Kapitel 25 *As long as you not with me you are definitely not where you belong*

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Sichtwechsel

Noch immer voll neben mir stehend, versuchte ich das eben passierte zu verarbeiten. Wie konnte das sein? Ich meine... sieben Jahre passierte absolut nichts! Und nun... Zwei mal innerhalb von zwei Monaten! Ausgerechnet heute wo ich mit Max hier bin. Das war wirklich Mega peinlich. Ich musste mich dringend ablenken. Aber wie? Max war voll in einem Gespräch mit meinem Chef vertieft. Irritiert blickte ich auf die Tanzfläche vor mir und sah Oli mit seiner Schwester tanzen. Sie standen mitten in diesem Saal, umgeben von tausend tanzenden Lichtpunkten die hin und her wippten. Ich schien eine Ablenkung gefunden zu haben, denn als ich sah, wie toll die beiden dabei aussahen, musste ich daran denken, wie bescheuert Max und ich wohl ausgesehen haben mussten. Es legte sich bei diesem Gedanken, tatsächlich ein echtes Lächeln über meine Lippen.

"Darf ich um den nächsten Tanz bitten?" raunte plötzlich eine mir so bekannte Stimme hinter mir. Ich schloss für einen Bruchteil der Sekunde die Augen. Schluckte einmal leer und schickte ein Stoßgebet in den Himmel! Bitte nicht!! Langsam drehte ich mich auf den Stuhl, in Richtung dieser Stimme. Alles beten half genau... nichts! Denn Samu stand tatsächlich fragend grinsend hinter mir. Eine Augenbraue hatte er tief in seine Stirn gezogen, während er mir lächelnd seine Hand entgegen hielt. Ich wusste in diesem Moment nicht genau wie mir eigentlich geschah. Max saß direkt neben mir und wenn Samu nicht allzu dämlich war und im Stande war, eins und eins zusammenzuzählen, dann wusste er natürlich ganz genau wer der Mann an meiner Seite hier war. Ich schluckte leer und bemerkte wie Max mit seinem bescheuerten lachen neben mir, bei dieser Frage augenblicklich verstummte. Damit hat einschließlich mir, wohl niemand gerechnet am heutigen Abend. Was bildet dieser Kerl sich eigentlich ein? Ich blickte hilfesuchend zu Max und in diesem Moment tat es mir auch Samu gleich. Sein Blick fiel ebenso auf Max und er fragte nun ihn: "Darf ich mir ihre wunderhübsche Frau für einen Tanz ausleihen?"

Mir wäre fast die Galle dabei hoch gekommen. Der hatte sie doch wirklich nicht mehr alle! Fragt der tatsächlich meinen Mann, ob er mit mir tanzen darf. Max starrte Samu kurz musternd, ja fast schon abwertend an und dabei, schwebten über ihm tausende blinkende Fragezeichen, die für mich nicht zu übersehen waren, ehe er sich gekonnt aufrecht in den Stuhl saß. Samu hielt voll von sich überzeugt, Max's Blick eiskalt stand. Das war doch nicht sein ernst? Ich hatte hier an diesem Tisch gerade, meinen Chef, meinen besten Freund/Arbeitskollegen, den Chef des Radiosenders, meinen Mann und meinen... ja was war Samu denn nun?! Wie konnte er mir das nur antun. In mir kochte die Wut bereits und ließ so die Hitze hoch in meine Wangen schießen. Ehe es zu peinlich wurde, brach ich dieses bittere Schweigen und sagte: "Nein. Vielen Dank. Das ist wirklich sehr aufmerksam aber..."

In diesem Moment unterbrach mich Max und sagte gespielt lächelnd: "Natürlich... sie gehört dir" entsetzt und mit weit aufgerissenen Augen starrte ich zu Max, während ich Samu erneut hinter mir sagen hörte: "Madame"

"Los. Geh jetzt" grinste mir mein Mann entgegen. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Dieser Tag gehört definitiv zu einen von diesen Tagen, die man am liebsten NIE erlebt hätte. Ein schwarzer Tag in meinem Leben. Aber so wie ich Max einschätzte und kannte, tat er das hier keinesfalls freiwillig. In ihm steckt ein eiskalter Geschäftsmann, der ganz offensichtlich den ernst der Lage erkannt hat. Herr Wieser, der Chef des Radiosenders, der mit uns hier am Tisch saß, spielte bereits alle Farben in seinem Gesicht. Insgeheim betete der nämlich darum, das dem guten Herrn Haber hier, jeder Wunsch von den Lippen gelesen wird.

Ich drehte mich zu Samu und konnte sein schamloses triumphierendes Lächeln kaum ertragen. Das konnte er sich nun wirklich schenken. Erneut streckte er mir seine Hand entgegen. Ich schluckte ein letztes mal leer, stellte mich meinem Schicksal und griff nach seiner Hand.

Forever yours / Samu Haber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt