lachten. Selbst Marcel und Freyas Mundwinkel zuckten als die sterbliche Doppelgängerin den Urvampir liebevoll in seine Schranken wies. "Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, außerdem ist es nicht nett ohne weitere Nachricht allein aufzuwachen.", Kol begann zu grinsen und bemerkte zufrieden wie sich eine Gänsehaut über ihren Körper zog als er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub.
"Ich will eure Zweisamkeit ja wirklich nicht unterbrechen, aber-", angepisst atmete Kol aus. "Nik.", murrte er, wusste genau was sein Bruder vorhatte. Wollte sich am liebsten die Brünette schnappen und mit ihr wieder in ihr Zimmer verschwinden. Nur die beiden und nichts anderes. Keine anderen Personen, keine Sorgen und vor allem keine nervende Familie die sich einen Spaß daraus machte ihren Bruder zu provozieren. "Kol war nicht der einzige welcher versucht hat dich zu erreichen. Ich würde nicht sagen in Mystic Fall hat sich das Tor zur Hölle geöffnet. Aber so oft wie Elena und ihre Schoßhunde angerufen habe, würde ich doch gerne wissen was los ist." Klaus ignorierte grinsend den vernichtenden Blick von Kol als sich Emilys Augen weiteten. "Wo hab ich mein Handy überhaupt hingetan?", murmelte die Brünette und suchend wanderte ihr Blick.
"Ignorier einfach die hundert verpassten anrufe von Kol. Du hast mindestens noch einmal genau so viele von deiner nervigen Cousine.", Rebekah schmiss Emily ihr Handy zu und diese verzog ihr Gesicht. "Ob gestern noch irgendetwas passiert ist?", sofort begann sie besorgt auf ihrem Handy zu tippen. "Oh bitte, Unkraut vergeht nicht so schnell. Ich bin mir sicher wäre einem von ihnen etwas passiert wüssten wir es.", Rebekah machte eine wegwerfende Bewegung und Emily spürte Kols Brust an ihrem Rücken vibrieren. Sie hatte nicht mal übertrieben, zusammen gerechnet waren es bestimmt an die fünfzig verpasste Anrufe. Stefan, Elena, Damon die Liste zog sich in die Länge, selbst Alaric hatte sie angerufen. "Wenn man vom Teufel spricht.", die Worte verließen schneller ihren Mund als sie wollte und Rebekah lachte auf als Elenas Name auf Emilys Display aufleuchtete. "Darling...", Emily wich Kols Händen aus als sie sich aufrichtete und er sie sofort wieder zu sich ziehen wollte. Entschuldigend drückte sie ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen und nahm dann einige Schritt Abstand zu den anderen.

"Emily, wieso bist du nicht zu erreichen?", sofort bereute sie es den Anruf angenommen zu haben. Mal abgesehen davon, dass bis auf Freya alle hören konnten was Elena sagte. Doch genug Abstand zwischen sie und die anderen zu bringen würde nichts nützen. Allein schon weil Kol sie genau im Blick hatte, sofort bereit einzugreifen und praktisch erwartend, dass Elena etwas sagen würde was Emily aufregen konnte. "Mir gehts gut, danke der nachfrage. Ich nehme an ihr habt was auch immer gestern passiert ist auch überstanden."
"Wann kommt ihr zurück?", Elena ignorierte Emilys vorherige Worte komplett, genervt rieb sich die Brünette übers Gesicht. "Weiß ich nicht, New Orleans ist schön-" - "Ihr seid in New Orleans?!", perplex hielt Emily ihr Handy kurz mit etwas Abstand von ihrem Ohr weg. "Natürlich sind wir in New Orleans, wo sonst?", fragte sie. "Ich- keine Ahnung. Ich dachte ihr würdet irgendwo ausharren bis wir das ok geben, dass ihr zurück kommen könnt." Unerwartet richteten sich die Blicke auf Emily als diese begann zu lachen. Doch selbst Freya und Marcel bemerkten, dass es nicht wie ihr normales Lachen klang. Wieder kam die Seite zum Vorschein welche sie erst Davina gezeigt hatte. "Glaubst du ernsthaft, dass sich Wesen wie die Mikaelsons verstecken würden?  Und dann noch auf euer ok warten?", hinterfragte Emily. "Ist doch vollkommen egal, ich möchte einfach wissen wann du zurück kommst.", der Umschwung in Elena Stimme war deutlich. Hatte anscheinend selbst bemerkt wie unsinnige ihre Aussage klang. Doch nun redete sie davon wann Emily zurück kommen würde, nicht sie und die Mikaelsons. "Ich weiß es nicht."; wiederholte Emily angestrengt. "New Orleans ist wirklich schön und ich möchte mir die Stadt ansehen. Es kann also noch etwas dauern bis wir nach Mystic Falls zurück kommen.", sie hielt ihre Aussage wage, doch damit gab sich Emily nicht zufrieden. Natürlich nicht.
"Emily du hast morgen Geburtstag! Du solltest hier sein, bei mir und Jer.", Elena Tonfall wurde plötzlich ganz weich, doch anstatt den üblichen Effekt zu haben, schnaubte Emily auf. "Bei dir und Jer? Du und Jeremy haben deutlich gesagt, dass ihr mich nicht mehr bei euch haben wollt. Ich komme nicht zurück.", sie räusperte sich, wollte sich nicht falsch ausdrücken und so Elena wieder eine Vorlage liefern. "Zumindest noch nicht. Schon gar nicht damit du plötzlich einen auf Familie machen kannst.", zischte die Brünette. Ihre Cousine war in letzter Zeit alles andere als liebevoll zu ihr gewesen. Hatte ihr Vorwürfe gemacht wegen ihrer Beziehung zu Kol, hatte keinerlei Kontakt zu ihr gesucht. Und immer wieder wiederholten sich Elenas Worte in Emilys Kopf ich wünschte ich hätte dich nie hier her geholt. "Aber Emily du kannst doch nicht-" - "Auf Wiedersehen Elena.", murmelte Emily und beendet das Gespräch. Am liebsten hätte sie aufgeschrien und ihr Handy gegen die nächste Wand zerschellen lassen.

"Ich fass es nicht!", beinah hätte sie ihr Handy wirklich fallen gelassen so laut schrie Rebekah auf. Perplex drehte sich die Brünette um und sah in eine Reihe fragende Gesicht. "Du hast morgen Geburtstag und sagst nichts?", vorwurfsvoll gestikulierte die Blondine herum. "Bitte nicht auch noch du.", murrte die Doppelgängerin. "Darling, wie kannst du mir so etwas verschweigen?", Kol sah Emily mit den gleichen vorwurfsvollen Augen an wie der Rest seiner Geschwister. "Ich bin zwar nicht auf dem neusten Stand mit dieser Generation, aber sind Geburtstag nicht eigentlich ein Grund zu feiern? Und dies ausgiebig?", hinterfragte Klaus. "Little dove, welches Alter erreichst du morgen?", sogar Elijah wirkte perplex über Emilys Verschwiegenheit. Auffordernde Blicke durchbohrten die Brünette fast, deren Augen unruhig hin und ehr wanderten. "18.", schon schrie Rebekah wieder auf. "Du verheimlichst mir deinen Geburtstag und dann auch noch deinen achtzehnten?", würde es nicht um sie selbst gehen hätte Emily gelacht so sehr entglitten Rebekah die Gesichtszüge. "Ich bin niemand der seine Geburtstag großartig feiert, was ist schon ein weiteres Jahr indem ich älter werde?", zuckte die Brünette mit den Schultern. Außerdem war das Alter seitdem sie Kol kennen gelernt hatte nebensächlich, regelrecht unwichtig. "Es ist dein Geburtstag, dass reicht vollkommen aus als Grund.", antwortete Kol und streckte seine Hand aus. Ohne zu zögern lief Emily auf ihn zu und legte ihre Hand in seine. Er zog sie wieder zu sich und küsste erst ihren Handrücken und dann ihren Ring. "Ich muss sofort mit den Vorbereitungen beginnen, wir haben viel zu wenig Zeit. Nichts hält mich davon ab dir einen schönen Geburtstag zu bescheren.", mit diesen ziemlich vorwurfsvollen Worten war Rebekah innerhalb von Sekunden verschwunden. "Das ist doch total unnötig, ich brauche keine Party. Außerdem ist morgen Sonntag, wer feiert schon in der Nacht zum Beginn der Woche?", erwiderte Emily, auch wenn sie die Blondine nicht mehr hören konnte.

"Wir sind hier in New Orleans, jede Nacht ist eine Nacht zum feiern, Liebes."



In love with an Original | Kol MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt