<<Hope's Sicht>>
„Ich muss jetzt wirklich los" sage ich erneut eindringlich und er lässt mich endlich aufstehen. Dann hält er mich mit seiner Hand an meinem Handgelenk fest. Mir läuft sofort ein Schauer über meinen Rücken. Wieso bin ich überhaupt hier eingeschlafen?! „Hey mach doch mal langsam. Ich bin noch nicht fertig. Es ist unhöflich einfach zu gehen" sagt er zu mir ganz nah an meinem Gesicht. Seine Alkoholfahne ekelt mich an. Seine Hand ist eiskalt und ich versuche mich loszureißen, jedoch ohne Erfolg. Solche Angst, die ich gerade verspüre, habe ich noch nie vorher verspürt. Plötzlich spüre ich seine eiskalte Hand, die mein T-Shirt leicht nach oben drückt. Ich habe panische Angst, bin aber zu schwach mich gegen die Jungs zu wehren. Es sind viel zu viele. „Bitte lasst mich in Ruhe" flehe ich sie an und Tränen schießen in meine Augen. Er stinkt nach kalten Rauch und seine Hand fährt höher. „Sollen wir etwas Spaß haben?" fragt mich dieser ekelhafte Typ und meine Tränen laufen über meine Wangen. Sowas wünscht man nicht einmal seinem größten Feind, was der Typ gerade vorhat.
Zu meinem Glück schreitet einer dann ein. „Das reicht jetzt. Lass sie in Ruhe. Sie weint schon" meint ein braunhaariger Typ mit Locken. Er trug ein weißes Shirt, eine schwarze Hose und eine graue Weste. Das weiße Shirt war voller verschiedenen Flecke, wo irgendwelcher Alkohol wohl draufgegangen ist. „Du Spaßverderber. Halt dich daraus" antwortet der Typ, der mich gerade anfassen wollte. „Ich sagte, dass es jetzt reicht. Ich sag das nicht nochmal. Hände weg" faucht er seinen offenbaren Kumpel an. Ich bin ihm gerade so dankbar. Meine Angst hat sich aber noch nicht beruhigt, da er mich immer noch fest in seinem Griff hat. „Bring mich doch dazu Kai" meint er immer noch grinsend und lässt mich nicht los. Dieser Typ der offensichtlich Kai heißt, beginnt zu lachen. „Bro, du lehnst dich wirklich gegen mich auf? Lass sie los oder du kannst froh sein, wenn du noch Suppe zu dir nehmen kannst. Spaß machen ist eine Sache, aber fremde Mädchen gegen ihren Willen anzufassen kannst du knicken. Da mache ich nicht mit. Ich sage es dir jetzt ein letztes Mal. Lass sie los Dean" spricht er ein Machtwort und zieht mich total grob und fest aus dem Arm von diesem Dean. Das wird bestimmt ein blauer Fleck. Es hat echt weh getan, aber lieber diesen kurzen Schmerz, anstatt was dieser Dean vorhatte.
„Was meint ihr Jungs?" ruft dieser Dean zu den anderen. Alle stellen sich auf die Seite von diesem Kai, der mich immer noch bei sich hat. Ich bete und hoffe einfach, dass ich schnell nachhause kann. Ich bereue es eingeschlafen zu sein. Ich hätte mich lieber in der Schule blamieren sollen, anstatt das hier. Das Gefühl ist unbeschreiblich ekelhaft, wenn man gegen den eigenen Willen berührt wird. „Ihr seid echt Spaßverderber. Sie wollte es doch auch. Wer geht als Frau alleine Nachts hierher?Bestimmt nicht, um auf Ritter zu warten" macht Dean weiter und ich traue mich nicht mal ein Wort zu sagen. Ich würde ihn so gerne anschreien, aber ich sitze einfach am kürzeren Hebel. Dieser Kai könnte mich auch wieder loslassen, weshalb ich lieber still bin und einfach froh bin, dass er der einzige ist, der irgendwas gesagt hat. Der einzige, der etwas getan hat. Die anderen hätten bestimmt nur zugeschaut.
Kai ignoriere diesen jetzt und sieht zu mir „Ich rufe dir ein Taxi. Geht auf mich. Fahr einfach nachhause" meint er und ruft schon an. „Spinnst du?" fragt Dean, aber Kai ignoriert ihn. Er bestellt ein Taxi und wirft den Schlüssel bestimmt von seinem Haus einem anderen Kumpel zu. „Geht schonmal vor. Ich warte noch mit ihr bis das Taxi kommt" schlägt er vor und die anderen gehorchen ihm. Sie laufen los und gehen jetzt wohl zu ihm. Zuerst war ich dankbar, aber dann kommt mir der Gedanke, dass er vielleicht nur mit mir alleine sein wollte. Was ist, wenn er das gleiche machen will?!
Als die Jungs außer Sichtweite waren, lässt er mich los. „Es tut mir Leid. Er war betrunken und wollte bestimmt nichts böses" versucht er mir zu erklären, aber ich höre nicht zu. Ich entferne mich langsam ein paar Schritte. Ich würde nie jemanden vertrauen, den ich kaum kenne. Auch, wenn er mich gerettet hat. „Wie heißt du denn?" fragt er mich und sieht zum Fluss. Das ist meine Chance. Ich beginne zu rennen, so schnell ich konnte. Er hat bestimmt das gleiche vor. Die sind doch alle so ekelhafte Schweine. Ich renne und renne weiter. Ich merke, wie mir die Luft weg bleibt, aber ich höre nicht auf meinen Körper und renne weiter. Erst als ich an einem Haus angekommen bin, halte ich an. Ich inhaliere mein Spray sofort und es dauert länger als sonst, bis ich nochmal normal atmen kann. Das war es mir aber wert. Wer weiß, was solche Typen bestimmt im Sinn haben.
Ich kann nun mein Handy rausnehmen und ich habe tausende Nachrichten von Taylor und meinem Dad. Von meiner Mutter keine einzige. Aber naja, kann man nicht ändern. Ich schicke Taylor meinen Standort, ohne Nachricht. Es ist sehr spät in der Nacht, aber er ließt die Nachricht sofort. Er hat sich wohl so sorgen gemacht, dass er wach geblieben ist. Taylor kennt mich schon mein ganzes Leben lang. Seit ich auf der Welt bin, arbeitet er schon für meine Eltern. Keine 10 Minuten später, steht er dort. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht" meint er direkt, als ich in den Wagen einsteige. „Wo waren sie?" fragt er sofort danach. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin einfach eingeschlafen" meine ich stumpf. Es ist zwar nur die halbe Wahrheit, aber irgendwie schäme ich mich sehr, dass mir sowas passiert ist. Ich schäme mich einfach so sehr, dass ich es niemandem erzählen will und kann.
Den Horrortag konnte ich nie ganz vergessen. Er sitzt mir immer im Herzen. Aber ich denke nicht mehr so oft daran. Seit dem Vorfall meide ich sehr diese Brücke und ich laufe im Prinzip dort nicht mehr vorbei. Krass, wie ein so schöner Ort zu einem Ort werden kann, an den man nie wieder kommen möchte. Ich habe zwar schon ganz vergessen, wie der Junge aussieht, der mich offenbar gerettet hat, aber ich werde ihm auf ewig dafür dankbar sein. Auch, wenn ich auch vor ihm etwas Angst hatte.
DU LIEST GERADE
Obsessed with you |Kai Havertz|
RomansaDer junge Fußballer Kai Havertz ist 19 Jahre alt. Er ist grade dabei sein Abitur zu beenden. Seine Eltern sind Unternehmer, weshalb sie einiges an Geld besitzen, deshalb sie selten daheim sind. Er wird also praktisch sein Leben lang schon vom Person...