Zufrieden saß ich zwischen Marlon und Sirius am Frühstückstisch. Der Flüchtige, welcher sich in Kaffee ertränkte, hatte noch immer dicke Augenringe im Gesicht. Die paar Stunden Schlaf auf dem Sofa hatten offensichtlich nicht gereicht. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, er würde nach dem Essen einfach noch einmal ein paar Stunden schlafen, doch mit dem ganzen Koffein im Blut würde das wohl eher nichts werden.
Eigentlich war es ganz gut für mich. Wenn mein Vater nicht noch einmal ins Bett ging, kam er bestimmt mit Marlon, Antiope und mir eine Runde im Garten spazieren. Obwohl Garten der falsche Begriff für die Grünanlage des Schlosses, Park traf es wohl eher. Doch egal, wie man es nun genau bezeichnen wollte, es war einfach ein sehr schöner Ort.
„Welpe, weißt du noch, als du mit Blaise aus warst und du mich danach gefragt hast, wann wir wieder nach England zurückgehen?", fragte mich in diesen Moment mein Vater. Ich nickte leicht. Natürlich erinnerte ich mich noch daran. Eigentlich war diese Frage doch ziemlich unnötig, schließlich vergaß ich nie etwas – also bis auf das Gesicht von Bartemius Crouch Jr., welcher mich mit einem Gift ausknockte.
„Du sagtest, es wäre bald so weit. Dann würden wir erstmal in Kiras Schloss ziehen."
„Wir kehren in zwei Tagen nach Hause zurück. Hier haben wir alles erreicht. Marlons Familie kümmert sich seit dem letzten Zaubererkrieg mit um die Ausbildung der kanadischen Auroren, das wird fortgesetzt. England hat anders als letztes Mal die Hilfe allerdings abgelehnt, deshalb werden sie nicht offiziell herüberkommen können, aber uns Rückendeckung geben."
„Aber die meisten haben nur angeboten, Flüchtlinge aufzunehmen und ihre Nasen in Bücher zu stecken, damit wir einen Weg finden, den dunklen Lord ein Messer ins Herz zu rammen und dabei keinen Weltuntergang auslösen. Die meisten weigern sich noch immer, Selbstverteidigung zu lernen. Ich finde es erschreckend, dass es überhaupt zur Debatte steht. Warum hat niemand es von Anfang an gelernt?"
„Weil nicht jeder wie du ist, Welpe. Nicht jeder von ihnen ist eine kleine Kriegerprinzessin, die bereit ist zurückzuschlagen. Viele von ihnen wollen das bisschen Familie beschützen, dass sie noch haben, weshalb sie sich lieber ruhig verhalten wollen. Daran ist nichts schlimm. Gönn es ihnen und sei froh, dass sich Mary und Kira doch noch ausbilden lassen wollen. Vor allem, weil es dir damit offiziell erlaubt ist, mit einem Schwert nach Kira zu hacken, wenn sie mich mal wieder Dad nennt."
Mir wurde von Sirius ein Kuss auf die Wange gedrückt, während ich rot anlief. Meine Eifersucht gegenüber meinem Zwilling hatte ich mittlerweile doch mal unter Kontrolle. Sie nannte ihn Dad, für mich war er dafür wirklich mein Vater. Außerdem benahm sich Kira momentan auch nicht wirklich so, als würde das Wort Dad eines Tages noch mit Inhalt ausgefüllt werden. Nur eine Bezeichnung für Sirius, die genauso wenig Bedeutung wie sein Name hatte.
„Das Bedürfnis, sie in Stücke zu hacken, habe ich momentan nicht", gab ich ehrlich zu. „Trainieren werde ich sie trotzdem, damit ich nicht wegen ihr dieses Schicksal erleide. Ich glaube, Kira würde es sehr quälen, wenn ich wegen ihr sterben würde."
„Das denke ich auch. Vergiss nur nicht beim Aufpassen auf die anderen Nymphen, deine Jugend zu genießen. Wirst du noch einmal mit Blaise ausgehen?" Sirius sah neugierig zu mir herüber. Ich biss mir auf die Unterlippe, während ich merkte, wie meine Wangen warm wurden.
„Wenn Blaise will, gehe ich auch noch zweimal mit ihm aus. Nur nicht in das Restaurant mit den Pinguin-Männern. Glaubst du, ich kriege ihn irgendwann dazu, mit mir in den Zoo zu gehen, damit er mal einen echten Pinguin sieht?", fragte ich meinen Vater. Einen Ausflug mit dem Reinblüter in den Zoo würde bestimmt lustig werden. Vor allem weil er die meisten der Tiere nicht kannte.
„Nur wenn ihr nachts dorthin geht, wenn dort keine Muggel mehr sind, die ihn fressen könnten, kleiner Welpe."
„Ich werde immer besser im Apparieren. Dann wird ein nächtlicher Besuch dort sehr einfach. Ich schlage es ihm vor."In der Bibliothek saß schon Jessica als ich von meinem Spaziergang mit Marlon und tatsächlich auch Sirius wieder kam. Sie hatten sich allerdings nicht wieder in eine Sitzecke bestehend aus Sofas und Sesseln gemütlich gemacht, sondern an einen großen runden Arbeitstisch, um welchen tatsächlich acht Stühle passten. Die riesige Tischplatte war vollbeladen mit mehreren Büchern. Neben dem Tisch standen mehrere Whiteboards, auf welchen Ideen zur möglichen Bedeutung der einzelnen Zeilen geschrieben worden waren.
Sehr zu meiner Überraschung erwartete mich allerdings nicht nur die Nymphe von Apollon, sondern auch ihre jüngere Schwester Cecelia, Judy McCauley, die aktuelle Königin von Kanada und Nymphe von Hephaistos, um welche ich meistens einen Bogen machte, und Yasmine Benett. Die vier Frauen hatten sich schon allesamt den ganzen Materialien auf dem Tisch zugewandt, sahen allerdings auf, als ich mit Antiope hereinkam.
„Patricia, wir haben schon einmal angefangen, uns Gedanken zu machen", erklärte die deutsche Nymphe, weshalb ich mit einem kurzen Nicken reagierte, um zu zeigen, dass ich zugehört hatte. Neugierig trat ich zu den Tafeln. Auf jeder stand eine nicht entschlüsselte Zeile in einer mir nicht bekannten sehr schnörkeligen Schrift, darunter Ideen in noch anderen Handschriften, was sie bedeuten konnte. Bei der Zeile über den Phönix stand unter anderem, dass es sich dabei um eine von Apollons Nymphen, sehr wahrscheinlich Jessica oder ihre Mutter handelte.
„Wenn du noch eine Idee hast, schreibe sie einfach dazu", wurde mir von Cecilia mitgeteilt, welche schon wieder ihre Nase in ein Buch gesteckt hatte. Ich sah etwas verunsichert zu den Whiteboards. Da war wieder dieses lästige Thema: Schreiben. Ob ich es wohl schaffen würde, halbwegs leserlich meine Ideen an diese weiße Fläche zu kritzeln? Mal abgesehen davon, wollte ich jetzt wirklich anfangen zu erklären, dass ich mir sehr sicher war, dass mein Unterbewusstsein schon längst wusste, was diese Prophezeiung bedeutete. Genauso wie mein Unterbewusstsein gesagt hatte, wo ich nach Natashas Hinweisen suchen musste.
Auf der anderen Seite hatte mein Unterbewusstsein bisher immer Recht gehabt. Warum sollte es sich dieses Mal irren? Und in zwei Tagen waren wir doch eh hier weg. Was machte es schon, wenn mich jetzt alle für eine kleine Verrückte hielten, die es nicht einmal schaffte, einfache Worte richtig zu schreiben.
Also was sollte schon passieren? Notfalls konnte ich noch immer beide Beine in die Hand nehmen und nach Frankreich fliehen. Mich dort in mein wunderbares Zimmer einschließen und darauf warten, dass die Katastrophe an mir vorbeizog.
Also begann ich etwas verunsichert die Stichpunkte aus meinen Traum aufzuschreiben. Der Adler als freier Vogel und meine daraus folgenden Ideen, Otrere als Prinzessin und bei der Blume die flammende Primel. Meine Idee zum Phönix stand glücklicherweise schon an der Tafel.
„Du denkst, der Vogel könnte für Kira oder deine Mutter stehen? Aber warum heißt es dann frei im Wind?", fragte Cecilia.
„Der Adler, er ist das Symbol der Freiheit. Der Vogel, frei im Wind, ist der Adler. Gleichzeitig ist er auch der König der Lüfte, so wie die Tiernymphe, oder aber man nimmt die Verbindung zu Zeus und hat damit die Gewitternymphe." Ich lief zurück zu der ersten Tafel und notierte noch meine kleine Schwester auf dem Board, bevor ich zufrieden meine anderen Notizen ansah.
Judy McCauley sah ebenfalls von ihrem Lesestoff wieder auf. Die Mittfünfzigerin betrachtete kurz nachdenklich die Tafel, dann stand sie auf und trat neben mich. Etwas überfordert schielte ich zu der kanadischen Königin, während ich mich ausnahmsweise etwas grader machte. Wie konnte die Frau nur immer so stehen, als hätte sie einen Stock im Körper, welcher sie in einem perfekten Neunziggradwinkel zum Boden hielt. Bei den zwölf Göttern, wie konnte die Frau nur den ganzen Tag so gerade stehen?
Schließlich streckte sie ihre Hand in Richtung der Regale. Es dauerte ein paar Sekunden, dann flog ein Buch zu der Feuernymphe. Ich versuchte, einen Blick auf den Titel zu erhaschen, doch dafür flog es zu schnell. Mit dem neuen Lesestoff lief sie sich wieder zum Tisch und fing an zu blättern. Verunsichert sah ich ihr dabei zu. Jetzt hätte ich gerne wieder jemanden hier, der mir sagte, wie es ab jetzt weitergehen sollte. Sollte ich auch zum Tisch laufen und mich hinter einen Buch verschanzen? Das wäre zumindest ein geeignetes Schutzschild.
Yasmine sah in diesem Moment von ihrem Lesestoff auf. Ein freundliches, aber irgendwie auch etwas mitleidiges Lächeln war auf ihrem Gesicht zu sehen. Sie streckte ihre Hand nach mir aus.
„Komm schon her, Patricia. Meine Tante ist vielleicht ein wenig furchteinflößend mit ihrem Krönchen auf dem Kopf, aber eigentlich ist sie ein sehr netter Mensch. Sie ist auch viel lockerer, als sie aussieht", wurde mir von der Botschafterin mitgeteilt. Antiope stupste mir auffordernd von hinten gegen die Beine. Da waren also meine Berater für die sozialen Interaktionen hier.
Noch immer zögerlich ergriff ich die Hand von Yasmine. Ob Sirius wohl gepetzt hatte, dass es eine gute Methode war, mich ins Geschehen zu holen, wenn ich mal wieder verunsichert in der Ecke stand? Schließlich redeten die beiden gerne miteinander. Mit Marlon stand sie in letzter Zeit auch öfters zusammen.
„Was für ein Buch siehst du dir eigentlich gerade an, Tante Judy?", wurde die Königin von Kanda von ihrer Nichte gefragt, welche mir wie normalerweise Marlon schützend die Hände auf die Schulter gelegt hatte.
„Es beinhaltet die Bedeutung von Namen aus aller Welt", wurde uns mitgeteilt, während die Königin von Kanda weiter durch die Seiten blätterte. Irgendwann hielt sie inne, legte ein Blatt Papier zwischen die Seiten, nur um mal eben ein paar hundert Seiten weiter zu springen.
Mein Blick glitt wieder zu den anderen Frauen, doch niemand schien weiter hinterfragen zu wollen, warum sich die Königin nun dieses Buch ansah. Oder dachte man nicht noch einmal genauer über die Taten einer Frau mit so viel Macht nach? Ließ man sie einfach machen? Jedenfalls die anderen schienen genau das vorzuhaben.
Etwas verunsichert betrachtete ich die ganzen Bücher, welche schon auf dem Tisch verteilt waren. Die meisten behandelten die griechische Mythologie, doch es waren auch ein paar über die Deutung von Visionen dabei. Ich sah etwas verunsichert zwischen den verschiedenen Büchern hin und her. Jetzt gerade wusste ich irgendwie nicht so ganz, wie ich jetzt weitermachen sollte. Wohl am besten mit der Blume, schließlich hatte ich zu ihr noch eigentlich gar keine richtige Idee. Also außer dieses dumme Zwillingsband, was hoffentlich nicht aus irgendeinem Grund als Blume bezeichnen würde.
Also zog ich wahllos irgendein Buch zu mir heran, um ebenfalls anzufangen, darin zu blättern. So ganz wusste ich noch nicht, wonach ich jetzt ganz genau suchte. Doch vielleicht würde es mir auffallen, wenn ich es dann sah. Vielleicht sollte ich mir Zauber ansehen, bei denen drei Nymphen zusammen – darunter natürlich die Nymphe von Apollon und die Kriegsnymphe – etwas Neues erschaffen.
Neugierig betrachtete ich das Buch, welches ich ausgewählt hatte. Ein Buch über die Deutung von Prophezeiungen. Das war nicht der richtige Lesestoff für meinen aktuellen Anhaltspunkt. Also zog ich das nächste Buch an mich heran.
„Was suchst du, Patricia?", wurde ich freundlich von Yasmine gefragt.
„Ein Buch über Zauber der Nymphen", murmelte ich abwesend, während ich weiterhin die Buchtitel musterte.
„Ich fürchte, bisher haben wir nur das Zauberbuch von Jessica hier. Hier gibt es noch ein paar mehr. Ich kann dir zeigen, wo sie stehen", wurde mir von der rothaarigen Botschafterin angeboten.
Mein Blick glitt zu dem besagten Buch. Eigentlich war es eine ziemlich gute Idee, mit diesem anzufangen, schließlich standen dort ein Haufen von Sophias Zaubern drinnen. Wenn ich dort einen Hinweis auf einen Passenden finden wollte, war dieses doch ein guter Anfang.
„Das ist erstmal gut", murmelte ich verlegen, weshalb Jessica es zu mir herüberschob. Neugierig fing ich an, es durchzublättern. Viele der Zaubersprüche waren Heilzauber, die ich noch nie gehört hatte. Das war allerdings auch keine Kunst, denn viele Zauber dieser Art kannte ich sowieso nicht. Und die wenigen, die ich kannte, beherrschte ich nicht einmal besonders gut. Verletzten war definitiv mehr mein Ding, als zu heilen.
Bei jeden der Zauber hielt ich kurz inne, um mir alles über den Zauber durchzulesen. Zwar hielt ich es für unwahrscheinlich, dass ein Heilzauber der von mir gesuchte war, aber bei manchen passierte durchaus mehr als nur die Heilung einer Person, doch meistens wurde nichts erschaffen, sondern irgendetwas anderes vernichtet.
Neben den Heilzaubern gab es auch wenige andere. Bei einem wurde zum Beispiel eine Art Zombies erschaffen, bei denen leblose Körper noch einmal die letzten erlebten Minuten nacherzählten. Gerade bei Morden war der Zauber mit Sicherheit praktisch, allerdings funktionierte er nur bis sechs Stunden nach dem Tod und es musste auch noch ein Körper vorhanden sein. Von den Kosten dieses Zaubers wollte ich gar nicht erst anfangen.
Ich blätterte auf die nächste Seite, wo schon ein neuer Heilzauber auf mich wartete. Sogar ein ziemlich Mächtiger, welcher weit über die normale Heilmagie hinausging. Solange die andere Person noch nicht ins Totenreich übergegangen war, konnte man ihr leben retten. Man brauchte nur eine hilfsbereite Nymphe von Apollon und einen nahen Angehörigen. Ich stutzte. Am Rand war noch eine handschriftliche Notiz: Nymphenblut mit Nymphenblut funktioniert.
Ich kannte diese Handschrift. Es war die Gleiche, die auch die Prophezeiung über die Nymphengeneration vor mir in das andere Buch eingetragen hatte. Das hieß dann wohl, diese Notiz war noch nicht besonders alt. Wahrscheinlich war eine Nymphe in der Generation vor mir mit Hilfe dieses Zaubers geheilt worden.
Neugierig las ich weiter. Als Nächstes folgte die Anleitung, wie man diesen Zauber durchführte. Man musste das Blut der Person, die geheilt werden sollte mit dem des nahen Angehörigen vermischen, und zwar während das Blut noch im Körper war. Also mit anderen Worten, beide Parteien mussten sich die Hand aufschlitzen und dann die blutenden Schnitte aufeinanderdrücken. Danach musste noch eine altgriechische Zauberformel von der Nymphe Apollons aufgesagt werden und schon war die andere Person geheilt.
Ich ging zum nächsten Punkt über. Der Preis des Zaubers. Es war nicht überraschend eine Menge Kraft von Nöten. War die Nymphe von Apollon schon geschwächt, wurde dringend davon abgeraten, diesen Zauber zu probieren, weil man im schlimmsten Fall die zu heilende Person und den Verwandten umbringen würde. Doch selbst wenn man es schaffte, die andere Person zu heilen, war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Die beiden Personen, die ihr Blut vermischt hatten, waren damit nun für immer untrennbar miteinander verbunden. Sie teilten sich die Lebensenergie der einen Person, weshalb von nun an eine Verletzung schneller tödlich war und dann auch noch beide mit in den Tod riss.
Ich stockte. Mein Blick glitt wieder zu den hinzugefügten Worten: Nymphenblut mit Nymphenblut funktioniert. Dann sah ich wieder zu dem Preis. Ein Blutszauber, der dafür sorgte, dass sich eine Lebensenergie geteilt wurde und somit beide Personen gleichzeitig in den Tod gerissen werden würden. So wie es bei Maélys und Carolin der Fall gewesen ist. Ob das hier wohl der Blutszauber war, der meine Vorgängerin in den Tod gerissen hatte?
„Der Vogel, frei im Wind, die Prinzessin, stark wie ein Bär, durch den Phönix verbunden, entsteht die Blume", schoss es mir erneut durch den Kopf. Und plötzlich machte alles Sinn.
Wenn Carolin mit Hilfe von Maélys vor Kira und meiner Geburt geheilt wurde, waren wir beide nur am Leben, weil die beiden durch Jessicas Mutter verbunden wurden. Es war eigentlich egal, ob nun Kira die Blume darstellen sollte, weil sie nun einmal die nächste entsprechende Nymphe war oder ich, aufgrund meines Zweitnamens. Es passte einfach.
Mein Blick glitt zu Jessica. Ob sie wohl wusste, welcher Zauber gesprochen worden war, um Maélys und Carolin zu verbinden. Eigentlich würde es schon reichen, wenn sie wüsste, ob es dieser Zauber oder ein anderer von ihrer Mutter gesprochener wäre. Und ob sie es tat, konnte ich wohl leider nur auf eine Art und Weise herausfinden.
Ich wollte gerade zu Jessica herüberlaufen, als sich die Königin von Kanada neben mir räusperte. Automatisch sahen alle zu ihr herüber.
„Ich denke, Patricia hat mit ihrer Vermutung recht, dass es sich bei der Prinzessin um die Kriegsnymphe und bei dem Vogel um die Tiernymphe handelt. Der Name Maélys bedeutet Prinzessin, der Name Carolin bedeutet die Geliebte, die Starke oder die Freie. Das spricht neben der Anspielung auf die Nymphenart ebenfalls für die beiden."
„Und sie waren durch einen Blutszauber verbunden. Und wenn ich mich nicht Irre, ist es dieser hier gewesen." Ich legte das Zauberbuch auf den Tisch, noch immer die Seite mit dem Heilzauber aufgeschlagen.
„Als deine Mutter schwanger war, wurden sie, dein Vater, meine Eltern, Maélys und ich meine auch Marlon angegriffen. Dabei wurde sie tödlich verwundet. Meine Mutter hat sie dann mit Hilfe von deiner Vorgängerin geheilt. Aufgrund von diesem Blutszauber hast du die Nymphenkräfte gekriegt", gab Jessica zu.
„Der Vogel, frei im Wind, die Prinzessin, stark wie ein Bär, durch den Phönix verbunden, entsteht die Blume", zitierte ich die Prophezeiung. „Meine leibliche Mutter wurde mit meiner Vorgängerin durch die vorherige Nymphe Apollons verbunden. Dadurch konnten Kira und ich geboren werden. Ein Vogel und eine Prinzessin, die verbunden durch den Phönix sind, und deshalb konnte eine Blume entstehen. Wir können einen Würfel werfen, ob es nun Kira oder ich ist. Eigentlich ist es auch egal, außer wir wollen mit der Hypothese arbeiten, dass die Rose und die Blume für das Gleiche stehen."
Ich sah zu den letzten beiden Strophen der Prophezeiung, welche auf acht zweiteren White Boards verteilt standen.
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Hexagramm - Löwenmut
FanfictionDreizehn Nymphen auf der Erde, zwölf in der Zwischenwelt, drei Prophezeiungen über sie. Der dunkle Lord ist wiedergekehrt. Diese Nachricht hängt wie ein Damokles-Schwert über Patricia. Noch immer nagt an ihr, dass der dunkle Lord glaubt, sie würde s...