Obsessed with you |Kai Havertz|

Kapitel 41.

„Aber ist das nicht eher was gutes? Zeigt dies nicht, dass sie mich wirklich mag?" teile ich meine Gedanken nun Katja mit. Ich weiß nicht ob das nachvollziehbar ist, aber es freut mich eher, als wie wenn es mich traurig macht. „Nein, es ist überhaupt nicht gut. Kannst du wirklich damit leben, dass sie ihr Leben für dich aufgibt?Kai, du bist seit einer ganzen Weile mit Kevin befreundet und ich kann mittlerweile sagen, dass ich dich kenne. Du bist mal hier und dann auch weg. Du läufst so oft weg vor allem und das tut ihr nicht gut. Was ist, wenn ihr getrennte Wege geht?Ich möchte jetzt nicht zu weit greifen, aber ich bin mir sicher, dass es nur was für den Moment ist und nicht für die Ewigkeit. Kannst du mit deinem Gewissen wirklich vereinbaren, dass sie alles aufgibt und einer kindischen Illusion von euch hinterherläuft? Was soll das werden? Du weißt schon, was das alles bedeutet. Hope will auch irgendwann heiraten und Kinder haben. Du musst dich an sie binden. Dann bist du kein freier Mann mehr. Kannst du das?Kannst du ihr überhaupt das bieten, was sie will und was sie verdient? Wirst du dem überhaupt gerecht?" stellt sie krasse Anforderungen plötzlich an mich, was mir Angst macht. Ich weiß, dass ich sie will, aber das geht mir jetzt alles zu schnell. Ich hatte ja noch nie sowas, wie eine Partnerschaft geführt. Es hört sich für jeden immer so leicht an, aber für mich ist es was krasses. Wir sind noch nicht einmal ein Paar oder ähnliches, aber Hauptsache mich unter Druck setzen. Tausende Gedanken laufen mir durch den Kopf und ich bekomme sowas, wie kalte Füße. Es ist ein Gefühl, welches gemischt aus Angst und Panik ist.

„Ist alles okay?" fragt Katja mich, da ich leise bin und ich schüttele meinen Kopf. Ich würde niemals annehmen, dass sie etwas böses will, weshalb ich ihr glaube. „ Das ist mir alles grade zu viel. Ich bin grade mal fast 20 Jahre alt. Ich...heiraten?Kinder? Ehrlich?" meine ich fast schon verzweifelt und wirke wohl etwas verloren. Katja steht auf und umarmt mich kurz „Du bist für Kevin sehr wichtig, weshalb ich auch will, dass es dir gut geht. Ich kenne dich einfach. Ich weiß, dass das alles nichts für dich ist. Du bist eher der Mensch, der es liebt mehrere zu haben" sagt sie zu mir und ich schüttele den Kopf „Ich möchte nicht mehrere haben" entkräfte ich ihre Aussage sofort. „Aber du kannst nicht die Pflichten erfüllen, um nur eine zu haben. Manche sind eben dafür geschaffen und manche nicht....Aber ich muss jetzt los. Denk darüber bitte nach! Ich bin schon viel zu lange hier. Natürlich überlasse ich dir die Entscheidung, was du tust. Ich wollte nur, dass du die Dinge vielleicht etwas klarer sehen kannst. Bis dann" lächelt sie mich an „Ich finde alleine raus" sind ihre letzten Worte und dann höre ich auch schon meine Haustür zufallen.

Als sie weg ist bin ich total verwirrt und mein Kopf dröhnt, als hätte ich gestern einen Alkoholrausch gehabt. Ich laufe zur Küche und denke über alles nach. Katja hat mich irgendwie beeinflusst. Anscheinend bin ich wohl sehr leicht beeinflussbar, weil ich ihr glaube, dass ich es nicht schaffen kann. Schaffe ich es nicht sie glücklich zu machen?Kann ich sie überhaupt glücklich machen?Will ich überhaupt mich an sie binden?  Klar, möchte ich natürlich sie an meiner Seite... Das Wort *Bindung* läuft mir die ganze Zeit durch den Kopf, was mich verrückt macht...fuck..Ich muss mit Hope mal über all das reden.
Also entscheide ich mich ihr zu schreiben auf Whatsapp.

Ich: Hey. Können wir reden?

Hope Price: Ganz schlecht.
Hab zu viel zutun.
Irgendwann anders.

Als ich die Nachricht lese, muss ich erstmal zweimal schauen. Seit wann reagiert sie so abweisend auf mich?Klar, haben wir uns einige Tage nicht gesehen, aber was soll das?! Irgendwie tut es weh, dass sie so wenig Interesse zeigt. Sie hat ja nicht einmal gefragt um was es geht. Ich könnte ja jetzt auch in der scheiße stecken..

Die nächsten Tage vergehen schnell und mittlerweile ist es der 11. Juni. Was das für ein Tag ist?Es ist mein Geburtstag! Allerdings kann ich ihn nicht feiern, da ich mit dem Team ein Meeting habe. Es ist leider unumgänglich . Unser Trainer möchte aufhören und wir wollen ihn überzeugen zu bleiben. Er ist in meinen Augen einer der besten Trainer der Welt. Er hat mir mein Talent und meine Liebe zum Ball erst verdeutlich. Durch diesen Menschen habe ich meine Leidenschaft gefunden. Es würde mir einfach etwas fehlen, wenn er nicht mehr bei uns wäre. Deshalb ist das mehr als okay für mich, obwohl ich Geburtstag habe.

<<Hope's Sicht>>

Ich hatte die letzten Tage sooo viel zutun. Kai hat nämlich heute Geburtstag und die letzten Tage und Wochen habe ich voll in der Planung gesessen. Ich habe einen kleinen Urlaub über das Wochenende für uns organisiert. Das musste ich alles abklären, da er heute noch irgendein langweiliges Fußball Gespräch hat. Ich hoffe, dass er sich freut und nicht all zu sauer ist, dass ich mich nicht gemeldet habe. Es geht nach Paris und ich bin so froh, dass das alles geklappt hat. Ich bin so gespannt, wie er reagiert. Allein der Gedanke daran, lässt mein Herz höher schlagen. Ich liebe es, wenn er sich freut. Sein Lächeln wird den ganzen Stress den ich durch die Planung hatte ausgleichen.

Heute ist Freitag und der besagte Geburtstag. Also sind wir zuerst am Morgen in der Schule. Kai steht wie immer mit seinen komischen Freunden an der Schulmauer. Er sieht so gut in seiner Schuluniform hat, wenn er wie gerade total lässig die Hände in den Hosentaschen hat. Sein schwarzes Sakko geht dann immer etwas nach oben, was ich mir gerne ansehe. In der Schule reden wir kaum miteinander. Ich möchte seinen Freunden nicht begegnen, was aber wohl auch verständlich ist. Das akzeptiert er und meidet mich dann auch mit Absicht. Also hoffe ich, dass es deswegen ist. Natürlich sagen wir uns hallo, mehr aber dann auch nicht. In der Regel! Aber heute mache ich eine Ausnahme.

Ich nehme deshalb all meinen Mut zusammen und laufe in seine Richtung. Das wird schon! Es ist für ihn! Erzähl ihm von deiner Überraschung, sage ich mir immer wieder. Ich habe auch einen kleinen Muffin mit einer Kerze dabei in meinem Rucksack. Manche finden das bestimmt zu viel, aber es ist der erste Geburtstag von Kai, den ich mit ihm feiern kann. Ich hoffe natürlich, dass es noch viele weitere werden. Aber das liegt noch in der Zukunft. Mit meinem mulmigen Gefühl komme ich ihm immer näher. Es läuft mir eiskalt den Rücken runter, weil es mich immer an den Vorfall erinnert. Aber naja.. es ist für Kai! Nur für ihn!

„Hey Havertz. Schau mal wer da kommt" ruft ungeplant einer seiner Freunde und ich bleibe sofort, wie eingefroren stehen. Das hat mir grade noch gefehlt...ungewollte Aufmerksamkeit. Kai schaut zu mir rüber und in seinem Gesicht steht förmlich geschrieben, wie überrascht er ist, dass ich überhaupt komme. Ohne zu zögern kommt er auf mich zu und ich lächele ihn an „Hast du heute Zeit?Du wolltest doch reden" meine ich, um ihm doch nicht die Überraschung zu verraten. Er darf nichts ahnen. „Nur das?" fragt er und ich nicke. Mich packt das schlechte Gewissen, weil er bestimmt denkt, ich hätte seinen Geburtstag nicht auf dem Schirm. „Nur das" antworte ich kühler und er nickt. Sofort sehe ich, dass er enttäuscht ist. „Ich habe heute Abend noch ein Meeting. Danach können wir reden" seufzte er und ich nicke, ehe ich wieder gehe. Eigentlich wollte ich ihm ja gratulieren und ihm den Muffin geben, aber so freut er sich viel mehr wenn er denkt, ich hätte es vergessen. Diese Idee ist mir spontan gekommen, als ich auf dem Weg zu ihm war.
Hoffentlich verzeiht er mir das und ist nicht all zu böse.