Kapitel 24.

2K 57 4
                                    

<<Hope's Sicht >>

Es ist draußen noch alles komplett nebelig von den ganzen Feuerwerkskörpern. Ich kann kaum was sehen und irre einfach herum. Irgendwann komme ich an einer Bank an und dort setze ich mich drauf. Schnell schicke ich Taylor meinen Standort und warte, bis er mich abholen kommt. Während ich nun warte, kommen mir wieder die Tränen in meine Augen. Er ist so ein mieses Arschloch. Er verdrückt sich zu irgendeiner beliebigen Tussi und meint, dass er mit jemandem reden müsse. Wieso kann er das mit mir nicht? Ich reiche ihm einfach nicht. Das schlimme ist, dass ich Idiotin mir noch Sorgen gemacht habe. Wie kann er mir das nur antuen? Ich hatte eben so Spaß. Ich fand es wirklich so schön heute. Alles hat sich richtig und gut für mich ganz persönlich angefühlt, bis er dann ankam und ich dieses Mädchen bzw seine offenbare Bettgeschichte sehen musste.

Bevor ich weiter denken konnte kommt Taylor schon angefahren. Wenigstens einer, der sich freut mich zu sehen und mich nie verlässt. Ich setze mich ins Auto und wir fahren zu mir. Als unser Tor sich öffnet, traue ich meinen Augen nicht. Kai steigt grade aus einem Taxi aus, welches ihn bis vor unsere Haustür gefahren hat. Ach, hat ihn miss 'es hat spaß gemacht die Tage' nicht gefahren? Geschieht ihm recht. Taylor hält genau hinter dem Taxi, welches dann wieder fährt. „Guten Abend, wie war die Reise?" fragt Taylor Kai, als wir aussteigen. „War ganz okay" meint er nur stumpf und Taylor schließt die Tür auf. Ohne nur Kai nochmal anzusehen, laufe ich in mein Zimmer. Ich ziehe mich in Rekordzeit um und möchte nicht mehr an diesen ekelhaften Typen denken. Ich hätte ihn nie so nah an mich heranlassen sollen. Was denkt er sich?Er kann doch nicht einfach so auftreten und so tuen, als hätte er mich nicht verlassen, um mit diesem Flittchen zu schlafen. Einfach Abschaum in meinen Augen. Das schlimme ist, dass ich nicht nur wütend bin. Es schmerzt. Es schmerzt so sehr in meiner Brust, dass es sich auf meinen Körper bzw Magen sogar ausübt. Es ist, als würde es in meinem Bauch ziehen und stechen. Als würde jemand Druck darauf ausüben. Es raubt mir meine komplette Kraft, dass er sowas getan hat.

Grade als ich mich zudecke geht meine Tür einfach auf. Ich erschrecke total und halte mein Herz vor Schreck. „Was willst du hier?" frage ich, als ich Kai erblicke, der hinter sich die Tür schließt. „Geh bitte" bitte ich ihn, doch dies ist ihm wohl einfach egal. Er ignoriert es. „Ich werde jetzt mit dir reden ob du das willst, oder nicht. Das ist mir egal" legt er fest und setzt sich zu mir. Sofort rutsche ich zur Seite, dass zwischen uns ein riesiger Abstand herrscht. Das ist grade besser für uns beide. „Ich möchte aber nicht reden. Also geh bitte. Du hast mir heute schon genug angetan" spreche ich es aus und ziehe meine Beine an meinen Körper ran. Es fühlt sich so geschützter grade für mich an. „Ich möchte aber reden. Du musst nur zuhören mehr nicht" versichert er mir und ich seufzte. Ich will eigentlich schon wissen, was er alles getan hat genau, weshalb ich nur nicke. „2 Minuten" sage ich verzweifelt und sehe zur Wand. Irgendwie will ich es wissen, aber ich habe auch Angst davor, was er alles getan hat mit ihr. Darüber möchte ich dann doch nichts wissen.

„Pass auf.....Ich musste einfach raus. Darüber kann ich noch nicht reden, aber wenn die Zeit gekommen ist, werde ich es dir erzählen. Lucy ist eine wirklich gute Freundin von mir. Ich kenne sie schon ewig. Ich war zuerst alleine. Ich musste alleine mit dieser Sache zuerst klarkommen. Deshalb habe ich die erste Nacht draußen verbracht, ehe sie mich bei sich aufgenommen hat, bis ich wieder heim kann. Ich und Lucy sind wirklich nur Freunde" versucht er mir zu erklären. „Aber nur mal so... wieso stört es dich denn so, dass ich bei einem Mädchen war? Immerhin gibt es doch keinen Grund, dass dich Lucy aufregt. Ich habe deinen Gesichtsausdruck gesehen, als sie vor dir stand. Also, gibt es etwa einen Grund?" fragt er und ich sehe dieses kleine Grinsen in seinem Gesicht. Sogar das habe ich vermisst. „Nein..es gibt keinen Grund. Du kannst machen was du willst" lüge ich ihn an. Es stört mich wirklich sehr, dass er jemand anderem mehr vertraut, als mir. Arghhh.. es stört mich einfach, dass er zu einer anderen gegangen ist. Ich gebe es ja schon zu... Er bedeutet mir mehr, als er es sollte und mehr, als ich wollte.

„Wieso bist du denn dann so sauer?" fragt er nach und legt seine Hand auf meine Schulter. Er streichelt mir sanft die Haare von vorne nach hinten zu meinem Rücken. Ich liebe es, wenn er das tut. Ich könnte auch mir stundenlang meine Haare kämmen lassen. Einfach, weil ich dieses Gefühl liebe, wenn jemand mit meinen Haaren spielt. „Weil du einfach gegangen bist.. Hättest du gesagt, dass du Zeit brauchst und gehst...Ach Kai, dann wäre doch alles anders. Als ich an dem Morgen aufgewacht bin, war ich so verwirrt. Ich habe gespürt, dass etwas nicht stimmt.Du kannst dir nicht vorstellen, wie schlimm es war immer zu hoffen, dass du hier bist. Jeden Tag habe ich gehofft, dass du wieder ins Haus kommst. Ich habe richtig gehofft, verstehst du?Du hast mich einfach alleine gelassen und machst mir dann eine Szene wegen dieser Party und Julian" schütte ich ihn nun mein ganzes Herz aus. Dabei kann ich ihn leider nicht ansehen, denn wenn ich das tuen würde, würde es zu schlimm werden. Ich würde ihm sofort verzeihen, weil ich jetzt zum guten Schluss einfach froh bin, dass er grade neben mir sitzt.

Ich erwarte einen schlimmen Konter. Ich erwarte, dass er sich verteidigt. Er gibt nicht gerne Fehler zu. Zu meinem Überraschen, dreht er meinen Kopf sanft zu ihm. „Es tut mir leid. Hope, es tut mir so leid" meint er und fährt mit seiner Hand in meine Haare rein, sodass er die Hand an meiner Wange hat. „Bitte verzeih mir" haucht er nochmal, sodass ich seinen Atem schon an meiner Haut spüren kann. „Wenn das vertrauen gebrochen wird, wird es nie mehr so sein, wie es war. Ich habe dir vertraut, dass du bleibst" meine ich ganz leise und schwach. Er schaut mir in die Augen so tief, als könnte er in mich hineinsehen. Er ist so fokussiert und ich merke, dass ich noch schwächer werde. Es fühlt sich an, als wäre mein kompletter Körper locker. Als könnte ich mich wirklich mit ihm fallen lassen. „Das stimmt. Aber ich werde alles tuen, was in meiner Macht steht, dass es ähnlich werden kann" versichert er mir. „Ich schaffe es nicht, mich länger von dir fernzuhalten Hope. Das geht nicht" behauptet er. Allein dieser Satz, lassen kleine Schmetterlinge in meinen Bauch flattern. „Dann tu es nicht und bleib hier" argumentiere ich dazu. Er fängt nur an zu lächeln „Ich hatte nicht vor wieder weg zu gehen" verspricht er mir. Ich glaube ihm. Ja, ich glaube ihm!

Langsam bildet sich ein lächeln auf meinen Lippen. Ich nehme seine Hand und lege sie von meiner Wange weg. Daraufhin sieht er mich etwas unbeholfen an und ich breite als Zeichen der Versöhnung meine Arme aus. Sofort verstand er dies und wirft sich praktisch in meine Arme. Da ich sitze, falle ich nach hinten um und Kai liegt auf mir. Wir beide beginnen zu lachen und drücken uns so fest aneinander, dass wir beide kaum mehr Spielraum zwischen uns haben. Irgendwann legt er seinen Kopf an meinen Dekolleté ab, was mich sehr überrascht. Er kuschelt sich praktisch grade an mich heran, was ich nie erwartet hätte.  „Ist das okay?" fragt er vorsichtig und nicke. „Ja" antworte ich einfach leise und genieße seine Nähe, da ich sie so lange nicht spüren durfte. Es fühlt sich so schön an, ihn einfach wieder bei mir zu haben.

Obsessed with you                                         |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt