Kapitel 27.

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Ich habe seinen Duft immer noch in meiner Nase von eben. Er gibt mir einfach ein Gefühl, welches mir bis niemand noch nie jemand gegeben hat. Das Spiel geht weiter und ich bin nur in Gedanken versunken. Er ist einfach ein so besonderer Mensch für mich, der mir unter die Haut geht. Jedesmal wenn ich mich über seine unmögliche und unglaublich freche Art aufrege, empfinde ich noch mehr für ihn. Er ist sowas, wie mein bester Freund. Kann es wirklich sein, dass ich Gefühle entwickele für ihn? Nein, oder? Was ist das bloß zwischen uns?

Was ich nicht bemerke ist, dass schon die nächsten in den Räumen sind und ich Kai praktisch schon anstarre. Ich sehe ihn an, als ich über ihn nachdenke. „Alles okay?" ertönt plötzlich von ihm. Damit hat er mich aus meinen Gedanken gerissen und ich springe aus meiner Trance heraus. „Ich ehm.." sage ich total überfordert. Er sieht meinen Gesichtsausdruck und verschränkt seine Finger mit meinen. Irgendwie beruhigt mich das und ich lächele, als ich unsere vereinten Hände ansehe. „Ich habe nur nachgedacht" meine ich und genieße es, als er anfängt über meine Hand mit seinen Fingern zu streicheln. „Über?" möchte er tiefer graben, aber ich blockiere sofort. „Betriebsgeheimnis" grinse ich ihn an. „Sag es mir" meint er, was sich aber fast schon wie ein Befehl anhört und nicht, wie eine Bitte.
„Ich sagte doch schon: Betriebsgeheimnis" provoziere ich ihn, da ich weiß, dass er das nicht leiden kann. „Du kleine Ratte" beschimpft er mich schmunzelnd und natürlich nur aus Spaß. „Wenn etwas ist rede mit mir" bittet er mich und ich nicke eifrig.

Die anderen kommen nun aus den Räumen. Ein paar Paare sind nun schon ausgestiegen und das Finale steht an. Kai mit mir und Julian mit der anderen Tussi....Melina oder so. Ich habe nichts dagegen, dass sie mit Julian spielt. Sie kommt mir einfach unsympathisch vor, da sie mich und Kai immer wieder ganz komisch ansieht, wenn wir mal intensiver miteinander reden oder wie eben kleine Zärtlichkeiten austauschen. Julian und Melina müssen ihre Klamotten tauschen und sich somit natürlich voreinander ausziehen. Also da hätte ich abgebrochen. Das könnte ich nicht. Das wäre mir zu viel. Kai zieht dann auch schon unseren Zettel. „Eine Landkarte mit Lippenstift auf den Bauch vom Typen malen" beginnt Kai zu lachen. „Der Zettel ist 100% von dir Katja. Du bist doch so ein fifty shades of grey fan" lacht er und Katja stimmt zu „Erwischt" meint sie grinsend. „Du hast dir die Filme angesehen?" frage ich verwundert. Das ist ja in erster Linie auch ein Liebesfilm. Ich hätte nie gedacht, dass er sowas anschaut. „Klar. Ist ein Kultfilm. Kennt jeder" erklärt er sich. Grade als ich aufstehe sieht Melina ihn an „Den haben wir zusammen geschaut" wirft sie mit Absicht ein. Sie weiß, dass es mich stört. Plötzlich gehen in meinem Kopf alle Warnsignale an, die nur angehende konnten. Bilder reimen sich in meinem kleinen Köpfchen zusammen. Die hatten doch safe was miteinander. Na toll. Gibt es auch einen Raum in der keine etwas mit Kai hatte?!

Wir gehen in unsere Räume. Ich bin total genervt von dem blöden Kommentar von Melina eben. Deshalb hat sie uns auch so angesehen, da sie bestimmt vor mir bei ihm am start war. Kai hat einen Lippenstift von Katja bekommen. Diesen gibt er mir in die Hand und zieht sein Shirt aus. Sofort packt er mich an meiner Hüfte und zieht mich an sich heran, ehe er sich an einen Schrank anlehnt. Wäre ich nicht so genervt, hätte mir das mehr gefallen. Allerdings kann ich mir nicht verkneifen ihn komplett zu mustern. Er sieht so verdammt attraktiv aus. Kai hat mehrere unauffällige Tattoos. Wenn er ein Shirt trägt, sieht man die nicht. Diese sehe ich mir besonders an. „Gefällt dir etwa so sehr was du siehst?" fragt er grinsend und stellt sich den Timer auf sieben Minuten. Ich öffne auf den Kommentar wortlos den Lippenstift und beginne zu malen. Ich rede kein Wort mit ihm, was ihm auch schnell auffällt. „Alles okay?" fragt er. Seine Hände waren immer noch an meiner Hüfte. Überraschenderweise lasse ich ihn. Eigentlich mag ich sowas ja nicht, aber ich habe so ein vertrauen zu ihm ausgebaut, dass es sich bei ihm nicht schlecht anfühlt, wenn er mich anfasst. „Ja" grummele ich meinen Bruder auf Zeit an. „Alter Hope, lass die Spielchen und rück mit der Sprache raus" sagt er wieder total dominant. Ich zucke nur mit den Schultern und fahre weiter mit dem feuerroten Lippenstift von Dior seine Bauchmuskeln nach. „Hope...sag jetzt" bohrt er weiter.
Er gibt es auch nie auf, was?

„Hattest du was mit Melina?" frage ich und sehe ihn nicht an. Ich widme mich weiter den Linien auf seinem Bauch. „Wieso willst du das wissen?" fragt er und fühlt sich wohl angegriffen. „Von deiner Reaktion kann ich wohl ausgehen, dass es stimmt" seufzte ich. Ich war früher als der Timer fertig und mache den Lippenstift wieder zu. Kurz schaue ich mir den Bauch an und war schon etwas stolz, dass ich es so gut geschafft habe. „Ja es stimmt auch. Aber das ist schon ein paar Monate her" erklärt er mir und ich spotte darüber sofort. „War ja klar" beschwert sich mein Tonfall. „Ach stört dich das?" beginnt er zu grinsen. Manchmal würde ich ihm das grinsen gerne aus dem Gesicht holen, da es mich immer verrückt macht. „Es stört mich, dass ich nicht mit dir irgendwo hingehen kann ohne, dass du deinen Freund in eine reingesteckt hast. Ekelhaft" meine ich und verschränke meine Arme vor mir. Das hat er jetzt davon. Ich kann nicht immer still sein. Er soll ruhig mal gesagt bekommen, dass das nicht in Ordnung ist mit jeder Frau, die nicht ganz so blöd aussieht, nachhause zu gehen. Kurz darauf merke ich aber erst, wie hart meine Worte waren.

Als ich meinen Blick auf ihn werfe, sehe ich, dass ich ihn wohl verletzt habe. „Es tut mir leid" meine ich und der Timer beginnt zu klingeln. Wir ignorieren es aber beide und ich tippe mit meinen Fuß auf dem Boden herum. „Das denkst du also über mich?" fragt er mich. Ja, das tue ich! Genau das! „Nein.." lüge ich und schäme mich etwas, dass ich es jetzt wirklich ausgesprochen habe. Ich wollte ihn doch nicht verletzen. „Vielleicht solltest du dann mit so einem ekel nichts am Hut haben. Vielleicht es ist besser. Stell dir nur mal vor, dass mache Menschen einfach keine Beziehung führen können. Stell dir vor, dass ich so wenigstens keine unschuldigen Mädchen verarsche und ihnen Hoffnungen mache. Bei mir weiß jeder, dass es nur Sex und nicht mehr ist" beginnt er sehr enttäuscht von mir zu erklären. Sofort fühle ich mich schlecht und fahre mir kurz durch meine Haare. „Kai..ich..es tut mir leid" sage ich. Ich mache einen Schritt auf ihn zu. Er nimmt allerdings sein Shirt und verschwindet aus der Tür. Toll gemacht Hope...

Obsessed with you                                         |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt