Kapitel 29 *best friends*

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Zu Hause angekommen, saß ich am Frühstückstisch, stampfte mit dem Löffel in meinem Müsli rum und blickte dabei auf die beiden Tickets vor mir. Es war irgendwie eigenartig und doch bereute ich es kein Stück. Caro hatte in so vielen Dingen immer wieder recht behalten und vielleicht sollte ich diesmal, in diesen einen Fall, einfach einmal das tun, was sie mir rät. Was mir gefällt, was mir gut tut, was mich lebendig fühlen lässt... In den letzten Tagen war so unglaublich viel passiert, das ich nicht einmal Zeit dazu fand, meiner besten Freundin den Verlauf der Dinge überhaupt näher zu bringen. Sie wusste im Grunde bis jetzt ja noch nicht einmal, ob ich überhaupt auf das Konzert gehen würde. Das musste sich ändern! Sofort um genau zu sein. Lächelnd wählte ich ihre Nummer und sofort verabredeten wir uns zu Mittag. Somit konnte ich ihr alles in Ruhe erzählen und wir könnten dann auch gleich anschließend auf das Konzert gehen. Ich schlüpfte in meine Jacke und blickte kurz in den Spiegel der hier hing. Langsam lief ich darauf zu. Mein Spiegelbild lächelte mich an, das hat es schon ewig nicht mehr getan und ich muss sagen, es stand ihm richtig gut. Dieses Lächeln bewirkte nur ein einziger Mann in all den Jahren bei mir und obwohl ein kleiner Teil in mir noch immer Hoffnung hatte, das es zwischen Max und mir vielleicht wieder werden könnte, war es mir, mit heutigen Tag, nicht mehr so wichtig gewesen, wie es mir vielleicht noch vor zwei Tagen wichtig war.

Mit breitem Grinsen, wartete sie bereits vor dem ausgemachten Treffpunkt auf mich. Wir umarmten uns überschwänglich und sie sagte dabei: "Aaaa... ich hab ein gutes Gefühl. Du siehst klasse aus Hase!" natürlich verriet ich ihr am Telefon noch nichts und so schlenderten wir gut gelaunt in das Restaurant. Gleich nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten, begann ich ihr meine letzten turbulenten Tage und vor allem Nächte zu erzählen. Zuerst erzählte ich ihr die Geschichte mit Max und das er im letzten Moment doch noch aufgetaucht ist. Ich erzählte ihr von dem Tanz mit ihm, und diese Worte die er dabei sagte. Die Berührungen und die innigen Blicke. Als ich am Ende ankam, glaubte sie zu meinen, in welche Richtung dieses Gespräch gehen würde und sie wirkte sogar richtig enttäuscht über diesen Verlauf, denn ihrer Meinung nach, sollte ich mich ja für Samu und diese Affäre entscheiden. Sie nahm einen Schluck vom Wein und sagte dann: "Ok... das hört sich ja wirklich alles romantisch an, aber wie oft denn noch? Du weißt doch das es nichts bringt. Beim letzten Mal dachtest du auch, das da etwas wäre und das er sich ändern würde und bla bla bla... und WAS Bitteschön hattest du davon? Nichts... da kommt nur heiße Luft raus. Ich sag dir... geh auf dieses Konzert heute!"

"Ich war ja auch noch nicht fertig. Dieser Abend ging ja noch weiter..." und mit den Worten, legte ich die beiden Tickets für das Konzert auf den Tisch.

Ihre Augen standen mit einem mal sperrangelweit offen und fast schon entsetzt fragte sie: "Oh mein Gott... Lisa, ihr habt euch schon getroffen?"  ihre Hände glitten dabei überrascht über ihren Mund, während ich spürte, wie sich bei dem Thema meine Gesichtsfarbe in leichtes rot färbte. Ich nickte ihr zu und sie fragte sofort euphorisch: "WAS? Wann denn? Wie denn? Wo denn?" gespannt beugte sie sich leicht über den Tisch und ich begann ihr den Donnerstag Abend in seiner vollen Länge zu erzählen. Als ich am Ende ankam, prustete sie total entsetzt: "Ach du heilige Scheiße... er hat bitte was getan? Er hat dich zum Tanzen aufgefordert vor all den Menschen und vor... MAX?" ich nickte erneut und sie begann laut zu lachen. So laut, das sich mittlerweile das halbe Restaurant nach uns umdrehte.

Ich lächelte kurz leise mit und sagte dabei fast schon flehen flüsternd: "Oh bitte sei still... das ist gar nicht so witzig, ja!"

"Ach? Und wieso lachst du dann bitte mit?"

"Hör jetzt auf..." noch immer lächelnd, entgegnete ich ihr bereits flehend und sprach dann weiter: "Es war an diesem Abend wirklich nicht witzig. Das war total schlimm für mich. Caro, wie er mich anfasste, das war kein normaler Tanz. Es war im schlicht weg egal, wo wir waren und wer uns alles dabei beobachtet hat. Max war richtig angepisst, deshalb. Ich meine, vor ein paar Monaten noch, sprach ich von diesem Mann im Traum. Ich fragte ihn damals, ob er nicht glauben würde, das ich bei so einem Rockstar Chancen hätte und nun fordert ausgerechnet der, mich zum Tanzen auf. Du hättest Max sehen sollen"

Forever yours / Samu Haber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt