Kapitel 22 *It's kicking me down*

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Die Monate vergingen und obwohl ich absolut nichts von Samu gehört habe, musste ich nahezu täglich an ihn denken. Immer und immer wieder sah ich uns vor meinem geistigen Auge und verlor mich dabei in irgendwelche Tagträumen mit ihm, die mir absolut nicht gut taten. Zwischen Max und mir lief es nach wie vor nicht besser. Unser verpatztes Wochenende holten wir natürlich nie nach und anstatt uns näher zu kommen, entfernten wir uns, wie es zumindest mir vorkam, immer weiter, sodass ich tatsächlich darüber nachdachte, bei diesem Konzert im Februar zu erscheinen. Das Projekt auf der Arbeit lief super und nach Plan! Es war nun Ende Jänner und ich saß gerade in meinem Büro, als es an der Tür klopfte. "Jahaaaaa..." sprudelte es gut gelaunt aus mir raus.

Die Tür öffnete sich und mein Chef stand breit grinsend vor mir. Zügig erhob ich mich aus meinem Stuhl und sagte dabei etwas irritiert: "Herr Schweiger. Ich... wie kann ich ihnen helfen?"

Er hob beruhigend die Hand und begann gleich gut gelaunt zu erzählen: "Frau Steiner, ich bringe ihnen nur schnell die Einladung von NJoy vorbei" er kam auf mich zu und hielt mir einen Umschlag entgegen. Das war dann wohl die Einladung, auf die ich bereits lange gewartet hatte.

Der Radiosender lädt zu einer Eventfeier ein, auf der die Pläne ihres neuen Studio's erstmals präsentiert werden sollten. Ein Event das eine Agentur ziemlich groß aufgepusht hatte. Jede Menge Prominenz und Staraufgebot waren vorprogrammiert gewesen. Ich wusste das es im Februar stattfinden sollte und hoffte bis zum heutigen Datum, das es nicht auf dieses eine Wochenende fällt, an dem das Sunrise Avenue Konzert stattfindet. Wobei ich mir vielleicht selbst eingestehen sollte, das der Gedanke daran, das das Konzert und das Event, an einem Abend stattfinden, nicht ganz so schlimm gewesen wäre, wie ich es vielleicht gerne gehabt hätte. Denn dann müsste ich mir keine weiteren Gedanken mehr darüber machen, ob ich mich mit Samu treffen sollte oder nicht. Was wenn er vielleicht in der Zwischenzeit das Interesse verloren hatte? Ähnlich wie damals, hatte ich irgendwie Angst davor, vor genau diese Tatsache gestellt zu werden. Fast schon ehrfürchtig griff ich nach dem Umschlag und sagte dabei: "Vielen Dank"

Während ich den Umschlag öffnete, sprach mein Chef weiter:"Ich muss da mit meiner Frau hin und dachte mir, das so ein Pärchenabend,  ja vielleicht ganz nett wäre..." ganz nett? Witzelte ich spöttisch innerlich vor mich hin. Was war das denn? Als wenn ein Schnöselabend mit Chef und Ehemann an einem Tisch nett werden könnte.

"Was ist mit Oliver?" fragte ich gleich nach. Es schien mir definitiv klüger, wenn ich da mit ihm hin gehen würde. Er wäre mein rettender Anker in dieser Konstellation und dieser Abend, könnte eventuell doch noch witzig werden.

Mein Chef zog ein Lächeln auf und antwortete sichtlich vergnügt: "Oliver bekommt natürlich seine eigene Einladung mit Begleitperson... also sehen sie zu, das ihr Mann Zeit findet, ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen und würde mich wirklich sehr darüber freuen." 

Na prima, und wie ich mich erst darauf freue. Klasse. Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend zog ich nun die Einladung vorsichtig aus dem Umschlag. "Ein Donnerstag?" fragte ich überrascht.

"Ja. Soweit ich weiß war das Wochenende bereits voll und eine Ersatzlocation für so viele Gäste zu finden, würde wohl schwer werden"

Lächelnd antwortete ich: "Ok... das lässt sich bestimmt einrichten."

Ein Glücksgefühl der besonderen Art breitete sich plötzlich in mir aus und schon langsam wurde mir dieses ganze auf und ab und hin und her, meiner Gefühle echt zu kompliziert. Das Event findet also zwei Tag vor dem Konzert statt. Somit würde ein Besuch des Konzertes nichts mehr im Weg stehen. Ja... ja ich würde es einfach tun. Warum nicht? Caro hatte recht. Ich sollte sein Geschenk einfach annehmen. Schlagartig war es mir auch egal, das mein Chef darauf bestand, das ich meinen Mann, an diesen Abend mitbringen sollte.

Forever yours / Samu Haber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt