Kapitel 51.

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Als wir zu unserem Tisch gewiesen werden, nimmt er sogar den Stuhl und rückt ihn mir nach hinten. Irgendwie löst das in mir etwas aus, was mich lächeln lässt. „Dankeschön. Ein Gentleman" bewundere ich sein Verhalten und setze mich richtig hin, ehe er sich mir gegenüber setzt. Das Restaurant vom Hotel ist wirklich total schick. Alles hier ist rot gehalten. Die Stühle, die Tischdecke und die Türen sind so tief schwarz, dass man denkt, man sieht in ein schwarzes endloses Loch. Ich fühle mich hier so wohl, obwohl ich ja deutlich nicht für sowas schickes angezogen bin, weshalb ich mich etwas schäme. Immerhin sitzt dieser attraktive Mann vor mir im Anzug und ich.. naja ich trage nicht einmal ein Kleid. „Ich bin übrigens Toby. Ich habe dir noch nie meinen Namen verraten fällt mir grade auf" lächelt er und schon kommt eine Flasche Wein mit zwei Gläsern. Ich beobachte den älteren Kellner, der uns den Rotwein in die Gläser schüttet. Er wirkt so konzentriert auf mich, als er unsere weitere Bestellung bezüglich dem Essen annimmt. Einfach toll.

„Also, erzähl mir mehr von dir. Du bist so eine interessante Frau. Wieso bist du dann mit einem Havertz zusammen? Geht es hierbei um das Geld, was seine Familie besitzt?" fragt er so offen, als wäre es angebracht. Aber ganz im Gegenteil!! Ich finde es etwas beleidigen, dass er mich so einschätzt. Immerhin habe ich selbst genug Geld durch meine Familie.. „Nein. Niemals. Er war für kurze Zeit für mich wie ein Bruder, mit dem man sich nicht wirklich verstanden hat. Er ist ein sehr..naja wie soll ich es nur sagen? Er ist ein schwieriger Mensch. Er hat Angst vor seinen eigenen Gefühlen. Er hat Angst davor zerbrechlich zu werden. Unsere Geschichte ist wirklich besonders bzw sehr lange" erzähle ich mit einem Lächeln im Gesicht. Ich denke an so viele Momente mit Kai zurück, die mich glücklich machen. Ich denke daran, wie er mich zum ersten Mal richtig berührt hat bei diesem Himmelsspiel. Ich denke daran, wie er mich zum ersten Mal geküsst hat, als wir uns kurz davor sauer angeschrien haben.

„Aber wenn du wirklich so glücklich bist, wie du beschreibst.. Naja, wieso ist er nicht mit dir essen? Wieso zieht er sich kein Anzug an und zeigt allen, was für ein Fang du bist. Auch am Pool ist es mir schwergefallen zu sehen, dass ihr überhaupt ein Paar seid. Klar hat man manche Zärtlichkeiten gesehen, aber ist das wirklich alles, was er dir gibt?" gibt er mir plötzlich zum Nachdenken. Natürlich sind wir erst seit gestern richtig zusammen, aber er hat Recht. Heute am Pool war fast nichts. Kai ist irgendwie noch zu distanziert habe ich das Gefühl. „Naja es ist eben kompliziert würde ich sagen" murmele ich nur, da mich diese Wahrheit einfach sehr tief getroffen hat. Immerhin hat er Recht. Wird mich Kai je so behandeln, wie ich es möchte und brauche?

Aber wir reden nicht weiter über Kai. Ich liebe Kai und möchte dieses Essen einfach nur hinter mich bringen, um Toby dann sagen zu können, dass es nichts zwischen uns wird und Kai der richtige ist. Immerhin liegt der Mann meiner Träume oben im Bett und hat mich gehen lassen. Er schenkt mir die Freizeit, die ich wollte und das schätze ich so sehr an meinem Freund.

Wir reden über seinen Job und meine Schule. Überraschender Weiße beginnt mir langsam der Abend zu gefallen. Er ist so verdammt unkompliziert. Anders als mein kleiner komplizierter Kai. Toby ist total lustig und es ist so schön in seiner Gesellschaft zu sein. Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Ich bin positiv überrascht.

Er übernimmt dann die Rechnung zum schluss. „Das hättest du nicht tun müssen" lächele ich. Er nimmt sofort meine Hand und legt unsere Hände in die Mitte des Tisches. „Ich will dir was erzählen... ich würde deine Hand in etwa so nehmen, wenn du meins wärst, damit jeder sieht, wie unglaublich glücklich du mich machen würdest. Ich würde jeden Morgen aufwachen und dir Frühstück machen. Du würdest die Prinzessin unseres Reiches sein ich würde ganz dir gehören" erzählt er mir, was mich sofort weich werden lässt. Genau das wünsche ich mir. So möchte ich mein Leben verbringen. Sofort beiße ich mir auf die Unterlippe, weil ich merke, wie attraktiv ihn das zusätzlich für mich macht. Das darf nicht passieren!

Nachdem ich ihn überzeugt habe zu gehen, gehen wir wieder in Richtung Fahrstuhl. „Also, es war nett mit dir..aber ich liebe Kai und deshalb wird das zwischen uns nichts bitte verst..." beginne ich ihm einen Korb zu geben, als wir in den Fahrstuhl einsteigen und er los fährt. Plötzlich drückt er auf den Notfallknopf, welches den Fahrstuhl zum Anhalten bringt. „Was machst du da?!" bekomme ich sofort Panik, da das Licht automatisch abgeschaltet wird. Mir wird heiß vor Angst. Ich will hier raus. Meine Panik zieht sich durch meinen ganzen Körper. „Wir könnten Ausflüge machen, wohin du willst. Wir würden die Welt bereisen und irgendwann würde ich dir einen Antrag machen auf dem Kreuzfahrtschiff. Stell es dir vor. Schließ die Augen" fordert er mich auf und ich tue es einfach. Ja, ICH TUE ES! Ich komme hier eh nicht raus, bis er fertig ist mit seiner Ansprache. Während ich es mir vorstelle suche ich den Knopf im dunkeln, der den Fahrstuhl wieder anspringen lässt. „Der Sonnenschein prallt auf dein schönes Gesicht, während du das Meeresrauschen hörst...Du bist total glücklich mit mir und vielleicht sogar schon schwanger. Dann komme ich von hinten.. in etwa so.." sagt er und legt die Arme um meine Taille. Ich nehme einen tiefen Atemzug. Ich will es zuerst nicht, aber ich lasse es zu und in dem Moment der Vorstellung genieße ich es irgendwie sogar verdammt. Ich genieße es in vollen Zügen. „Und würde das tuen" beginnt er zu flüstern und küsst meinen Hals von hinten.

Sofort will ich mich lösen, aber mein Körper will etwas anderes, wie mein Kopf. Fuck..Ich verfalle Toby komplett. Mein Kopf beginnt auszusetzen. Ich drücke mich automatisch an ihn heran und mir entwischt ein leises Keuchen. Ich lasse es zu, wie seine Lippen über meinen Hals streifen. Es baut sich eine Spannung zwischen uns auf, die ich nicht beschreiben kann. Mein Kopf und mein Herz sagen allerdings nein. „Das geht nicht" murmele ich und will mich lösen. Er dreht mich an meiner Taille zu sich um und küsst mich. Ich bin plötzlich so überwältigt, dass mein Körper gegen Herz und Kopf gewinnt. Ich erwidere den Kuss und schnell wird es intensiver zwischen uns. Auch, wenn es kein Kribbeln in mir auslöst will ich es. Ich brauche die Nähe, die ich von Kai nicht so viel bekomme. Seine Hand fährt an meiner Hüfte nach oben und landet ganz schnell unter meinem Oberteil. Allerdings ist er viel zu vorsichtig, aber ist eine nette Abwechslung. Kai hätte mich jetzt an die Wand gedrückt, was mir auch gefallen hätte, aber ich denke grade null an ihn. Ich lasse meinem Willen und meinen Bedürfnissen freien lauf. Toby hat mich einfach um einen Finger gewickelt mit dieser perfekten Welt, der Zukunft, die ich mit Kai nie haben würde und mit diesen verdammt schönen grünen Augen.

Obsessed with you                                         |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt