<<Kai's Sicht>>
„Ich hab dich was gefragt. Gib mir jetzt eine Antwort" sage ich total schroff zu ihr. Das tut mir auch irgendwie leid, dass ich jetzt so zu ihr bin, aber ich glaube ich spinne! Die haben sie doch alle nicht mehr alle. Da bin ich mal ein paar Tage weg zum nachdenken und dann sehe ich auf Instagram ein Foto von Julian und Hope. Was will sie mit Julian?! Als ich das Foto gesehen habe, sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt. Ich habe so viel an sie gedacht und dann sowas. Ich hab mich von meinem Rückzugsort sofort auf den Weg gemacht, da ich ja von der Party wusste. Ich wusste aber nicht, dass Hope dort sein wird! Hätte ich das gewusst, wäre es nicht dazu gekommen, dass er überhaupt ihr näher kommt. Ich musste ja so ein beknacktes Foto sehen.
„Was?Ich..ehmm um was ging es?" sagt sie ganz verwirrt. „Bist du betrunken?" frage ich skeptisch und sie gibt mir keine Antwort. Das provoziert mich grade so, dass ich nur noch mehr sauer werde. „Ich habe gefragt, ob du betrunken bist" wiederhole ich meine Frage. Sie schüttelt nur den Kopf „Vielleicht. Aber wieso interessiert dich das?!" meint sie. Okay, jetzt reicht es. Ich packe sie einfach an ihrer Hüfte und ehe sie sich versieht, liegt sie über meiner Schulter. „Wir gehen jetzt nachhause" schleppe ich sie einfach mit mir. Ich laufe Richtung Gartentor, da die Haustür voll mit Menschen steht. „Lass mich sofort runter" sagt sie und fängt an zu strampeln. „Wer saufen kann, kann jetzt auch mal ruhig sein" sage ich nun böse. Dann tritt sie mir total fest in den Bauch. „Ahhh" sage ich und lasse sie runter. „Spinnst du?!" frage ich und halte mir den Bauch vor Schmerz. Ich kneife kurz meine Augen zusammen. Das hat echt gesessen. Wieso ist sie so zu mir? Sie hat doch die scheiße gemacht. Sie dachte sich doch, dass sie einfach mal mit einem meiner besten Freunde halb kuschelt!
„Du hast mich alleine gelassen. Ganz alleine" fängt sie an mich zur Rede zu stellen. „Das können wir auch daheim besprechen" sage ich. Der Schmerz lässt nach, weshalb ich wieder richtig stehen kann. Ich bin der, der sauer sein sollte. „Nichts können wir beide daheim besprechen! Ich wusste tagelang nicht, wo du bist. Weißt du eigentlich, was ich mir für Sorgen gemacht habe?Jetzt kommst du hier an und machst mich blöd an?! Du bist so ein scheiß Arschloch" sagt sie und fängt mitten in dem Satz an zu weinen. Es tut weh, dass sie wegen mir weint. Ich bin der Grund für ihre Tränen. „Hör mal..." wollte ich sagen, aber Lucy unterbricht mich, da sie grade kommt. Ach gott, sie habe ich ja ganz vergessen. Sie hat mich hierher gefahren, da mein Tank nicht mehr gereicht hätte. Bei ihr war ich die ganze Zeit über. Sie ist eine gute Freundin von mir und weiß alles. Ja, sie weiß alles. Ich musste einfach mit jemandem darüber reden. „Hast du jetzt mit ihr geredet?Ich bin müde und wir sollten wieder heim" meint Lucy und verschränkt die Arme vor sich.
Hope macht einen geschockten und enttäuschten Blick zu gleich. Oh nein. Sie denkt bestimmt, dass ich und Lucy... da denkt sie falsch! Ich musste nur mit jemandem reden. Ich hätte es alleine nie aus diesem kleinen Loch geschafft, in welches ich gefallen bin wegen der Sache.
„Warst du die Tage bei ihr?" fragt Hope mich und ich kratze mich am Hinterkopf. „Ja.." meine ich und sie atmet enttäuscht aus. „Wieso?!" schreit sie mich schon an. Die Leute fangen schon an zu schauen, aber das ist mir völlig egal gerade. Es zählt nur, dass sie mir zuhört. Ich habe sie wohl verletzt. Stark verletzt. „Ich brauchte jemanden zum reden.. Es tut mir leid" möchte ich es ihr erklären. „Und wieso kannst du das nicht mit mir?!" haut sie direkt raus und ich musste schweigen. Ich kann es doch ihr nicht jetzt erzählen. Ich musste es verarbeiten und das habe ich geschafft. Für ihr alle zu erzählen, brauche ich noch Zeit. Einfach Zeit.
„Ich hab schon verstanden.." meint Hope enttäuscht. Fuck, wenn sie nur wüsste, was die Wahrheit ist. Es tut so weh, sie immer noch unter den Tränen zu sehen wegen mir. Ich würde so so gerne umarmen. Einfach ihr Nähe geben und ihr zeigen, dass ich für sie da bin. „Du kannst nachhause fahren. Ich laufe mit Hope gleich zu uns heim. Danke, dass du mich aufgeheitert hast" spreche ich Lucy an und Hope schüttelt nur den Kopf. „Okay, kein Ding. Hat Spaß gemacht die paar Tage. Bis dann" sagt Lucy, was sich ziemlich zweideutig angehört hat. Fuck... Was denkt Hope jetzt, was passiert ist? Ich muss das klar stellen. Zwischen mir und Lucy würde doch niemals was laufen!! „Ich erkläre es dir.." sage ich dann zu Hope und Lucy wollte grade gehen. „Nein warte" hält sie Lucy auf. „Nimm ihn mit" sagt sie nun kalt. Was ist denn mit ihr los? Was ist nur in sie gefahren? Die Wut übernimmt sie grade völlig. „Hope warte. Ich erkläre es dir" möchte ich sie beruhigen. Daraufhin nehme ich ihre Hand „Was kann ich tun, damit du mir verzeihst, dass ich gegangen bin und mir zuhörst?" frage ich voller Hoffnung. Es ist so schön, nach den ganzen Tagen sie wieder zu berühren. Allein ihre Stimme zu hören, ist so verdammt schön, sogar jetzt, wenn sie mich anschreit.Ihre Tränen laufen weiter ihre Wange hinunter und ich fahre mit meiner Hand an ihre Wange. „Vertrau mir" sage ich zu ihr. Einen Moment lang sieht es so aus, als ob sie das tut. Ich streichele über ihre Wange und es fühlt sich an, als wäre es wieder gut, weshalb ich lächele. Dann aber der Schock für mich. Sie nimmt meine Hand von ihrer Wange und lässt sie fallen. Mein Blick geht mit meiner Hand nach unten, ehe ich sie ansehe. Was hat das zu bedeuten? Was denkt sie bloß?
„Nichts kannst du tun. Nichts" ist ihr letztes Wort, ehe sie mich nun verlässt. Sie dreht sich einfach um und geht. Sie geht nicht mehr rein, sondern verlässt die Party, indem sie durch das Gartentor verschwindet. Ich habe nie realisiert, was sie wirklich für mich bedeutet, bevor dieser Szene grade. Meine Augen sehen ihr nach und sie hinterlasst eine starke Leere gerade bei mir. Natürlich wusste ich schon, dass sie mir viel bedeutet, aber das Gefühl grade in mir.. es zerreißt mich. Es fühlt sich an, als wäre ein Teil von mir gerade gegangen und hätte den anderen hier im Garten zurückgelassen.Ich fasse mir in meine Haare und bereue es. Ich hätte nicht gehen dürfen. Sie hat recht. Ich habe mich nicht einmal von ihr verabschiedet. Ich hasse meine beschissene Art. Wieso muss ich nur immer davon laufen, wenn es ernst wird? „Du magst sie wirklich, nicht wahr?" fragt mich Lucy. Sie hat wohl meine Reaktion grade gesehen. Ich nicke nur stumpf. „Sie ist einer der Menschen, die mir am meisten bedeuten. Aber ich habe es verbockt.." gestehe ich mir selbst ein. Ich kann ihr eben noch lange nicht das geben, was sie will. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich ihr nicht alles gebe, was ich geben kann. Denn das tue ich. Ich möchte ihr alles geben, was ich bieten kann, auch wenn das nie genug wäre.
Als ich sie getroffen habe, konnte ich nicht ahnen, dass sie alles verändern wird. Ich konnte nicht ahnen, dass sie mich verändern wird.
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Obsessed with you |Kai Havertz|
RomanceDer junge Fußballer Kai Havertz ist 19 Jahre alt. Er ist grade dabei sein Abitur zu beenden. Seine Eltern sind Unternehmer, weshalb sie einiges an Geld besitzen, deshalb sie selten daheim sind. Er wird also praktisch sein Leben lang schon vom Person...