Da steht einfach ihr Dad. Was macht der denn hier? Meine Eltern wollten doch bald zurückkommen und ihre Familie wollte doch in Frankreich bleiben. „Hallo mein Schatz" sagt der Vater von Hope lächelnd und umarmt seine Tochter. Um ehrlich zu sein bin ich immer noch überrascht und etwas geschockt, aber wie Hope sich grade freut ist unbeschreiblich. Man spürt diese enorme Bindung einfach zwischen ihnen, obwohl man nur ein Außenstehender grade ist. Als sie sich aus der Umarmung lösen schaut der Vater nochmal zu mir „Hallo Kai" begrüßt er mich und ich grüße ihn zurück. „Guten Morgen. Ich habe mir grade Kaffee gemacht. Den werd ich jetzt auch weiter trinken" sage ich etwas abweisend zurück und laufe in die Küche. Klar freut es mich für Hope, aber der Typ ist in meinen Augen eine kleine Lachnummer. Er lässt sich so von seiner Frau steuern. Man merkt einfach, dass Hope für ihre Mutter nicht wirklich die Welt bedeutet. Ihr Vater ist eher der, der sie wirklich liebt, was ich so am ersten Abend und ersten Morgen mitbekommen haben. Kein Bock hier einen auf Happy Family zu machen.
Ich setze mich hin und nehme einen Schluck von meinem frischen Kaffee, als beide schon hinterherlaufen. „Wie geht es denn euch beiden?" fragt der Vater uns. Hope klammert sich total glücklich an den Arm ihres Vaters. Obwohl er mir tierisch auf die Nerven geht wegen seiner Weichlichkeit, möchte ich Hope den Moment nicht zerstören. Aber er macht mich einfach grade krank. Es nervt mich, dass er Hope vor ein paar Wochen so verletzt hat. Ich möchte ihr aber dennoch gönnen, dass ihr Dad wieder hier ist. Er muss ja nicht mein bester Freund werden. Ich werde einfach normal antworten und dann reicht das auch schon. „Gut" gebe ich eine ganz kurze Antwort.
Als ich Hope seufzten höre, atme ich einmal tief durch. Sie will wohl, dass wir uns unterhalten. Naja, wenn ihr so viel daran liegt... „Wieso sind sie denn eigentlich hier? Was verschafft uns die Freude?" überkommt mich dann die gespielte Freundlichkeit. Hope sieht mich an und formt mit ihren Lippen ein <Danke>, welches mich direkt etwas positiver stimmt. „Ich wollte meine Tochter sehen. Ich war schon an Weihnachten und Silvester nicht hier. Bevor die Schule bald wieder anfängt, wollte ich für einen Tag mal nach dem Rechten sehen" erzählt er. „Und Mom?" fragt Hope direkt hoffnungsvoll hinterher. Ihr Dad sieht kurz zu Boden und schüttelt minimal seinen Kopf. „Nein..sie möchte lieber warten, bis du nach deinem Abschluss kommst. Aber keine Sorge. Ich soll dir schöne Grüße ausrichten und vielleicht kommt sie beim nächsten Besuch von mir mit" fügt er hinzu. Oh nein. Hope nickt nur enttäuscht. Sie möchte es nicht zeigen, dass sie traurig ist, aber ich sehe es ihr an. Irgendwie leide ich etwas mit ihr. „Aber dann haben wir mehr Zeit. Habt ihr Lust nachher zu viert zu grillen?" fragt ihr Dad. „Zu viert?" frage ich verwundert. „Ja natürlich Luna auch. Sie ist zwar klein, aber gehört doch auch dazu" erklärt er. Wow, ich bin grade irgendwie so positiv überrascht. Er hat an sie gedacht?Wow... Luna verbringt sehr viel Zeit mit ihrer Nanny, dass ich sie auch seltener sehe, obwohl wir in einem Haus wohnen. Hope sieht wohl auch, dass ich überrascht bin, da sie anfängt zu lächeln. „Ja klar. Gerne" stimme ich zu.
Hope geht gegen Nachmittag mit ihrem Vater das Grillzeug kaufen. In der Zeit bereite ich den Grill vor und Luna spielt im Garten. In diesem Moment bekomme ich die Sms, die ich eigentlich nicht mehr bekommen wollte.
>>Morgen. 18:00 Uhr unter der Brücke. Du weißt welche. Kommst du nicht mit der Kohle, dann fliegst du sehr unschön auf<<
Das hat mir grade noch gefehlt. Genervt stecke ich mein Handy weg. Nervös werde ich aber nicht mehr. Ich bin fest entschlossen ihr den Brief zu geben. Ich werde es gleich nach dem Grillen machen, wenn ihr Vater schlafen geht. Ich werde sie bitten noch kurz mit mir draußen zu bleiben.
Wenig später kommen beide auch zurück. Hope hat uns schnell klar gemacht, dass sie überhaupt nichts davon versteht. Deshalb hat sie den Tisch gedeckt und spielt nun mit Luna. Ach, wie ich diesen Anblick liebe. Ich stehe mit ihrem Dad am Grill und kann meine Augen nicht von Hope lassen. Ich lehne mich an die Hauswand an mit der Grillzange in meiner rechten Hand. Irgendwann bemerkt ihr Vater das wohl „Kai?Alles in Ordnung?" fragt er schmunzelnd. „Mhhh" sagte ich zustimmend und sehe immer noch Hope zu, wie sie mit meiner kleinen Schwester spielt. „Die Würstchen brennen gleich an, wenn du sie nicht wendest" fängt ihr Dad an zu lachen und ich wecke hektisch von meiner Schwärmerei auf „Entschuldigen sie" sage ich und drehe die Würstchen leicht beschämt um. „Ich bin zwar alt, aber nicht von gestern. Du starrst ja richtig schon" macht er sich über meine Blicke zu Hope lustig. „Lustig" sage ich dann wieder kalt und schroff. Ich habe nicht mal gemerkt, dass ich starre. Ich hasse es, wenn sich jemand über mich lustig macht. Direkt miese Laune, ehrlich!
„Nein, das war nicht negativ gemeint. Entschuldige. Ich wollte dich nicht verärgern Kai. Ich bin es nur nicht gewohnt, dass mein Schatz erwachsen ist und jemand offensichtliches Interesse an ihr hat. Und bitte versuch es jetzt nicht zu leugnen. Dafür bin ich zu kurz hier" beginnt er zu schmunzeln. Irgendwie muss ich dann auch etwas schmunzeln. Aber sofort strömt mir dann dieser erste Teil in den Sinn. „Wie, sie sind es nicht gewohnt?" frage ich. „Naja, es war noch nie ein Junge bei uns vorher hier. Verheimlicht hat sie mir nie was, soweit ich weiß" erklärt er. Bitte was? Das hat sie mir nie gesagt. Sie hat mir nie gesagt, dass noch niemand vor mir es bei ihr versucht hat. Vielleicht hat sie auch nie realisiert, dass ich mich auf meine eigene langsame Weise annähere. Und ich wollte sie so behindert küssen auf dem Fußboden? Boar, was wäre das für ein mieser erster Kuss. Gott sei Dank habe ich abgebrochen. Moment...Sie hat es ihrem Dad bestimmt nicht gesagt. Safe. So muss es sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der erste bin. Niemals.
„Aber hey.. Meine Tochter sieht nicht grade unglücklich aus. Deshalb können wir gerne beim du sein" erlaubt er mir, was mich irgendwie etwas freut. Es ist, als würde ich Schritt für Schritt mehr in ihr Leben eintreten, was mir aber irgendwie auch etwas Angst macht.
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Obsessed with you |Kai Havertz|
RomanceDer junge Fußballer Kai Havertz ist 19 Jahre alt. Er ist grade dabei sein Abitur zu beenden. Seine Eltern sind Unternehmer, weshalb sie einiges an Geld besitzen, deshalb sie selten daheim sind. Er wird also praktisch sein Leben lang schon vom Person...