Kapitel 45.

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<<Kai's Sicht>>

Als sie diese Worte aussprach, lasse ich aus Reflex meine Hand von ihrem Hals los. Zuerst klingen diese Worte wunderschön. Ich mag Hope sehr und das weiß sie auch. Eigentlich freue ich mich auch sehr, dass ich nun wirklich weiß, dass sie mich an ihrer Seite haben will. Klar haben wir uns oft schon das gezeigt, aber so klar wie sie, hat es noch nie jemand gesagt. Einen Moment lang, spüre ich das pure Glück. Dann aber holen mich meinen beschissenen Gedanken ein. Tausende Gedanken kommen mir auf. Ich sehe ihr in die Augen und ich sehe, dass sie es bereut es ausgesprochen zu haben, wegen meiner Reaktion.

Ich denke sofort daran, was Katja gesagt hat. Sie sagte zu mir, dass ich es nie schaffen könnte mit ihr.. Sie sagte..heiraten und Kinder. Mir wird heiß. Super heiß. „Heiraten..Kinder.." nuschele ich aus meinen Gedanken heraus und werde unbewusst hektisch. „Was hast du gesagt?" fragt sie vorsichtig, da sie die zwei kleinen Worte durch mein Nuscheln nicht verstanden hat. Ich fasse mir an den Kopf, beginne unbewusst meinen Kopf zu schütteln und gehe aus Reflex einen Schritt zurück und wäre fast ausgerutscht. Hope hält mich an meinen Handgelenken fest ohne zu zögern „Kai, beruhige dich. Was ist los?" fragt sie sofort, da mir die Panik wohl ins Gesicht geschrieben steht. „Ich..ich.. Hope ich muss hier raus. Es tut mir so leid" sage ich hektisch und springe aus der Dusche, so schnell wie noch nie. Fast hätte ich sogar den Vorhang abgerissen. Ich ziehe meine Boxershort und Hose an, ehe sie den Vorhang vorsichtig öffnet. „Was ist denn mit dir los?" murmelt sie und ich möchte hier einfach nur schnell raus. Es fühlt sich an, als würde mir die Decke auf den Kopf fallen. Als ich mein weißes Shirt an hatte, wollte ich Richtung Tür laufen. Das tat ich auch und öffnete schon die Tür. „Lauf doch nicht immer weg, wenn es ernst wird. Rede mit mir" möchte sie mich dazu appellieren. Sofort bleibe ich stehen, wie angewurzelt. Katja hatte Recht. Sofort erkenne ich die Parallele. Sie sagte, dass ich weglaufen werde und ich möchte es grade tun. Aus Wut vor mir selbst, schlage ich fest gegen die Wand. Sie hat Recht. Wie konnte ich nur glauben, dass ich es schaffen würde? Als ich gegen die Wand geschlagen habe aus Wut erschreckt sich Hope richtig, die noch in der Dusche steht. Meine Hand schwillt sofort feuerrot an und schmerzt enorm.

Sie zieht sich richtig zurück. Hat sie nun Angst vor mir? Fuck, ich bin so ein schlechter Mensch. Mache der einzigen Person Angst, die mich wohl wirklich mag. Ich bin so ein scheiß Drecksack... In unseren Urlaub, den sie mir geschenkt hat. Ich merke immer mehr, dass sie jemand besseren verdient hat. Nicht so einen Angsthasen, wie mich. Jemand der Angst hat, jemanden zu lieben.
„Ich werde dir nie das geben können, was du willst" sage ich nun und schließe meinen Augen. „Du gibst mir doch schon alles was ich will" sagt sie vorsichtig und steigt aus der Dusche heraus. Sie hält Abstand. Das merke ich sofort. „Nein tue ich nicht und das weißt du. Es ist genau wie Katja gesagt hat. Das wird nie funktionieren wegen mir. Ich werde dich nur verletzen. Liebe an sich reicht manchmal einfach nicht aus" sind meine letzten Worte, ehe ich verschwinde. Draußen angekommen ziehe ich erstmal meine Schuhe an, die ich mir noch schnell geschnappt habe. Mir ist danach zu schreien. Einfach laut zu schreien. Verloren laufe ich nun durch die Stadt und versuche mich zu beruhigen. Ich fühle mich, als hätte ich ein Loch in meiner Brust, was wohl nie gefüllt werden kann.

<<Hope's Sicht>>

Katja? Was hat Katja damit am Hut, dass ich ihm praktisch grade gestanden habe, dass ich auf ihn stehe und ihn haben möchte? Traurig sehe ich ihm hinterher. Ein seelischer Schmerz löst sich bei mir aus. Es ist meine Schuld. Ich hätte warten müssen. Ich hätte wissen müssen, dass Kai noch nicht bereit ist. Hätte ich gewartet, wäre es nie so ausgegangen. Ich fasse mir durch meine nassen Haare und sehe mich im Spiegel an. Ich bin so sauer auf mich selbst. „Arrrghhh" meine ich und werfe die Zahnpasta vom Spülbecken herunter. Ich sehe sogar selbst den Schmerz in meinen Augen. Langsam zweifele ich daran, ob es das Wert ist. Lohnt es sich zu kämpfen für uns? Hat das ganze eine Zukunft? Kann ich mir vorstellen ihn für immer an meiner Seite zu haben?

Nach meinen ganzen Selbstzweifel, denke ich an den Moment zurück. In seinem Gesicht habe ich im ersten Moment etwas anderes gesehen. Es hat sich fast zu angefühlt, als wäre er erstaunt, aber nicht abgeneigt. Es ist, als hätte er plötzlich nachgedacht und so ist sein Anfall zustande gekommen. Sofort denke ich daran zurück, dass er Katja erwähnt hat. Hatten sie doch etwas miteinander? Nein, ich muss aufhören zu fantasieren. Ich beschließe mir trockene Sachen anzuziehen und zücke mein Handy aus dem Schlafzimmer heraus. Ich trage nun ein weißes Kleid, welches einen perfekten Kontrast zu meinen braunen Haaren und meinen roten Wangen gibt.

Ich wähle ihre Nummer, die ich mittlerweile auswendig kenne, obwohl ich auch in meinen Kontakten nachsehen könnte. Es tutet ca. vier mal, bis sie heran geht.

„Hallo Schätzchen, wie ist der Urlaub?" fragt sie. „Ganz okay, bis Kai grade gefühlt innerlich ausgerastet ist, als ich umschriebener Maße gesagt habe, dass ich seine Freundin sein will. Es ist kurz dein Name gefallen, als er mit sich selbst gekämpft hat. Sei ehrlich..ihr habt doch nichts miteinander oder? Er meinte irgendwie, dass du Recht hast" murmele ich getroffen von der Situation. Sie räuspert sich komisch. Sie weiß was. Als sie länger still blieb, werde ich böse. „Katja, was ist passiert?" frage ich. „Antworte mir, wenn ich dir was bedeute" füge ich hinzu und sie bricht ein. „Es kann sein, dass ich vor einiger Zeit bei Kai war. Kurz gesagt habe ich im eventuell erzählt, dass er es nie schaffen würde dir gerecht zu werden. Er würde es niemals schaffen dich glücklich zu machen, weil er nicht bei einer Frau bleiben kann. Er sagte, dass er nicht viele will, sondern dich und daraufhin habe ich ihm vielleicht erzählt, dass du jung heiraten willst und Kinder willst. Ich wollte ihn bewusst so abschrecken. Ich habe ihm bewusst eingeredet, dass er es niemals schaffen kann. Es tut mir so Leid. Aber das war alles für dich. Du hast gesagt, dass du umziehen willst. Du hattest Pläne für dein Leben und ich wollte nicht, dass du wegen einem Fehler dafür bezahlst..Hope höre mir zu.." meint sie und ich lege geschockt auf.

Tränen steigen schon nach wenigen Sekunden in meine Augen und meine Hände beginnen zu zittern. Wie kann sie sowas tun? Kai hat sich von ihr beeinflussen lassen. Ich fasse mir durch mein Gesicht, welches mit Tränen überfüllt ist. Ich fühle mich schlecht und ich bekomme schlechter Luft, um so mehr ich weine. Es schmerzt so sehr grade, wie krass ich von Katja hintergangen worden bin. Kai wäre N-I-E ein Fehler. Er ist schwierig, aber ich komme mit ihm klar. Ach gott... Deswegen wollte er die ganze Zeit bestimmt mit mir reden!! Aber ich musste ja die beschissene Reise planen. Hätte ich gewusst, dass es so wichtig gewesen war dieses Gespräch...Fuck.. Ich muss ihn finden.

Obsessed with you                                         |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt