Kapitel 1.

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<<Hope's Sicht>>

„Ich werde heute nicht in die Schule gehen habe ich gesagt!" fauche ich meine eigentlich unschuldigen Eltern an.
Heute ist dieses bescheuerte Sportfest in der Schule. Ich werde mich nämlich mal wieder total lächerlich machen. Ich habe starkes Asthma. Als Kind musste ich oft Nachts ins Krankenhaus fahren, da ich einfach so aufgewacht bin und nach Luft geschnappt habe. Verrückt oder? Das ist aber mit dem Alter besser geworden. Aber jedes Mal wenn ich mich irgendwie sportlich bewegen muss, kommt es wieder hoch. Ich kann nicht mal eine Runde um den Block rennen, ohne mein blödes Spray. Sofort bekomme ich einen pfeifenden Atem, Husten und sonstige total peinliche Sachen. Aber meine ach so tollen und intelligenten Eltern, interessiert das nicht. Schule ist wichtig und blah blah blah. Aber eigentlich geht es ihnen nur um ihren Ruf.

„Schatz du weißt, dass Sport nun einmal zur Schule gehört. Ich möchte nicht sehen, dass du uns schlecht darstellst. Du solltest lieber dankbar sein, so eine tollen Privatschule besuchen zu dürfen. Andere Kinder würden alles dafür geben. Also stell dich nicht so an und glänz beim Sportfest. Ich erwarte eine Bestleistung junge Dame" stellt meine kältere Mutter sofort klar. Mein Dad ist eher der Verständnisvolle. Er lässt sich aber immer von meiner Mutter beeinflussen.
Sie hat definitiv bei der Hochzeit die Hand oben gehabt beim Kuchen schneiden. Neben dem blöden Sportfest muss man in meiner Schule sogar Uniformen tragen. Na und wer hat diese Schule ausgesucht?Ja, meine Mutter.

„Wie soll ich eine Bestleistung erreichen, wenn ich mich nur lächerlich mache?! Alle werden mich wie jedes Jahr auslachen und ich werde die Witzfigur der Schule. Das könnt ihr mir nicht antuen" flehe ich sie fast schon an. Meine Mutter ist wie immer TOP gestylt. Einen engen schwarzen Rock und eine weiße Bluse. Ihre hohen schwarzen Schuhe klackern immer wie verrückt auf unserem Holzboden im Wohnzimmer. Davon werde ich noch verrückt!! Beide leiten eine große Firma zusammen und wollen sich vergrößern. Aus diesem Geld, mache ich mir aber nichts. Deshalb ist die Stimmung hier wirklich oft angespannt, da unsere zwei Welten keinen gemeinsamen Nenner finden.

„Keine Ausrede. Taylor fahren sie den Wagen vor und bringen sie unsere Tochter in die Schule. Keine Umwege und kein Stopp" richtet sie sich trocken an einen unserer Angestellten. „Das ist so unfair. Ich hasse dich" sage ich wütend, als ich nur noch die Tür zuknalle und Taylor mir folgt. Ich möchte nicht gehen und fertig. Ich möchte nicht mehr ausgelacht werden. Das Gefühl ist so erniedrigend und schrecklich, wenn man nicht einmal was dafür kann. Dann kommt mir einfach die beste Idee. „Taylor?Ich habe meinen Rucksack vergessen. Können sie mir ihn eventuell holen und ich warte am Auto?" frage ich und er lächelt. „Natürlich" meint er freundlich und geht rein. Der Anzugtyp tut mir schon etwas Leid, aber ich ergreife die Chance und verschwinde. Er wird mich suchen, also muss ich mich beeilen. Ich renne sofort so weit ich nur kann. Wie ich aber schon vermutet habe, ist das nicht sehr weit. Mein Husten kommt sofort und mein Atem erschwert sich von dem vielen rennen. Also verstecke ich mich hinter einem Busch und inhaliere mein Asthmaspray. Das tut gut.

Als ich mir sicher war, dass Taylor schon vorbeigefahren ist, stehe ich auf. Ich streiche meine braunen Haare direkt hinter meine Ohren und atme erleichtert aus. Es hat geklappt. Mit meinen strahlenden dunkelgrünen Augen laufe ich nun entspannt durch meine Stadt. Es kann einfach nur besser werden. Ich mache mir einen schönen Tag und setze mich gegen sehr späten Nachmittag unter eine Brücke am Fluss. Ich beobachte so gerne die kleinen Dinge. Ist es nicht faszinierend, wie das Wasser sich hin und her bewegt?Das könnte glatt ein Bildschirmhintergrund von Windows sein.

<<Kai's Sicht>>

Am Morgen, gebe ich alles auf dem Sportplatz meiner Schule. Es ist einfach mein absoluter Lieblingstag in der Schule. Das wunderbare Sportfest. Ahhhh.. so gut. Sport ist sowas wie mein Ruhepunkt. Das ist das einzige was hilft, wenn es mir einmal nicht gut geht. Ich verstehe überhaupt nicht, wie man Sport nicht mögen kann?Man fühlt sich danach so frei und gut. Am liebsten spiele ich Fußball. Ich spiele in Bayer 04 Leverkusen. Ich bin die Nummer 29. Da bin ich wirklich richtig stolz drauf. Die Jungs haben allerdings nichts mit meinen Freunden aus meiner Schule zutun. Das sind zwei unterschiedliche Welten. Beim Fußball bin ich wirklich ich und fühle mich wohl.

Weil wir wegen dem Fest keine Schule haben, geht der Schultag wirklich schnell vorbei. Es ist Freitag, weshalb jetzt das wunderbare Wochenende startet. Auf dem Weg zu meinem schwarzen Mercedes hält mich einer meiner Jungs an „Ey Kai. Hast du heute Fußballtraining?" fragt er. Ich schüttele den Kopf und lehne mich an die Tür meines Autos an. „Nein. Wieso?" frage ich und er grinst „Dann wird heute Abend fett Party gemacht. Aiden schmeißt eine Hausparty und hat die ganze Schule eingeladen" grinst er und ich gleich mit. „Wird die blonde Tiffany aus der 10b auch kommen?" frage ich grinsend. In meinem Kopf spielen sich sofort Szenen ab, was ich heute mit ihr vor hätte. Mein Kumpel nickt nur „Klar. Wenn sie hört, dass du kommst, kommt sie. Man Kai, sie steht total auf dich. Du Glückspilz" meint er und ich lache nur „Wer kann der kann" ist mein letzter Satz und ich schlage mit meinem Kumpel ein, ehe ich endlich zu mir nachhause fahre.

Am Abend habe ich den Spaß meines Lebens auf dieser Party. Es gibt hier einfach alles, was man braucht. Bierpong, Mädchen, meine Kumpels und ganz viel Alkohol. Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass wir alle noch nüchtern waren. Gott sei Dank, ist niemand mit dem Auto dort. Also machen wir uns nachts auf den Weg zu mir. Meine Eltern sind noch in einem anderen Ort, da sie ein Geschäftsessen hatten und es zu weit war für nachhause zu fahren. Deshalb schlafen ein paar Jungs aus meiner Gang bei mir.

Der Weg zu mir geht an einem etwas größeren Fluss vorbei. Ich erzähle den Jungs grade von meiner Eroberung von Tiffany, als einer stehen bleibt. „Jungs" sagt er verwundert und wir alle bleiben stehen. „Was ist denn?" frage ich und ich kann kaum mehr stehen. Alles ist irgendwie verschwommen und das warme Gefühl des Alkohols zieht noch durch meinen Körper.

„Da liegt jemand" meint er und wir gehen näher ran. Als ich genauer hinsehe, erkenne ich ein wirklich hübsches schlafendes Mädchen. Es ist Herbstende, weshalb es draußen eigentlich kalt ist. „Ist sie Tod?" frage ich verwirrt und tippe sie mit dem Fuß an. Das Mädchen schreckt plötzlich hoch und wir fangen an zu lachen aus Erleichterung. Wir dachten wirklich, dass die Fremde Tod wäre.

„Was macht denn ein so schönes Mädchen Nachts hier alleine?" fragt mein Kumpel grinsend und geht auf die Knie. Er findet sie wohl richtig attraktiv. Sie bekommt leicht Angst und schreckt zurück „Ich bin eingeschlafen. Entschuldigt mich. Ich..ich muss los" sagt sie und will aufstehen. Der Kumpel von mir drückt sie aber wieder zu Boden. „Hey Hey..mach mal langsam. Ich möchte mich noch etwas mit dir unterhalten" grinst er und fährt ihr durch die Haare. Sie fühlte ich offenbar unwohl und er kommt ihr immer näher. Wir waren alle so betrunken, dass wir die Anmache lustig fanden, obwohl es eigentlich echt ekelhaft war.

Obsessed with you                                         |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt