Kapitel 12 *memories*

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Samu's Sicht

Wie bestellt und nicht abgeholt stand ich nun in diesem Cafe und sah ihr dabei zu wie sie schnellen Schrittes ging. Sie war im Grunde schon lange weg und gar nicht mehr zu sehen, während ich noch immer da stand und darüber nachdachte, ob ich ihr nun hinterherlaufen soll oder nicht?! Passiert mir das hier etwa erneut? Habe ich sie gerade ein zweites Mal verloren, obwohl ich sie im Grunde ja gar nie hatte? Die momentanen Umstände und die Tatsache das es nun sieben Jahre her war, veranlassten mich dazu sie gehen zu lassen. Dieser unglaubliche Klunker an ihrem Ringfinger war für mich natürlich unübersehbar gewesen und ich wusste, sie war in der Zwischenzeit nicht nur vergeben... sie war verheiratet. Ich schluckte einmal leer, bezahlte unsere Cafe und machte mich dann anschließend ebenso auf den Weg zu unserem nächsten Promotermin hier in Wien.

Auf den Weg dorthin, fuhren meine Gedanken eine nicht enden wollende Achterbahnfahrt und eigentlich dachte ich, ich hätte damit bereits seit etwas mehr als fünf Jahren abgeschlossen... doch gerade eben, tat es noch genauso weh wie damals. Ich erinnere mich noch genau an diesen Schmerz und an diese innere Leere die ich dabei fühlte. Ich erinnere mich an die Zeit danach und warum es ausgerechnet sie war, die es mir angetan hat. Bis zum heutigen Tag, waren dieses Gefühle, die ich für diese eine Frau habe, mit nichts anderem zu vergleichen. Noch heute würde ich alles dafür tun um sie zu haben, richtig zu haben. An meiner Seite, für den Rest meines Lebens und diese verdammte Tatsache macht mich verrückt, denn wenn man das ganze jetzt genau nimmt, kenne ich sie doch gar nicht. Aber mein Herz scheint es zu tun und das sollte genügen. Es ist wie es ist.

Eine Nacht... ich hatte nur diese eine Nacht mit ihr und konnte seither nicht aufhören an sie zu denken und als dann endlich diese verdammten sieben Monate Wartezeit um waren und ich sie wiedersehen sollte... kam sie einfach nicht. Sie war nicht da. Ich malte mir damals Millionen Szenarien aus, warum sie nicht kam. Ich überlegte, ob sie vielleicht meinen Brief nicht bekommen hatte, ob sie sich im Tag geirrt hatte, ob ihr vielleicht etwas passiert wäre und damit... könnte ich jetzt noch Stundenlang weiter machen. Nie wäre mir, auch nur annähernd in den Sinn gekommen, das sie einfach nur, nicht wollte und ich, so wie sie eben sagte NUR ein nichts sagender One Night Stand für sie war. Der Gedanke alleine daran, trieb mir den kalten Schweiß über meinen Rücken. Ich weiß noch wie mich damals der Chef dieses Club's höchstpersönlich gegen 5:00 Uhr morgens vor die Tür gesetzt hatte. Die Jungs waren schon lange weg, aber ich wollte und konnte nicht aufgeben. Also nahm ich mir das nächste Taxi und fuhr direkt zu ihrer Wohnung. Das war damals das einzigste gewesen das ich mir noch in letzter Sekunde aufgeschrieben hatte. Ihre Adresse. Ich wollte es von ihr persönlich wissen woran es lag. Betrunken und ziemlich angepisst, begann ich dann um halb 6 Uhr morgens an ihrer Tür, wie ein Irrer zu klingeln und gleichzeitig zu klopfen. Und tatsächlich, öffnete nach wenigen Minute eine junge und mir vollkommen unbekannte Frau die Tür. Verwirrt darüber, wer sie war, starrte ich sie zuerst eine Weile nur an, ehe ich fragen konnte, was zum Teufel sie in dieser Wohnung macht und wer sie eigentlich ist. Aber schon bald kam ihr Macker um die Ecke gebogen und stellte das mal ganz klar, das hier keine Elisa wohnen würde und das das ihre Wohnung sei und wenn ich mich jetzt nicht augenblicklich beruhigen und verschwinden würde, sie sich gezwungen sehen, die Polizei zu alarmieren und in dem Moment bekam ich einen sentimentalen der sich gewaschen hatte! Ich heulte vor mich hin wie ein Baby und obwohl ich zu 100% genau wusste, das DAS hier, ihre Wohnung war, verglich ich total armselig, gefühlte 100 Mal die Adresse auf meinem Schmierzettel mit der hier. Irgendwann bekamen die beiden dann ganz offensichtlich doch noch Mitleid mit mir und erklärten mir, das sie erst seit vier Monaten hier wohnen würden und das die Vorbesitzerin Lisa hieß. Damals dachte ich echt eine Welt würde für mich untergehen.

Anschließend verkroch ich mich volle drei Tage und wollte keinen sehen oder hören. In dieser Zeit entstand der Song Forever Yours Ich schrieb ihn für Sie. Es war unsere Geschichte! Nur wird sie es wahrscheinlich NIE erfahren. Dieses Gefühl, das ich damals hatte, es war neu und unbekannt für mich. Auf diesen Pfad, lief ich davor noch nie. Ich schweifte jahrelang in den größten Städten umher und ließ wirklich nichts aus. Ich hatte unendlich viele Begegnungen mit Frauen und ich war nie ein Mann, der eine Chance verstreichen ließ. Ganz im Gegenteil! Ich schaute, fand oder oftmals wurde ich auch gefunden. Ich verführte, genoss und schwieg. All die Frauen die ich begehrte und dich mich begehrten. Ich ließ mich treiben, erlebte Liebe, Lust und Leidenschaft und hoffte, auch selbiges in der Frauenwelt hinterlassen zu können. Ich wollte für jede einzelne ein leichter Strom der Lust in einem zufällige Moment sein. Nie hätte ich gedacht, das mich eine davon, nie mehr loslassen würde und somit kostete ich mein Leben nach diesen drei Tagen der unersättlichen Qual, noch mehr aus, als zuvor. Frauen waren ab diesem Zeitpunkt zu einem Spiel für mich geworden und ich gewann jedesmal. Im Nachhinein bin ich nicht stolz darauf, denn diesmal, hinterließ ich wohl eher keinen so guten Eindruck in der Damenwelt, wie ich es davor tat. Erst als ich Vivi kennenlernte, änderte sich alles und nun, steht der Grund für einfach alles, nach sieben verdammte Jahren wieder vor mir.

Forever yours / Samu Haber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt