Kapitel 22.

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Die Zeit in der Wanne vergeht, wie im Flug. Ich schaffe es danach grade so meine Haare zu machen, mich anzuziehen und mich dezent zu schminken. Ehe ich mich versehe, höre ich schon die Hupe vor meiner Haustür. Ist sie etwa schon da?! Ich kann nicht glauben, dass sie wirklich schon hier ist. Schnell ziehe ich noch meine Schuhe an und renne gefühlt schon aus dem Haus. Immerhin kommt sie mich extra abholen, da ich noch kein Auto habe. Da ich niemals in engen Sachen rumlaufen würde, wegen meinem nicht mehr vorhandenen Selbstbewusstsein durch den Vorfall, trage ich eine lockere Mom-Jeans und dazu ein luftiges Shirt. Ich mag das Outfit und das macht mein geschädigtes und traumatisiertes ich leider mittlerweile aus. Aber hey, es ist Silvester. Neues Jahr, neues Glück.

Grade als ich die Autotür öffne, sehe ich Katja. Sie sieht so schön aus. Sie trägt ein weinrotes Kleid. Ich würde sowas auch so gerne mal wieder tragen, aber ich fühle mich unwohl. Ich fühle mich unwohl, weil ich immer denke, dass es meine Schuld ist, wenn ich so rumlaufe und dann angefasst werde. Ich weiß, dass es nicht meine Schuld war, aber es fühlt sich so an. Naja egal, ist ja auch schon etwas her. Ich muss aufhören immer wieder an diesen Moment zu denken.

„Du siehst so toll aus" sage ich zu Katja, als ich die Autotür schließe. Sofort lächelt sie mich an „Aber du doch auch. Deine locken sehen so schön zu diesem weißen Oberteil aus. Du siehst richtig süß aus." lächelt sie mich an. Wir reden noch etwas, bis wir an ihrem Haus ankommen. Die beiden wohnen offenbar schon zusammen. Aber naja, sie sind ja auch ein paar Jahre älter als ich.

Kurz darauf gehen wir auch schon rein. Oh gott...hier sind so viele Menschen. Ich kenne niemanden. Kein bekanntes Gesicht. Das gefällt mir grade überhaupt nicht. Ich fühle mich sofort unwohl bzw kommt in meinem Magen ein stechen auf. Es war bestimmt die falsche Entscheidung überhaupt zu kommen. Was habe ich mir nur dabei gedacht?Die Musik ist total laut und jeder ist so anders wie ich. Das ist grade überhaupt nicht mein Ding. Nach meinen kurzen Gedanken, wollte ich mich schon langsam umdrehen und in Richtung Tür bewegen, als ich zwei Hände auf meiner Schulter spüre. Ich erschrecke und drehe mich sofort um „Wohin willst du denn?Die Party ist hier. Nicht bei der Haustür" sagt Kevin lachend zu mir. Ich lache auch ein wenig „Ich wollte nicht gehen" lüge ich, ehe auch schon Julian um die Ecke kommt. Er trägt ein weißes Hemd, was perfekt zu seinen blonden Haaren passt. Er sieht wirklich richtig gut aus.

„Hey, dich kenne ich doch" lächelt Julian und stellt sich zu mir. „Ich geh dann mal. Viel Spaß euch beiden" sagt Kevin grinsend. Er haut uns beiden kurz noch auf die Schulter und geht. „Ja, ich dich auch" sage ich etwas unbeholfen. Als er etwas anfängt zu lachen merke ich, wie dumm meine Aussage grade war. „Entschuldige, ich meinte.. Ach egal" lache ich dann auch mit. Wenn sowas peinliches schon passiert, können wir auch zusammen lachen. „Du siehst übrigens wirklich gut aus. Möchtest du was trinke?" fragt er mich total zuvorkommend. Seine Art, gefällt mir jetzt schon. „Danke, du auch. Außerdem möchte ich gerne was trinken" sage ich einfach und wir gehen zusammen zu den Getränken. Irgendwie ist die Stimmung zwischen mir und Julian irgendwie etwas komisch, weil niemand weiß, was er eigentlich sagen soll. Ich nehme mir einen blauen Becher und überlege, was ich mir machen soll. Kai würde mir jetzt einfach was mischen. Er greift immer direkt zu bzw er legt einfach Dinge fest. Er fragt mich meist nicht einmal, was ich irgendwie möchte. „Nimm dir was du willst" sagt er ganz schüchtern. War ja klar. Ich nicke nur und mache mir dann selbst irgendwas. Er ist total nett, aber irgendwie fehlt mir die grobe Art von Kai. Kai hat mich eben schon so in seinem Bann, dass ich alle anderen Arten von Männern unattraktiv finde... Egal. Julian ist süß und Kai hat mich alleine gelassen. Ich habe ja keine wirkliche Wahl.

Nachdem Julian und ich ein paar Drinks zusammen vernichtet haben, verstehen wir uns ganz gut. Wir lachen sehr viel zusammen und es ist schön, einfach mal frei zu sein. Frei von den Gedanken an Kai. „Darf ich dich was fragen?" fragt er irgendwann. „Klar" nuschele ich schon. Da ich sehr zierlich und klein bin, vertrage ich leider nicht sehr viel. „Wo ist eigentlich Kai?" fragt er mich und ich seufzte. Sofort denke ich wieder an ihn. Es war grade so gut. „Keine Ahnung. Jetzt lass uns was trinken" sage ich und möchte meine Sorgen irgendwie wegkippen. Hört sich blöd an, ist aber leider so. Jeder Fußballspieler hier erinnert mich einfach an den einen Tag mit Kai. Es fühlt sich so schrecklich an nicht zu wissen, wo er ist. Genau aus dem Grund, möchte ich mir den Abend einfach schön trinken. Die letzten Tage waren schwer genug für mich.

„Leute schnell. Gleich ist Mitternacht!!" ruft Katja alle ihre Gäste zusammen. Sofort stürmen die Gäste plötzlich aus der Haustür auf die Straße. „Was ist denn hier los?" frage ich verwirrt und Julian lacht nur etwas „Feuerwerk. Komm wir gehen auch" sagt er zu mir. Als ich aufstehe, merke ich nochmal richtig, dass ich Alkohol in meinem Körper habe. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Es fühlt sich so schwummrig an. „Komm" meint er nur und zieht mich am Arm mit. „Langsam" sage ich nur und folge ihm.

Wenig später kommt schon der Countdown. Schnell drückt mir Julian eine Wunderkerze in die Hand und Katja ein Glas Sekt. „3..2..1..Frohes neues Jahr!!!" zählen wir alle nach unten. „WUHUUUU" freuen wir uns und jeder gibt seinen engeren Leuten ein küsschen links und eins rechts. Die Feuerwerkskörper werden in die Luft geblasen. Gespannt und fasziniert sehe ich nach oben und trinke meinen Sekt auf ex. Plötzlich spüre ich, wie Julian mich am Arm an sich heran heranzieht. „Schau mal" sagt er und deutet auf den Himmel. Er ist grade voll komisch. Mir ist das ganze etwas zu nah, aber ich bin grade irgendwie nicht in der Lage viel zu reden. Die Lichter und das alles lassen mich irgendwie noch schwindeliger fühlen. In dem Moment wurde ein Foto von uns geschossen. Daraufhin lässt er mich los. Was war das? „Danke Bro" sagt er zu einem für mich fremden . „Was soll das?" frage ich und er hebt nur beschützend die Hände vor sich nach oben „Nur ein Foto" beruhigt er mich, weshalb für mich die Sache jetzt auch gut war. Die Pose war wohl geplant für das heimliche Foto. Was ich aber nicht wusste ist, dass Julian das Foto auf Instagram postet und mich darauf markiert.

 Was ich aber nicht wusste ist, dass Julian das Foto auf Instagram postet und mich darauf markiert

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@julianbrandt: Happy new Year. Danke, dass ich dich kennenlernen durfte.🥰
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@katja_Volland: ♥️♥️


Nach einer guten halben Stunde gehen wir wieder rein. Die Party ging weiter und ich war mittlerweile so betrunken, dass ich sogar mit fremden getanzt habe. Ich fühle mich so frei und spüre, wie der Alkohol und die tolle Musik durch meinen Körper fließen. Irgendwann kommt nochmal Julian zu mir und tanzt mich von hinten an. Wieso auch immer, gehe ich drauf ein. Ich tanze also mit ihm und es fühlt sich in dem Moment so gut an den Kopf frei zu haben.

Nach einer Stunde brauche ich eine Pause. „Komme gleich wieder" sage ich zu ihm. Es ist mittlerweile fast nach 02:00 Uhr nachts. Ich wollte mir grade ein neues Getränk machen, als mich eine starke Hand nach hinten zieht. Ich werde an die Wand gedrückt. Sofort bekomme ich Panik. Als ich meine Augen richtig öffne, kann ich meinen Augen nicht trauen. Sofort beruhige ich mich und verspüre Glück. „Was machst du für eine scheiße man?!" werde ich fast schon sehr laut angeschrien , während ich keinen Spielraum habe, mich irgendwie zu bewegen. „Du bist wieder hier" sage ich nur verblüfft, verwirrt, aber auch glücklich und kann grade auf seine Aussage nicht eingehen. Der Moment ist so krass und besonders grade ihn zu sehen und ich schaue ihm einfach genau in die Augen.
Es war Kai. Er steht vor mir. Er ist wieder hier.

Obsessed with you                                         |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt