K A P I T E L 44

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"Denkt ihr es geht ihr schlecht wegen den Hexen?", unbewusst wiederholte Rebekah die Frage ihres älteren Bruders als sie mit ihren Geschwistern versammelt stand. Nach dem ersten Schock der Situation hatte Cami mit Emily auf dem Sofa Platz genommen und hielt die Jüngere im Arm. Auch wenn sie eigentlich lieber ins Bett wollte, war es allen voran Kol der sie in Sichtweite behalten wollte. Und bevor sie nicht diese Krisensitzung wie er es nannte beendet, musste sie wohl oder übel dort verweilen.
"Sie meinte sie hätte nicht gut geschlafen.", erwiderte Damon. "Geht seit einigen Tagen so."; setzte er hinterher. "Erläuterte.", er rollte über Elijahs geschwollene Wortwahl die Augen, sprach jedoch weiter. "Sie schläft unruhig und schreckt immer wieder auf. Teilweise mehrmals in einer Nacht, sie sagt nicht viel. Aber ich denke sie träumt schlecht, so wirkt es zumindest wenn sie aufwacht und erstmal panisch durch den Raum schaut.", berichtete er dann. "Und du dachtest, dass du uns nichts davon erzählen solltest weil...?", hinterfragte Rebekah, deutlich schlechter gelaunt als ihr Bruder. "Sag mal seh ich aus wie ein Kindermädchen?", fauchte Damon zurück. "Sie ist ein Mensch, Menschen gehen anders mit Stress um als wir.", fuhr er dann die Blondine an. "Es wäre nicht das erste Mal, dass sie so auf Stress reagiert. Als die Doppelgänger Miststücke aufgetaucht sind ging es ihr ähnlich. Außerdem kann ich nicht viel machen wenn sie sagt sie schläft am besten wenn er bei ihr ist!" Alle Augen wanderten zu Kol und auch wenn es genau genommen ein Kompliment war, auch wenn es von Damon kam. So konnte er sich gerade nicht auf diese süße Aussage seiner Freundin konzentrieren, denn es ging um eine wichtigere Sache : ihre Sicherheit.

"Nenn mir einen Grund wieso wir diese Stadt nicht einfach niederbrennen.", murmelte Kol angesäuert. "Marcellus hätte wahrscheinlich einige Probleme mit deinem Plan.", erwiderte Elijah, nicht interessiert an einer Auseinandersetzung zwischen seinem Bruder und Marcel. "Ich dachte wirklich mit Mystic Falls hätte wir dieses Drama hinter uns gelassen.", mischte sich Klaus ein. "Ich denke, dass dachten wir alle.", pflichtete ihm Elijah bei. "Aber wir können nichts daran ändern, bis wir mehr wissen. Und bis dahin müssen wir auf ihrer Sicherheit achten." - "Und wie wollt ihr das anstellen?", hinterfragte Damon spottend. "Ich denke wir haben alle mitbekommen, dass weder die Hexen noch die Doppelgänger davor zurück schrecken, selbst wenn Emily nicht allein ist. Was wollt ihr tun? Sie einsperren?" Kol spannte sich bei der Erwähnung von Darina an. Wäre Emily nicht in seiner Nähe gewesen, hätte er wahrscheinlich alles zerstört was ihm in die Finger bekommen wäre, als er erfuhr, dass Darina hinter dem Angriff steckte. "Wenn es hilft ja.", erwiderte Klaus simple. "Ich denke wir können alle eher mit einer launischen Doppelgängerin umgehen, als einer toten." Seine Wortwahl ließ die anderen erfrieren, selbst Freya welche noch keine enge Bindung zu Emily aufgebaut hatte, sah ihren großen Bruder mit großen Augen an. "Ich sage wir verstärken die Hybriden und sie bleibt nie allein und ich meine wirklich nie. Das Ganze verbleibt solange bis wir weitere Informationen haben.", er sprach weiter als würden ihn seine Geschwister und selbst Damon nicht gerade perplex anstarren. "Freya versucht weiter heraus zu finden was die Hexen vorhaben und ich werde Marcellus um Hilfe bitten, vielleicht haben wir mit seinen Leuten mehr Möglichkeiten auf weitere Informationen und Schutz für Emily." Kols Blick wanderte erst zu Rebekah und dann zu Elijah. "Dann verbleiben wir so.", er nickte. "Ich verstärke sofort den Schutz und im Morgen handeln wir weiter.", Klaus sah zu Freya welche nickte. "Kol könnte mir dabei helfen.", misstrauisch sah der Brünette zu ihr. "Davina hat wahrscheinlich mehr Insider Wissen als ich es bekommen kann.", Kols Augenbrauen zogen sich zusammen, schien nicht zu verstehen woraufhin sie anspielte. "Die Hexe welche nur Augen für Kol hat?", hinterfragte Elijah dann und seine Schwester nickte, doch Kol schüttelte den Kopf. "Ich verlasse ihre Seite nicht, allen voran nicht für Davina.", verneinte er vehement. "Es ist nur ein Vorschlag-", begann Freya, wurde diesmal von Rebekah unterbrochen.  "Hör zu, ich mag sie auch nicht. Aber wenn sie Informationen hat die uns helfen können oder diese beschaffen kann, wirst du wohl oder übel über deinen Schatten springen müssen." Kols Augen bohrten sich in die seiner Schwester, hatte von ihr am meisten Rückhalt erwartet. "Du weißt wie sehr sie Davina verabscheut.", murrte er. "Natürlich, aber es geht um ihre Sicherheit.", Rebekah sah zur Seite und die Blicke der anderen folgten ihr, sahen zur Abwechslung eine süße Interaktion zwischen Camille und Emily. Die Doppelgängerin schlief und Cami strich ihr mit einem warmen Lächeln die Haare aus dem Gesicht. "Die junge Hexe ist Plan B.", mischte sich Elijah erneut ein. "Zuerst wird Freya es allein versuchen. Je nachdem was für Ergebnisse dies hervorbringt werden wir die weitere Handlung anpassen." Die Geschwister nickte und Damons Augenbrauen zogen sich zusammen. "Das wars?", fragte er irritiert. "Ich versucht nicht Darina ausfindig zu machen oder-", Elijah hob seine Hand und brachte den Vampir zum schweigen. "Du und dein Bruder mögt vielleicht wissen wie ihr solche Situationen in Mystic Falls zu handhaben habt. Aber wir sind hier in New Orleans, hier sind Dinge deutlich komplizierter Mister Salvatore." Selten hatte man Damon so schnell zum Schweigen bringen können. Auch wenn man ihm ansah, dass er mit der Aussage nicht zufrieden war, nahm er diese hin und verabschiedete sich für die Nacht. Auch die anderen entschieden sich dafür ihre Unterhaltung zu beenden und das Ganze nach den morgentlichen Ereignissen weiterzuführen.

"Ich übernehme jetzt.", Kol stand so plötzlich vor Cami, dass sie überrascht zurück zuckte. Sie hatte Emily gerade erst zugedeckt und wollte sie ungern wieder wecken, wenn sie schon mal schlief. "Sie ist gerade eingeschlafen, vielleicht sollte sie hier unten bleiben." Die Blondine sah keinen Unterschied ob sie nun hier oder in ihrem Zimmer schlief, schließlich war sie umringt von den Urvampiren und Damon. Das einzige was passieren könnte, wäre die Gefahr, dass Kol sie wecken würde wenn er sie nach oben brachte.
"Es war keine Frage Camille, ich weiß was am besten für sie ist.", Kols Ton war ungewohnt scharf der Barkeeperin gegenüber, doch diese hatte absolut keine Lust auf sein Verhalten. "Versuch es doch.", erwiderte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Ich bin nicht in der Stimmung.", erwiderte Kol und seine Augen waren gefährlich nah daran ihre Farbe zu wechseln. "Ich auch nicht.", die Blondine schien nicht kampflos aufgeben zu wollen, auch wenn sie es nicht gewohnt war Kol so zu sehen. Sie hatte gehört wie er sein konnte, was ihm den Titel als mordlustigster Miakelson eingebracht hatte. Aber eigentlich war diese Seite verschwunden oder nicht mehr ganz so dominant seitdem er Emily hatte. "Du weißt nicht worauf du dich einlässt Camille.", wiederholte er und die Adern unter seinen Augen traten hervor. "Ich wiederhole, versuchs-" . "Kol?" Sofort veränderte sich sein Gesicht zu der normalen Form als er Emilys Stimme hörte. "Gut gemacht.", murmelte Cami leise, doch der Urvampire ignorierte dies. Stattdessen hob er Emily in seine Arme und verschwand mit ihr in ihr Zimmer.
"Euer Bruder benimmt sich wieder wie ein Arsch.", maulte Cami während sie die Decke zusammen faltete. "Seine Launen werden wieder schlimmer.", murmelte Elijah. "Du weißt wie er ist.", erwiderte Rebekah schulterzuckend. "Wenn es um Emily geht gibt es für ihn keine Regeln."

In love with an Original | Kol MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt