Was den Rest der Nacht betrifft...ich habe keine Ahnung. Ich habe mich so betrunken, dass ich keine Schmerzen mehr in meinem Herz spüren musste. Aber hey, ich habe eh nichts mehr zu verlieren. Wieso sollte ich zivilisiert handeln?
Am Morgen bzw Mittag an dem ich dann aufwache, fasse ich an meinen Kopf. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Allerdings dreht es sich nicht einmal. Ich habe mit Kopfschmerzen und all dem gerechnet. Aber mir geht es erstaunlich gut. Ich setze mich deswegen langsam auf und sehe, dass die Flaschen weggeräumt wurden. Fuck, das war bestimmt Hope. Hope?Der Gedanke an sie, lässt mich den unerträglichen Schmerz von gestern wieder leicht fühlen. Ein Blick auf die Uhr im Wohnzimmer verrät mir, dass ihr Dad auch schon wieder weg ist. Ich stehe auf und bevor ich irgendwas sagen konnte, lief Hope durch die Wohnzimmertür. Wir sehen uns einen Augenblick lang an. Ihr Aussehen, ihre Art, ihre Augen, ihre gebundenen Haare...es gibt einfach in meinen Augen nichts schöneres auf der Welt. Sie ist für mich so unbeschreiblich. Allerdings kommt in meinem zweiten Gedanken wieder, dass sie enttäuscht ist.
„Du hast getrunken" meckere sie und kann mich nicht einmal ansehen. Sind wir wirklich schon an diesem Punkt angekommen, wo wir nicht einmal mehr eine zivilisierte Konversation führen können? „Geht dich ja wohl nichts mehr an nach gestern. Du willst ja nicht reden" sage ich nun kühler. Ich bin froh, dass ich keinen Kopfschmerzen von meiner Frust gestern bekommen habe. „Man kann eben nichts ändern, was passiert ist" murmelt sie vor sich hin. „Also gibst du mir doch eine Chance zum reden?" frage ich nun. „Nein. Ich bereue es immer noch, dass ich so naiv gewesen bin und dir alles geglaubt habe, was von deinen Lippen gegangen ist. Ich habe wirklich gedacht, dass wir was haben miteinander. Also etwas, was mehr bedeutet. Aber du hast eben angefangen, nicht ehrlich zu mir zu sein. Ich möchte und kann das nicht. Vor allem hat mein Vater noch die beschissenen Weinflaschen heute morgen weggeräumt. Das war mehr als nur unangenehm..." gibt sie von sich.
Plötzlich wird mir ganz übel. Mein Magen zieht sich zusammen und ich habe das Gefühl, dass ich die ganzen Schmetterlinge in meinem Bauch herausbrechen möchte. Es war ihr Dad...wie unangenehm. Aber ich kann nichts dafür. Ich habe mich gestern verloren und ich weiß nicht, wann ich mich wieder finden werde. Aber das Gespräch zeigt mir, dass es nichts wird. Sie wird mir nie vertrauen. „Dann sollten wir wohl ab heute ganz offiziell getrennte Wege gehen. Ich rede mit meiner Mutter, sodass Luna und ich zurückziehen" gebe ich von mir. „Aber ich kann nicht alleine bleiben. Dann werde ich sonst wohin geschickt" fängt sie an zu jammern. Ich bin empört und kann meinen Ohren nicht trauen, was man an meinen Blick erkennt. Sie interessiert es wohl nicht einmal, dass ich gehe. Sie denkt nur an sich. „Dein Problem" grummele ich nun enttäuscht von ihr.
Klar, habe ich ihr nie gesagt, dass ich etwas für sie empfinde. Sie hat es mir mehr als oft gesagt, dass sie etwas zwischen uns spürt. Ich hatte aber nie den Mut dazu, aber das spielt jetzt ja keine Rolle. Ihr ist es egal, ob ich gehe oder bleibe. Dann kann ihr ja nicht viel an mir liegen... „Kai.." beginnt Hope und ich schüttele den Kopf. „Ich packe meine Sachen" blocke ich ab und gehe in mein Zimmer. Nun realisiere ich, was gerade passiert. Ich tue immer als wäre ich stark, aber grade ist der Moment gekommen, wo ich fast zusammenbreche. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie die eine für mich ist. Aber es schmerzt mich, dass sie mich aufgibt. Nein, dass sie uns aufgibt. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und schließe die Augen. Meine mentale Instabilität wird auf meinen Körper übertragen. Meine Glieder tun weh und ich fühle mich träge. Noch nie hat mich eine Person so sehr verletzt, wie sie. Niemand hatte die Chance dazu. Ich erinnere mich noch, als sie mir sagte, vielleicht bricht sie mein Herz. Ich sagte, dass niemand so nah an mein Herz kommt. Aber diese Frau hat es geschafft. Sie hat es geschafft mein dunkles Herz zu öffnen. Sie hat ihre Finger darum gehabt und ich sie hat es zerdrückt. Sie lässt mich gehen. Einfach gehen..
Mit gepackten Koffern komme ich einige Zeit später die Treppen nach unten. „Muss es wirklich so enden?" fragt Hope mit einem Unterton in der Stimme, den ich zuvor noch nie gehört habe von ihr. So zerbrechlich und kaputt. Aber sind wir das nicht grade beide? „Es war deine Entscheidung Hope" zeige ich ihr weiterhin die kalte Schulter. Ich möchte nicht, dass sie weiß, wie weit sie mir unter die Haut geht. „Du übertreibst. Ich bin das Opfer hier" stellt sie sich in den Mittelpunkt. Ich belächelte ihre Antwort sofort. „Ja ich habe einen großen Fehler gemacht. Aber du..du hast mir klar und deutlich gemacht, dass es für dich vorbei ist oder?" frage ich nochmal und sie nickt. „Also.Keine weiteren Fragen" sind meine letzten Worte.
Mit der Nanny von Luna habe ich abgeklärt, dass sie nachkommen und meine Mutter findet es okay, dass ich wieder im Haus lebe mit Luna. Gewohnt, habe ich ja nur bei Hope wegen ihr. Weil ihre Eltern nicht wollten, dass sie alleine ist.
Es hört sich verstörend an, aber ich möchte dieses lästige Gefühl abstellen. Ich und Hope sind ab heute fremde Leute. Es hat schlimm geendet, obwohl es nicht einmal richtig angefangen hat.Tage, Wochen und wenige Monate vergehen. Es ist wieder ende Mai und Hope und ich? Lustig, wer ist Hope? Sie hat keinen Platz mehr in meinem Leben und ich auch nicht mehr in ihrem. Ich habe erwartet, dass sie sich meldet, aber keine Chance. Wenn wir uns mal in der Schule über den Weg laufen, ignorieren wir uns. Die Gefühle, die ich hatte, sind ebenfalls weg. Sie bedeutet mir nichts mehr. Als hätte es Kai und Hope nie gegeben. Besser so.. die hätte eh nicht zu mir gepasst und ich nicht zu ihr. Lieber spät akzeptieren, als nie. Ich bin wieder in meine alten Muster zurückgefallen und hänge wieder mehr mit meiner Gang aus der Schule ab. Obwohl ich weiß, dass ich wohl etwas übertrieben habe, als ich Hals über Kopf bei Hope ausgezogen bin. Aber ich war eben verletzt und ihr war es egal. Also Kopf hoch und Spaß haben!!!
Es wird langsam wieder warm und die Sonnenstrahlen erhellen unsere Erde. Es ist so befreiend, wenn der Winter weg ist. Heute findet der Geburtstag von Kevin statt. Darauf freue ich mich schon total, da ich ihn schon länger nicht mehr gesehen habe. Zugegeben, war das meine Schuld, da ich Fußball etwas hängen gelassen habe. Das möchte ich aber jetzt ändern, da Fußball das ist, was mich erfüllt. Es erfüllt mein Herz mit Freude.
Als ich auf der Party ankomme, habe ich erstmal den Spaß meines Lebens. Ich sehe meine ganzen Kollegen aus dem Fußball mal wieder und die Hütte ist rappel voll. Lichter hier, Alkohol dahinten und ganz viele Frauen, die ich noch nicht kenne. „Hallo schöner Mann" grinst eine junge Frau mich an und geht direkt ran. Sie ist zwar jung, aber älter als ich. Sie fährt mit ihrer Hand über meinen Brustkorb, während sie mit mir spricht. Wir beginnen etwas zu flirten und zu trinken, bis wir uns entschließen kurz ins Badezimmer zu gehen. Sie ist ja schon älter als ich, aber wie sagt man so schön, auf alten Pferden lernt man reiten. Also sage ich mal nicht nein.
Auf dem Weg dorthin fängt mich Katja ab, als sie erblickt, wohin ich laufe. „Du solltest eher die andere Richtung gehen" meint sie und versucht mich umzudrehen. „Wieso?" frage ich lachend und gehe weiter. „Kai!" ruft sie nur und dann sehe ich, vor was sie mich bewahren wollte. Ich bleibe stehen, als wären meine Füße mit dem Boden verbunden. Sofort lasse ich die Hand der Frau los, mit der ich grade verschwinden wollte. Meine Augen erblicken Julian mit einem Mädchen vor der Badezimmertür. Sofort erkenne ich, wer es ist. Es ist Hope, die ich ewig nicht mehr gesehen habe. Ich muss mir ansehen, wie sie ihn küsst. Sie hat ihre Hand in seinem Nacken und er fasst ihr an den Hintern. Ich kann nicht einmal wegschauen. Ich sehe, wie sich ihre Körper eng aneinander schmiegen und sich so berühren, wie Hope und ich es nie getan haben. Diese Knutscherei ekelt mich an, aber zugleich versetzt sie mir den größten Stich ins Herz, den ich jemals gespürt habe.
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Obsessed with you |Kai Havertz|
Roman d'amourDer junge Fußballer Kai Havertz ist 19 Jahre alt. Er ist grade dabei sein Abitur zu beenden. Seine Eltern sind Unternehmer, weshalb sie einiges an Geld besitzen, deshalb sie selten daheim sind. Er wird also praktisch sein Leben lang schon vom Person...