K A P I T E L 23

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Eine unangenehme Stille lag über dem Mikaelson Anwesen. Emily hatte kein Wort mehr geredet seitdem Rebekah sie in letzter Minute gerettet hatte. Alle Versuche sie zum reden zu bekommen hatte sie ignoriert, saß in die Leere starrend auf dem Sofa. Frustriert saß ihr die Blondine gegenüber, bevor sie erneut ansetzten konnte, leuchtete ihr Handy Display auf.
Mit großen Augen sah Emily den Namen des Ältesten und griff reflexartig nach dem Telefon. Während Rebekah versucht hatte sie irgendwie zum reden zu bringen, hatte sie beiläufig erwähnt, dass sie nicht mal ihre Brüder erreichen konnte und sie telefonisch terrorisiert hatte.
Doch Rebekah reagierte schneller und sah die Doppelgängerin auffordernd an.
"Sag mir was passiert ist oder ich erzähle es Elijah. Wir wissen beide, dass sie dann alle drei sofort hier sein werden.", sie wusste sich nicht anders zu helfen als ihrer Freundin zu drohen.
"Alles was ich sage bleibt unter uns.", überraschend stark war Emilys Stimme als sie das Blickduelle begann. "Du weißt was uns letztes Mal gedroht wurde als wir Sachen für uns behalten haben, oder?" - "Kol wird sich wieder die Schuld geben, obwohl er nichts dafür kann. Und du weißt wie es das letzte Mal geendet hat, oder?" Rebekahs Augen verengten sich für einen Moment, bis sie grinste.
"Wie kann ich dir behilflich sein, liebster Bruder? Nein hier ist alles bestens, wie immer.", Emily konnte sich Elijah am anderen Ende der Leitung Vorstellen: wahrscheinlich mehr als genervt von seiner kleinen Schwester und trotzdem besorgt weil es nicht ihre übliche Art war so oft anzurufen. "Ach du weißt, dass üblich: ich habe versucht Klaus Exgeliebte am Leben zulassen wenn sie ihr loses Mundwerk nicht halten kann und lass mich gar nicht erst von Damon anfangen." Schnell war ich bewusst wie gut Rebekah ihren Bruder abwimmeln konnte mit den Aussagen, dass es nur die üblichen Streitigkeiten waren und nichts schlimmeres. Nur Momente später schmiss sie zufrieden ihr Handy aufs Sofa und nahm neben der Brünetten platz.

"Ich warte." - "Weißt du, als ich dich am Anfang kennen gelernt habe, dachte ich du wärst eine richtige Bitch." - "Was hat dich deine Meinung ändern lassen?" - "Oh nichts, dass denke ich immer noch. Nur mag ich es mittlerweile an dir.", grinsend sahen sich beide an. Einen Windhauch später stand genug Alkohol auf dem Tisch für eine ganze Gruppe und Rebekah reichte Emily ein volles Weinglas.
"Was willst du wissen?", sie fühlte sich unwohl, konnte dem Thema nicht mehr entkommen. "Alles, es ging so schnell. Ich habe mich umgedreht und du warst weg und nur Momente später bricht Chaos aus weil Elena weg war.", die Blondine nahm einen Schluck aus ihrem eigene Glas und sah ihre Gesprächspartnerin auffordernd an.
"Ich bin Elijah hinter her gelaufen und wollte sicher gehen, dass sie sich nicht in Gefahr bringen. Danach weiß ich fast nichts mehr. Elena wollte mit mir reden, kaum sind wir alleine habe ich gemerkt, dass es Katherine und nicht Elena war. Dann bin ich in diesem Raum aufgewacht. Wie hast du mich gefunden?"
"Ich bin den Salvatores gefolgt, da die einzige Hexe der Stadt mit ihnen gearbeitet hat, konnte ich mich nicht an sie wenden. Und bevor ich einen meiner Brüder erreichen konnte, hatten sie euch schon auswendig gemacht.", Emily lachte humorlos auf und nahm einen großzügigen Schluck Wein. "Sie haben Elena ausfindig gemacht, nicht mich."
Rebekahs Augenbrauen zogen sich zusammen. Sie war der Überzeugung gewesen, dass sie den Brüdern einfach zuvorgekommen war. "Was? Ich war einfach nur schneller als Stefan und Damon. Als ich ankam waren sie nirgendwo zu sehen.", alarmiert sah sie ihr gegenüber an als sich ihr Gesichtsausdruck veränderte, Emily sah wütend aus, doch ihre Augen wurden glasig. "Du warst nicht schneller als sie, sie waren dort. Sie haben Elena gerettet."
"SIE HABEN WAS?", Rebekah richtete sich so schnell auf, dass sie mit voller Wucht den Glastisch umwarf. "Sie haben dich dort gelassen! Was- wie können sie es wage!" -" Bekah!",überrascht sah Emily ihre Freundin an, vor lauter Wut traten ihr Adern unter den Augen hervor und sie verfärbten sich. "Sie haben wahrscheinlich nicht gewusst, dass ich auch dort war. Wie du schon gesagt hast, es gab ein Chaos weil Elena weg war, nicht ich. Und jetzt beruhig dich."
"Beruhigen? Ist dir klar was du gerade sagst? Du solltest mich unterstützen in das Leben zur Hölle zu machen, ich fass es nicht.", irritiert beobachtete Rebekah wie es diesmal Emily welche ihr den Wein reichte. "Setzt dich, lass uns den Abend genießen und morgen überleben wir dann vielleicht die Wahl zur Miss Mystic Falls." - "Du willst nachdem was heute passiert ist noch an der Wahl teilnehmen, bist du völlig des Wahnsinns?"
"Mir hat mal jemand beigebracht, dass man egal was einem passiert sich benehmen sollte, als würde es einem nichts ausmachen." - "Und ein paar Stunden später wurdest du entführt. Glaub aber nicht, dass ich es vergesse. Sie werden noch dafür büßen, vielleicht nicht heute, aber irgendwann.", ergeben nahm die Blondine wieder auf dem Sofa platz als Emily keine Anstalten machte sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.
"Du willst also so tun als wäre nichts gewesen und mich im dunkeln lassen?", auffordernd lehnte sie sich nach vorne und seufzend zog Emily ihre Beine an sich. "Wenn ich es dir erzähle, ohne das du mich unterbrichst, können wir das Thema dann abhacken?", mit einem kurzen Nicken der Blondine stellt Emily ihr Glas ab.
"Ich bin in dieser Zelle aufgewacht, mit Elena. Darina und Katherine haben und gegenseitig ausgetrickst. Davina Elena und Katherine mich. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr an alles erinnern. Ich weiß, dass ich einiges von abbekommen habe, weil ich nicht so auf ihre Worte reagiert habe wie sie wollten. Sie haben gesagt, dass mich niemand vermissen würde, dass sie wenn überhaupt nach Elena suchen würden. Haben mir alles was mich verletzten könnte an den Kopf geworfen, Elena in einen anderen Raum befördert und dann haben sie die Hexe reingeholt.", Rebekah folgte aufmerksam ihrer Erzählung. Sie musste Emily Blut geben, wusste sich nicht anders zu helfen als sie das Bewusstsein verlor. Ihr Gesicht war überseht von Kratzern und Blutergüssen. Die Ausmaße ihrer weiteren Verletzungen konnte sie durch die riesigen Blutflecken an ihren Klamotten nur erahnen. Doch die Aussage einer anderen Hexe irritierte sie, war sich sicher die Bennett Hexe hätte sie bemerkt. Aber sie hielt sich an Emilys Bitte und verblieb still.
"Ihr wurde gedroht als sie gesagt hat, sie könnte den Zauber nicht an einem Menschen nutzen, aber sie hat es trotzdem getan. Ich solle mich an Sachen festhalten die ich liebe, an Menschen die ich liebe und-", sie stoppte, Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper und ihr Herzschlag verschnellerte sich.
"Sie hat mich meine schlimmsten Ängste sehen lassen, stundenlang, alles was- bitte zwing mich nicht nochmal daran zu denken." Mit einem Windhauch saß die Blondine neben ihr und zog sie in ihre Arme. Einige Minuten saßen sie beieinander in Stille.

In love with an Original | Kol MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt