Kapitel 11*life got in between*

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In einem kleinen Café setzten wir uns und nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatte, sagte er lächelnd: "Also..." Ich blickte in sein Gesicht und antwortete: "Also..."

Kurz lächelten wir uns an, ehe er fragte: "Ihr wolltet euch also gerade betrinken? Gibt es denn was zu feiern oder macht ihr das öfter einfach so?!" unkommentiert ließ ich das so stehen und blickte ihn dabei tief in seine blauen Augen. Ich fragte mich, wann er nun zur eigentliche Frage überging. In dem Moment wurde unser Café serviert und Samu sagte lächelnd: "Was für ein Glück! Schokolade... hier, du kannst meine auch gleich haben." grinsend hielt er mir sein Stück Schoko, das beim Café dabei war entgegen.

Etwas genervt fragte ich dabei: "Kannst du jetzt endlich damit aufhören bitte? Was willst du von mir Samu?" Das Lachen verging ihm.

Langsam legte er sein Stück Schokolade wieder zurück auf das Teller und nachdem er mich erneut kurz mit seinem Blick fixierte, sagte er: "Deine Haare, sie sind... kürzer, viel kürzer! Das steht dir und... du bist wunderschön Lisa!"

Ich musste nun ungewollt lachen und sofort an Max denken. Daran, das er volle zwei Tage brauchte, bis es ihm überhaupt auffiel! Etwas belustigt sagte ich: "Danke... wie deine, sie sind auch kürzer geworden und du bist alt geworden Finne"

Er lachte kurz laut auf ehe er sagte: "Danke für dieses äußerst Prädikate Kompliment" als er in meine Augen blickte, verging ihm das Lachen aber ziemlich schnell. Er fuhr sich einmal sichtlich nervös durch seine kurzen Haare, die übrigens wirklich viel zu kurz waren. Ich konnte es gerade absolut nicht nachvollziehen, warum zum Teufel sie so kurz waren und war tatsächlich versucht ihn genau das jetzt zu fragen, doch dann kam sie. Die Frage der Fragen: "Lisa... Was ist damals passiert? Warum bist du nicht gekommen?"

Ich lachte einmal übertrieben schnippisch auf und sagte dann: "Was passiert ist? Das Leben Samu! Das ist passiert"

Er beugte sich langsam über den Tisch und flüsterte dann: "Ich habe dort auf dich gewartet... die ganze Nacht habe ich mich nicht vom Platz bewegt"

Ich unterbrach ihn relativ zügig und sagte dabei, etwas angespannt: "Warum?" unglaubwürdig blickte er mich nun fragend an. Ok, diese Frage hätte ich mir sparen können, allerdings hätte ich mir das nie gedacht und somit auch nie einen Gedanken daran verschwendet. Ich sprach ehrlich weiter: "Samu ich wäre da nie hingekommen! NIE!! Davon abgesehen, das ich keinem Mann hinterher laufe, warst... bist... wie auch immer, bist du ein Rockstar! Glaubst du ernsthaft ich hätte mich dort lächerlich gemacht? Es wären damals sieben Monate dazwischen gewesen... auch wenn ich es gewollt und gekonnt hätte... wäre ich nicht gekommen, aus Angst das ich dort stehe wie ein bescheuerter Groupie und dann vielleicht mit der Tatsache nach Hause gehen muss, das du dich gar nicht mehr an mich erinnern kannst, oder willst."

Nun schluckte er einmal sichtlich schwer leer und fragte dann mit gequälter Stimme: "Wieso sagst du so etwas?"

Ich blickte kurz genervt auf meine Uhr und sprach dann tatsächlich meine Gedanken laut aus: "Ich gehe jetzt einmal stark davon aus, das das hier wohl die schlimmsten 30 Minuten meines Lebens werden könnten..." Samu ließ sich bei meinen Worten in seinen Stuhl zurück fallen und warf mir einen Blick zu, der es in sich hatte. Wie konnte ich so etwas nur laut aussprechen? Entschuldigend sprach ich weiter: "Samu es... es tut mir leid... so war das nicht gemeint, aber was willst du denn von mir hören?!"

"Na zum Beispiel, Warum du so etwas von mir dachtest? Habe ich tatsächlich so einen Eindruck hinterlassen? Du und ich... diese Nacht, die..."

Nicht aussprechen, nicht aussprechen, das ist nicht gut. Sagte ich mir immer wieder und unterbrach ihn dann schlussendlich, indem ich sagte: "Wir waren jung, betrunken und bekifft..." langsam beugte ich mich nun über den Tisch, blickte mich kurz etwas beschämt um und sprach dann leise weiter: "Es war doch nur Sex Samu... ein One Night Stand!"

"Wenn das so ist... dann geh mit mir heute Abend essen"

Ich schüttelte entsetzt meinen Kopf. Spinnt der? Wieso sollte ich bitte mit ihm jetzt essen gehen? Auf keinen Fall: "Tut mir leid... nicht einmal wenn ich es wollte, könnte ich! Es geht nicht!" mit den Worten blickte ich erneut auf die Uhr, deutete der Kellnerin das ich zahlen wolle und sprach dann zügig weiter: "Ich muss jetzt los... wir haben gleich noch einen Termin!" dabei fuchtelte ich nervös meine Geldbörse aus der Handtasche.

"Der Cafe geht auf mich... lass stecken" unsere Blicke trafen sich und ich steckte meine Geldbörse wieder in die Tasche zurück, stand langsam auf und hielt ihm meine Hand entgegen. Dabei sagte ich: "War schön dich wiederzusehen... Danke für den Cafe" er erhob sich ebenso, griff nach meiner Hand und zog mich total unerwartet gegen seine Brust. Mein Universum schien sofort stillzustehen, als sein unverkennbarer Duft in meine Nase stieg und mir so, alle vorhandenen Sinne vernebelte. Er trug noch immer das selbe Aftershave wie damals... einfach unverschämt gut und was noch viel schlimmer war, er roch unglaublich verführerisch. Zitternd zog ich tief den Atem ein und begann unbewusst an seinen Hals zu schnuppern, wie ein Junkie. Langsam und zaghaft legte ich meine Hände um seine Hüften und erwiderte so, noch immer etwas zurückhaltend seine Umarmung. Als er das bemerkte, seufzte er einmal laut auf und flüsterte dann in mein Ohr: "21:00 Uhr im Sky. Lass mich nicht wieder sitzen. Please, just... just be there Elisa!"

Elisa! Da war es... nur er nannte mich so. Den dumpfen Schmerz in meinem Herzen versuchte ich zu ignorieren. Langsam löste er unsere Umarmung auf und gab mir dann anschließend einen unglaublich gefühlvollen Kuss auf meine Stirn, während seine großen Hände mein Gesicht fest im Griff hatten. Ich bemerkte wie sich nun ziemlich zügig glühend heiße Tränen bei mir ankündigten die nun auf keinen Fall angebracht waren. Langsam legte ich meine Hand auf seine, die noch immer auf meiner Wange ruhte, nahm sie in meine und führte sie von meinem Gesicht weg. Dabei flüsterte ich: "Ich kann nicht Samu... es tut mir leid! Mach's gut" noch ein letztes Mal blickten wir uns tief in die Augen ehe ich mich umdrehte und zügig dieses Café verließ.

Kaum war ich um die erste Ecke gebogen, lehnte ich mich erschöpft und vollkommen außer Atem gegen die Mauer. Mein Puls beschleunigte sich und ich hatte das Gefühl jeden Moment zu hyperventilieren und keinen Augenblick später, ließ ich ungeniert meine zuvor angekündigten Tränen freien Lauf um irgendwie Luft zu bekommen! Ich benötigte gerade so unglaublich dringend Luft. Glühend heiß bahnten sie sich ihren Weg über meine Wangen während ich schluchzend ganz langsam auf den Boden hier zusammensackte.

Forever yours / Samu Haber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt