Kapitel 15.

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„Nein, alles gut. Da läuft nichts zwischen uns. Weißt du..Kai hat manchmal eine ganz schreckliche Art und damit würde ich nicht klar kommen. Außerdem sind wir cool miteinander. Also nichts mit Liebe" lache ich etwas über die Vorstellung. Ich und Kai?Nie im Leben! Wir sind wie Katze und Maus. Wir wären niemals auf längere Sicht kompatibel.

„Okay, wenn du das sagst" grinst sie, als würde sie mir nicht glauben. „Ich gehe jetzt nach unten zu Kevin und warte, bis er sich umgezogen hat. Kommst du mit? Ich denke Kai kommt dann auch raus" fragt sie mich freundlich und ich stimme zu. Als wir losgehen sehe ich nochmal zu ihr „Tut mir wirklich nochmal leid" sage ich nochmals total beschämt. „Schon gut. Ehrlich" versichert sie mir und die Geschichte ist damit hoffentlich vergessen.

Wir stehen also nun in der Nähe der Umkleiden und warten auf die Jungs. In der Zeit unterhalten wir uns über alles mögliche und der Altersunterschied zwischen uns stört uns dabei nicht. Dann kommt Kevin als erstes raus und begrüßt seine Freundin mit einem kleinen Kuss. Die beiden passen wirklich super zusammen von außen. Es gibt mir direkt ein schönes Gefühl sowas zu sehen. Wenn wir ehrlich sind, läuft es nicht immer so. Wer kann schon von sich behaupten der oder die Eine gefunden zu haben? Es gibt so viele Menschen in dem engen Umfeld von jedem einzelnen und doch sind wir uns alle fern. „Mach dir nichts daraus. Beim nächsten Spiel, werdet ihr sie besiegen. Ich weiß es einfach" sagt Katja zu ihrem Freund und er nickt dann „Das wird schon" lächelt er und sieht dann zu mir „Hey. Wer bist du denn?" fragt Kevin mich dann. Bevor ich antworten konnte springt Katja ein „Sie gehört zu Havertz" grinst sie und lehnt sich an Kevin an. „Ach du bist Hope?" fragt er ganz direkt und ich lache „Ihr überfordert mich grade. Langsam! Aber ja. Ich bin Hope. Ich bin sowas, wie die Schwester auf Zeit, wie Julian so schön eben gesagt hat" schmunzelte ich und sie lachen etwas mit.

Irgendwann verabschieden sich die Beiden und fahren nachhause. Ich stehe immer noch hier und warte auf Kai. Wieso brauch er denn so lange? Ich stehe hier voll blöd herum. Aber ich nutze die Zeit dann und sehe mir etwas den Platz an, auf dem die Spieler heute das Spiel abgeleistet haben. Als Zuschauer sieht man nicht wirklich, wie groß so ein Feld eigentlich ist. Beeindruckend.

<<Kai's Sicht>>

Ich bin so enttäuscht von mir. Irgendwie habe ich nichts geschafft. Das Spiel war so frustrierend. Ich habe alles gegeben, aber es reicht wohl nicht aus. Wir haben zwar nicht verloren, aber es zieht mich so sehr runter. Es ist ein schreckliches Gefühl, wenn das scheitert, was du am meisten willst. Mühselig ziehe ich mich um. Ich binde gerade meine Schuhe, als Julian zu mir kommt. „Mach dir nichts draus ehrlich" will er mich aufheitern und ich nicke. „Ja. Es war ja nur ein Freundschaftsspiel. Aber trotzdem mies gelaufen. Also, man sieht sich beim Training" sage ich und schlage mit Julian zur Verabschiedung ein. Dann nehme ich meine schwarze Sporttasche und verlasse die Umkleide.

Sofort sehe ich Hope, die wohl auf mich wartet. Ich sehe sie zuerst nur von hinten, da ihr Blick auf das Spielfeld gerichtet ist. Ich war irgendwie in dem Moment sprachlos. Sie hatte die Weste in der Hand, sodass sie dort in meinem langarm Trikot steht bzw man das Trikot sehen kann. Ihre Haare fallen ebenfalls so locker und schön über ihre Schultern. In dem Moment macht es in meinem Kopf irgendwie klick. Es ist, als würde mein Kopf sich eingestehen, dass ich sie mag. Ich mag sie genau, wie sie ist. Man muss sich wohl nicht wirklich ähnlich sein, um dieses Gefühl zu spüren. Das habe ich wohl gelernt. Meine innerliche Gefühlsebene, lässt sich wohl kaum gerade beschreiben. Es fühlt sich einfach grade so schön an, dass auf ihrem Rücken mein Nachname steht. Dieser magische Moment gerade haut mich einfach aus der Bahn.

Nach meinem kurzen Schwärmen, dreht sie sich um und erblickt mich. Sie lächelt mich an und kommt dann auf mich zu. „Ich versteh zwar nicht viel von Fußball, aber ich habe erkannt, wie viel Mühe du dir gegeben hast. Du warst wirklich toll" muntert sie mich auf. Durch diesen Moment grade in mir, habe ich das alles fast schon vergessen, wie sehr ich heute gewinnen wollte. „Wenn du das nächste mal kommst, werde ich mir besonders viel Mühe geben und gewinnen" grinse ich und sie kichert etwas vor sich hin „Wer sagt denn, dass ich nochmal kommen werde?" fragt sie und sieht mich genau an. Ihre Augen leuchten für mich grade so, wie noch nie. Es ist, als würde ich sie anders wahrnehmen als je zuvor. „Ich habe das gesagt. Ich möchte, dass du zu meinem nächsten Spiel kommst. Also zu dem richtigen Spiel. Kein Freundschaftsspiel" sage ich zu ihr, während wir aus dem Stadion in Richtung Auto laufen. „Wenn du möchtest, dass ich komme, komme ich gerne. Ich habe übrigens jemanden kennengelernt" erzählt sie und ich verdrehe unbewusst meine Augen. Jetzt fängt sie bestimmt wieder von Julian an. „Lass gut sein Hope. Ehrlich. Ich bin müde" meine ich mit genervter Stimme und sie nickt nur. Die Desinteresses von mir grade hat sie wohl schon wieder etwas verletzt. Aber ich möchte mir einfach nicht anhören, wenn sie von Julian redet. Deshalb lasse ich es so stehen.

Im Auto angekommen, fahren wir in Richtung nachhause. „Hast du noch Lust was zu essen, bevor wir gehen?" frage ich und sie schüttelt den Kopf „Ja gerne. Oh. Moment. Doch nicht. Ich habe nicht mal meinen Ausweis dabei. Also auch keine Bankkarte" beginnt sie etwas zu schmunzeln „Ein anderes mal gerne" fügt sie hinzu und ich beginne nur zu lachen leise vor mich hin und fahre an der Ausfahrt in Richtung Hope's Haus vorbei. Sie sieht mich fragend an „Bist du wirklich schon so müde?Du hast die Ausfahrt verpasst. Aber du kannst dahinten drehen. So in 200 Metern" meint sie und spielt an ihrem Armband herum. Daraufhin sieht sie aus dem Dach und schaut sich wohl grade die Sterne an, schätze ich. Ich habe ein Panoramadach, weshalb man rausschauen kann und was sollte man sich sonst ansehen ?

Als ich dann auch an der Wendemöglichkeit vorbeigefahren bin, wird sie etwas kratzbürstig. „Kai. Du hast es schon wieder verpasst. Ich glaube, dass wir wohl nie daheim ankommen" fängt sie an zu meckern, was mich nur noch mehr amüsiert. Dann kommt die richtige Ausfahrt, die ich nun nehme und fahre dann auch ganz flott in den Drive von Mc Donalds. „Was willst du haben?" frage ich sie und sie realisiert erst jetzt, wo wir sind. „Aber Kai, ich habe dir doch gesag.." ich unterbreche sie sofort. „Ich habe gefragt, was du haben willst" sage ich erneut. „Nichts" meint sie. Wieso sind Frauen eigentlich so? Was ist daran so schlimm einmal zu sagen, was man wirklich will?Immer dieses mimimimi könnte man sich doch sparen.

Ich mache kurzen Prozess und nehme einfach ihr Handy. Ich öffne ihre Mc Donalds App und schaue nach, was sie so in ihrem Warenkorb hat. „Gib das her" meint sie und versucht danach zu greifen, aber ich war schneller. Ich gebe es ihr zurück. „Ein Mc Wrap Chicken Caesar Menü mit Pommes, Ketchup und einer Cola ohne Eiswürfel. Dazu hätte ich gerne das Big Tasty Bacon Chili-Cheese Menü mit den gleichen Beilagen, allerdings dieses mal die Cola mit Eiswürfeln" sage ich in die Sprechanlage. Das erste war für sie, was ich auf ihrem Handy gefunden habe und das zweite für mich.

Sie funkelt mich zuerst etwas böse an und war wohl etwas beleidigt, aber das ist mir egal. Ich frage sie nicht, ob sie Geld dabei hat, sondern was sie essen will. Das ist eben ein Unterschied. Ich bezahle das ganze dann und ihr Blick wird noch böser. Sie übertreibt echt. Es ist nur essen. Kein Heiratsantrag. Sie muss sich echt mal locker machen.

Obsessed with you                                         |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt