Obsessed with you |Kai Havertz|

Kapitel 42.

<<Kai's Sicht>>

Als ich zu meinen Freunden zurücklaufe kann ich nicht verleugnen, wie sehr ich enttäuscht bin. Keine Ahnung wieso ich überhaupt dachte, dass sie sich an meinen Geburtstag erinnert, wenn sie die letzten Tagen und Woche einen Haufen Dreck dafür getan hat, um mit mir zu reden. Es war mir so wichtig nach dem Besuch von Katja. War das etwa ein Zeichen des Schicksals? War es wirklich Zufall, dass sie grade was besseres zutun hatte? Meiner Meinung nach gibt es nicht, dass man für eine Person keine Zeit hat. Wenn man dem jenigen etwas bedeutet, kann man sich innerhalb dieser ganzen Zeit auch mal Zeit nehmen. Die Enttäuschung spüre ich am ganzen Körper. Es war wohl ein unrealistischer Wunsch von mir, dass sie daran denkt. Es löst sofort negative Gefühle in mir aus, welche einer kleinen Frustration gleichen.

„Du hast es immer noch nicht geschafft mit ihr zu reden, oder?" fragt mich einer meiner Freunde mit dem Namen Ben und ich seufzte nur, ehe ich mich mit meiner Hüfte an ein Geländer anlehne. „Nein. Hope ist unmöglich grade zu mir. Sie hat mir vorgeschlagen heute Abend zu reden. Die Prinzessin hat wohl Zeit gefunden mit dem Bauersjungen zu kommunizieren. Los, zündet eure Wunderkerzen" murmelt ich immer noch enttäuscht. Mit Dean haben ich und meine Jungs keinen Kontakt mehr. Nachdem ich mich zu ihr hingezogen gefühlt habe, habe ich den Kontakt abgebrochen wegen den Erinnerungen. Meine Jungs haben aus reiner Solidarität das gleiche getan, weshalb meine Gruppe einen Mann weniger hat. „Mach dir nichts draus Havertz. Zwischen euch war es doch von Anfang an nicht einfach. Das wird. Ich schwöre dir, dass ich egal was ist hinter dir stehe Bro" verspricht Ben mir und wir schlagen ein. Es fühlt sich gut an, dass jemand mir mal nicht sagt, wie schlecht ich für sie bin. Das baut mich auf, dass es jemanden gibt, der an mich bzw. an uns glaubt, auch wenn ich manchmal selbst daran zweifele.

Während der Schulzeit sehen wir uns nicht wirklich, da wir uns ja nie in der Schule sehen. Der braunhaarige Bücherwurm isst ja sogar in der Bibliothek, was glaube ich sogar verboten ist. Oder war es reden? Oder beides? Ach keine Ahnung. Ich besuche diesen Ort nie. Aber wenn es ihr Spaß macht, bitte, wieso nicht?

Ich laufe mit Ben aus der Schule, als ich plötzlich eine Trillerpfeife höre. Sofort drehe ich mich um und konnte meinen Augen nicht trauen. Meine Wundwinkel heben sich sofort an und ich bekomme mein Grinsen fast nicht mehr aus dem Gesicht heraus. Mein Team steht in Trikots vor der Schule. Jeder mit einem Ball in der Hand und sie stehen sich Gegenüber, sodass ich wohl durch die Mitte laufen sollte. Ich freue mich total und ein Gefühl von Glück, wäre wahrscheinlich untertrieben. Ich freue mich so dermaßen, dass ich dieses Gefühl nicht einmal in Worte beschrieben kann oder will.

Ich laufe zu ihnen und sie machen bekannte Tricks mit ihrem Bällen. Ich grinse noch mehr und plötzlich steht am Ende vom Gang Lucy mit einem Geschenk in der Hand. Ich nehme es an und umarme sie. „Dankeschön" strahle ich und die Umarmung wurde etwas länger, weil ich mich so freue. „Happy Birthday Großer" strahlt Lucy und ich lächele auch „Danke" hauche ich glücklich. Dann kommt Julian an, weshalb wir uns lösen. „Bro? Hör zu.. Ich vermisse dich und wir beide.." unterbreche ich ihn sofort, als er anfängt zu reden. „Ist okay. Entschuldigung angenommen" verzeihe ich ihm, da ich grade viel zu happy bin. „Komm her du Geburtstagskind" schreit er fast schon. Die Erleichterung ist in seinem Gesicht mehr als nur deutlich abzulesen und er springt mir auf die Arme. „Boar, bist du schwer" lache ich meinen ehemaligen besten Freund aus. Klar, habe ich ihm verziehen. Aber diese Aktion wird von mir nicht vergessen. Beste Freunde können wir von meiner Seite auf nicht mehr werden.

Alle anderen beglückwünschen mich auch und wir sind wohl somit das Highlight des Schulhofes. Sie nehmen mich auch zwischenzeitlich hoch und werfen mich ein paar mal nach oben. Es war total lustig. Bei den ganzen Glückwünschen sehe ich jetzt erst Hope, die weiter weg steht und irgendwie bedrückt aussieht. Wahrscheinlich merkt sie grade, dass ich Geburtstag habe. Klar, war ich traurig,dass sie ihn vergessen hat, aber so möchte ich sie nicht sehen. Ich winke sie zu uns und sie schüttelt den Kopf, ehe sie mir ein gespieltes Lächeln rüberwirft und das Schulgelände verlässt. Sie geht wohl nach Hause. Naja wir sehen uns ja eh später. Dann können wir das auch noch klären. Sie hat mich auch ewig zurückgewiesen. Also kann dieses Gespräch auch noch ein paar Stunden länger warten.

Einige Stunden vergehen und das Meeting im Stadion findet grade sein Ende. Es endete Gott sei Dank mehr als nur erfreulich und es war auch nicht mehr nötig ihn von uns zu überzeugen. Mein Trainer bleibt, da er eine stolze Nachricht erfahren hat. Es soll wohl bald jemand besonderes kommen, der sich anschauen will, wie wir spielen. Keine Ahnung wer das ist, aber ich bin gespannt. Als ich in Richtung Auto laufe, schreibe ich Hope eine Nachricht.

Ich: Bin fertig.
Kommst du zu mir
oder ist wieder etwas
dazwischen gekommen?

Hope Price: Komme.

Ich sehe die Nachricht noch und lege mein Handy weg. Jedenfalls fahre ich dann heim. Mein Geburtstag war nicht grade toll, da ich nur in der Schule war und auf dem Meeting. Aber hey, bin ja nur 20 geworden...man..

Als ich meine Haustür öffne ist es total dunkel. Habe ich vergessen die Rollladen mit der Fernbedienung heute Morgen hochzufahren? Ich bediene meinen Lichtschalter und das Licht erhellt mein Wohnzimmer sofort. „Überraschung!!" ertönen Stimmen in meinen Wohnzimmer. Ich erschrecke mich und als ich erblicke was los ist, halte ich meine Hand an die linke Seite meiner Brust. „Ihr Schlangen" lache ich und sie lachen mit. Es ist keine Party. Lucy, Ben, Katja und Kevin stehen in meinem Haus. Deshalb musste Kevin früher gehen! Es stehen Kuchen und bestellte Pizza auf den Tischen. „Du Schlingel" grinse ich und schlage mit Kevin ein, der mich aber sofort umarmt. „Ich wollte eine größere Feier organisieren aber Katja meinte, dass du noch was anderes zutun hast" meint er schulterzuckend. „Ja, Hope kommt noch vorbei" erkläre ich und sofort mischt Lucy sich ein. „Jetzt hör auf zu reden und iss eine Pizza. Pack deine Badehose aus und ab in den Pool" grinst sie. „Ach eine Poolparty?" lache ich und Ben verbessert mich „Ein Pooltreffen" scherzt er, da wir ja eine kleine Runde sind. Ich freue mich richtig, dass sie sich so viel Mühe geben. Alle vier die hier sind, sind wohl meine engsten Freunde. Ich genieße es richtig, dass sie an mich gedacht haben. Auch wenn ich nicht groß feiere, liebe ich diese kleine Runde jetzt schon, um meinen Geburtstag entspannt zu feiern.

Die anderen rennen schon zum Pool und plötzlich klingelt es. Als ich die Tür öffne steht Hope dort und lächelt zuerst. Aber als sie dann in den Garten durch meine Terassentür sieht, verschwindet das lächeln.