Kapitel 14 *We were close but never close enough*

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"Ich fand nicht das passende zum anziehen..." sagte ich mit leiser Stimme hinter ihm. Zügig drehte er sich um und man konnte sofort erkennen, das ihm wohl gerade ein rießen Stein vom Herzen gefallen sein muss.

Belustigt stand er auf und sagte dabei: "Ich dachte schon du lässt mich erneut setzten"

"Tut mir leid..." flüsterte ich ihm entschuldigend zu.

Wieder legte er ein Lächeln auf seine Lippen, ging um den Tisch und schob den Stuhl für mich etwas zurück, dabei deutete er mir, das ich mich setzten sollte. Langsam lief ich auf ihn zu und setzte mich auf den Stuhl, kaum saß ich, flüsterte er von hinten in mein Ohr: "Das warten hat sich mehr als nur gelohnt.. du siehst atemberaubend schön aus" ein eiskalter Schauer lief mir in diesem Moment den Rücken entlang nach unten, denn ich konnte mich nicht erinnern, wann ich solche Worte das letzte Mal von einem Mann gehört hatte. Augenblicklich spürte ich überall am ganzen Körper die Gänsehaut und das kribbeln in meinem Bauch verstärkte sich zusätzlich. Noch ehe ich etwas sagen konnte, kam auch schon der Kellner an und hielt mir die Speisekarte lächelnd entgegen. Samu's und mein Blick trafen sich und ganz offensichtlich hatten wir den gleichen Gedanken, denn er fragte mich: "Bist du hungrig?" ich begann vorsichtig meinen Kopf verneinend zu schütteln. Dabei sagte Samu lächelnd zum Kellner: "Wir bleiben beim Wein"

"Gerne" antwortet der und schenkte uns gleich den Wein ins Glas.

Ich hätte jetzt keinen einzigen Bissen runter gebracht, denn der Vater meines Sohnes hat mich eben, nahezu in die Arme eines finnischen Rockstars getrieben, mit dem ich vor sieben Jahren die Nacht meines Lebens verbracht hatte. Als der Kellner unseren Tisch wieder verließ, blickten wir uns für mindestens eine ganze Minute einfach nur stillschweigend und ziemlich zurückhaltend an. Ich musste so einige Male dabei leer schlucken, denn ihn nach so langer Zeit so nahe zu sein und vor allem alleine mit ihm zu sein, machte mich mehr als nur nervös, denn beim Gedanken an unser letztes Treffen, begann es bittergemein in meinem Unterleib zu zucken. Nach einer gefühlten Ewigkeit brach Samu endlich das bitterliche Schweigen und sagte: "Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht was ich sagen soll.."

Ich lächelte ihn kurz an und sagte dabei: "Geht mir genauso... nur frage ich mich ob es sinnvoll ist, diese Zeit hier schweigend zu verbringen?!"

Erneut grinsten wir uns kurz wie zwei bescheuerte Teenie's an, ehe Samu wieder etwas ernster wurde und dabei sagte: "Danke das du gekommen bist. Das... also das bedeutet mir wirklich viel und..."

Ich musterte ihn während seiner Worte und unterbrach ihn dann gleich:"Samu hör mal... es tut mir wirklich leid wenn ich dir damals in irgendwelcher Form auch immer, ein falsches Gefühl vermittelt habe. Aber um das nochmal ganz klar zu stellen... für mich war und ist es auch nach wie vor, nicht mehr als ein One Night Stand gewesen. Eine Nacht die ich keinesfalls missen oder ungeschehen machen wollte obwohl... wenn ich so darüber nachdenke, würde ich doch, einiges davon lieber ungeschehen machen..."

Nur unterdrückt lachte er kurz mit, ehe er fragte: "WAS würdest du denn bitte davon ungeschehen machen wollen?"

Ich blickte ihn belustigt an und sagte: "Naja... ich war wirklich sehr betrunken und mir fehlte am nächsten Morgen so einiges... erst ganz langsam kam die Erinnerung Stück für Stück wieder und als ich dann meine Wohnung sah... holte mich dies Nacht gnadenlos schnell ein. Ich erinnerte mich an Dinge die ich lieber nicht mehr gewusst hätte. Hab ich damals etwa einen Joint geraucht?"

Er lächelte mich an und sagte dann: "Das haben wir ja..." unsere Blicke trafen sich und er sprach dann wieder ziemlich ernst weiter: "Ich fand an dieser Nacht gar nichts peinlich... ganz im Gegenteil. Ich kann mich nicht daran erinnern, das davor oder auch danach , je etwas besseres kam"

Forever yours / Samu Haber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt