Kapitel 5.

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<<Hope' Sicht>>

Ich rätsele wirklich die ganze Zeit, woher ich diesen Jungen kenne. Seine Gesichtsmerkmale sind so fesselnd. Aber ich denke, dass wir uns wirklich nur einmal zufällig auf der Straße begegnet sind und ich mir sein Gesicht gemerkt habe. Immerhin sieht er gut aus, was man ihm lassen muss. Aber er kommt mir schon ziemlich arrogant rüber. Aber das sind alle. Er weiß, dass er gut aussieht, weshalb er so blöde Aussagen machmal gibt. Das schlimme ist meistens einfach nur, dass die bösen anziehender sind, als die guten. Aber sowas würde mir nie passieren.

Jedenfalls hat meine Mutter ihm derweil sein Zimmer gezeigt und seiner Schwester ihr Zimmer. Es sind jeweils zwei Gästezimmer. Bei der kleinen schläft noch die Nanny im Zimmer. Ich hingegen bin oben geblieben. Mein Schutz, sollte aber nicht all zu lange anhalten. Mein Vater lässt mich nach ein paar Stunden rufen und ich gehe nach unten. „Abendessen" ruft mein Vater mir zu und ich wollte grade zu Tisch gehen, als der unverschämte Junge auf meinem Platz sitzt. „Hör mal, das ist mein Platz. Könnte ich mich hinsetzen?" sage ich total freundlich. „Na und?Setz dich wo anders hin" sagt er gemein, was mich wundert. Wenn ich doch nett bin, wieso ist er so?Aber naja. Ich will keinen Streit, also setze ich mich einfach so anders hin. „Fängt ja schon gut an" flüstere ich mir eher selbst leise zu, sodass es niemand anders hört. Seine Eltern waren mittlerweile weg. Meine Eltern werden morgen früh fahren. Toll ehrlich.

Das gemeinsame Essen war mehr als unangenehm. Kaum jemand hat geredet. Die einzigen die gelacht und geredet haben sind Luna und ihre Nanny. Wir anderen waren eher ruhig. Aber das ist verständlich. Immerhin müssen wir uns alle irgendwie an die neue Situation gewöhnen. Passiert ja nicht alle Tage, dass ich mit einem älteren Typen und einem kleinen Kind zusammengesteckt werde.

Als wir fertig waren, gehen wir alle wortlos auf unsere Zimmer. Das Gefühl ist irgendwie fremd. Ich ahne einfach nichts gutes. Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll. Ich werfe mich auf mein Bett und schalte Netflix an. Ich möchte jetzt mir keinen Kopf mehr über meine neuen Mitbewohner machen. Zu meinem Pech, klopft es an meine Tür „Ja?" rufe ich und schalte auf Pause. Zu meinem überraschen kommt der Typ rein, dessen Namen ich noch nicht einmal kenne. „Hey. Ehm..kommt jetzt irgendwie komisch, aber ich habe morgen Training. Ich kenne den Weg nicht zum Stadion. Könntest du ihn mir von hier aus erklären?" fragt er mich und ich setze mich auf. „Klar. Aber eigentlich gibt es heutzutage eine neue Erfindung. Nennt sich Navigationsgerät. Du musst nur die Adresse eingeben und schon bist du da" lache ich etwas und er auch.

Er setzt sich einfach mir gegenüber auf mein Bett, als wäre es was total selbstverständliches. Hat er etwa keine Erziehung genossen? Das macht man nicht. Vor allem nicht, wenn man irgendwo fremd ist. „Erwischt. Ich wollte nur mit dir reden. Mir ist total langweilig. Luna schläft und da dachte ich, dass ich mal bei dir vorbeischaue" lacht er „Ich bin übrigens Kai. Habe mich eben nicht vorgestellt. Entschuldige" fügt er hinzu und direkt läuft mir ein Schauer über den Rücken. Der Name wirft mich grade total aus der Bahn. „Ist alles okay?" fragt er mich nur, da ich bleich werde.

Es war überhaupt nichts okay. Es hat mich an die schlimmste Nacht meines Lebens erinnert. Der Junge der dabei war, trug auch den Namen Kai. Sofort wird mir schlecht und das sieht er. Es ist, als würde ich wieder diese eiskalte rauchige Hand von diesem Dean spüren. Es versetzt mein Herz sofort in Panik.

„Was ist denn los?Hab ich etwas falsches gesagt?" fragt er und ich schüttele nur den Kopf „Nein. Der Name hat mich nur an etwas erinnert. Ich möchte aber nicht darüber reden. Du kannst ja nichts dafür, dass du den gleichen Namen trägst, wie jemand anderes" schmunzelte ich wieder. „Ex?" fragt er direkt und ich schlage ihm gegen die Schulter. „Nein und jetzt hör auf" sage ich und funkele ihn böse an.

Er grinst nur „Muss ich mich jetzt in Acht nehmen, weil du mich verprügeln willst?" fragt er und ich nicke „Natürlich. Ich hoffe für dich, dass du gut wegrennen kannst" grinse ich zurück. Die Stimmung hat sich definitiv angehoben. So übel ist er doch nicht. Wenn er möchte, kann er wohl ganz okay sein.

<<Kai's Sicht>>

„Aber jetzt mal Spaß bei Seite! Wieso eigentlich Training im Stadion? Was spielst du denn? Fußball?Football oder vielleicht Baseball?" fragt sie interessiert nach. Irgendwie überrascht mich das. Ich bin gerade erst am aufsteigen. Ich bin also noch kein wirklich bekannter Fußballspieler. Deshalb erkennt mich ja niemand. Ich habe immer mit dem Station angegeben, aber noch nie hat mich eine weibliche Person gefragt, was ich überhaupt genau mache. „Fußball. Bayer 04 Leverkusen. Aber ich bin noch nicht so bekannt. Aber ich verspreche dir, dass der krasse Erfolg noch kommt" grinse ich stolz. Sie schaut mich dann nur verwirrt an. „Du spielst also nur für den Erfolg?" fragt sie mich, was mich richtig nachdenken lässt. Autsch.

„Angefangen habe ich aus Spaß ja. Ich liebe es. Nein ehrlich jetzt. Ich fühle mich bei einem Fußballspiel frei und..wieso erzähle ich das dir überhaupt?" fange ich an zu lachen und sie auch. Sie zuckt nur süß mit den Schultern und kuschelt sich in ihren violetten oversized Pullover ein „Keine Ahnung. Vielleicht hattest du einfach das Bedürfnis dazu" schmunzelt sie und lehnt sich an die Bettrückenwand zurück. Nun schaue ich mich kurz um. Ihr Zimmer hält sich ganz schlicht in grau und weiß. Manchmal sind auch noch altrosa Elemente zu sehen, aber sonst nichts außergewöhnliches.

„Du bist eigentlich ganz nett. Ich habe dich eben falsch eingeschätzt. Entschuldige. Hast wohl zwei Gesichter" sagt Hope zu mir. Plötzlich muss ich lachen „Nette Jungs kommen in die Friendzone und böse Jungs kommen ins Bett. Da muss man einfach abwägen, welchen man wann raushängen lässt" fange ich an breit zu grinsen und sie lacht nur „Lachst du mich aus?" frage ich irgendwie empört und geschockt, da sie davon abgesehen auch wirklich null Anzeichen macht, dass sie mich in irgendeiner Form anziehend findet. Das bin ich wirklich nicht gewohnt. Sonst fliegen die meisten auf mich. Nicht, dass ich es wollte, aber ich habe es eben erwartet. „So sieht es aus. Ich lache dich sogar herzlich aus. Aber komm, jetzt geh mal rüber in dein Zimmer. Ich würde langsam gerne schlafen, sodass ich meine Eltern noch verabschieden kann" sagt sie und ich verdrehe die Augen. „Du Langweiler" seufzte ich mit Absicht laut und sie winkt mir noch schmunzelnd.

Als ich dann aus ihrem Zimmer raus bin und Richtung zu meinem gehe, muss ich grinsen. Irgendwas hat die kleine Nervensäge, die immer viel zu weite Sachen trägt. 

Obsessed with you                                         |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt