Kapitel 35 *swiss*

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In den nächsten Wochen passierte alles wieder mechanisch. Es brachte mir nicht wirklich viel, mir über diese Situation Gedanken zu machen. Es war wie es war. Ich hatte Sex mit meinem Mann und dachte dabei an Samu und das änderte sich auch, die paar weiteren Male, wo wir Sex hatten nicht. Irgendwann fing ich an, mich sogar daran zu gewöhnen. Je intensiver ich die Sexualität mit Samu erlebte, umso schwieriger wurde es für mich, mich sexuell wieder auf meinen Mann einzulassen. Ich habe zunehmend Schwierigkeiten, mein sexuelles Interesse bei Max aufrechtzuerhalten. Plötzlich stören mich sogar körperliche Kleinigkeiten, die ich früher gar nicht beachtet, oder sogar an ihm geliebt habe. Ich bin mir nach wie vor sicher, mein Leben unbedingt mit ihm zu verbringen, doch kann ich Samu unmöglich aufgeben. Ab und zu schweiften meine Gedanken dann doch noch ab, ob ich in die Schweiz fliegen sollte oder nicht. Aber Anfang April, war meine Sehnsucht nach Samu bereits so groß, das es mittlerweile komplett außer Frage stand. Es war für mich ganz klar, das ich da hin musste. Ich begann mich nach passenden Flugverbindungen umzusehen und konnte sogar am Tag darauf, noch einen Termine bei einem unserer Möbellieferanten vereinbaren. Somit flog ich also nicht nur, für Sex in die Schweiz. Noch immer brachte mich dieser Gedanke zum schmunzeln. Das war doch wirklich total bescheuert von mir und erzählen, durfte ich so etwas, außer Caro sowieso, genau niemanden. Jeder normale Mensch, würde mich wohl auf direkten Weg in die Klapse befördern.

Zwei Tage vor Abreise kam dann endlich die lang ersehnte und wichtige E-mail von ihm. Mit rasenden Herzen in meiner Brust öffnete ich sie: Hotel Riva am Bodensee - dort wissen sie das du kommst! Wenn du zur Show willst, gib bescheid und ich hinterlege dir ein Ticket. Gleich darunter befand sich ein Link zu den Hoteldaten und darunter schrieb er weiter: only 2 day's! Cannot wait any longer... miss you like hell Baby!

***

Nur zwei Tage später, stand ich dann endlich in der Abflughalle der airberlin Fluggesellschaft hier in Wien und schaute nervös auf die Uhr, während ich unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. Langsam sollte ich mich auf den Weg zum Gate begeben, um den Flieger nach Zürich zu erwischen. Die Finale Show von The Voice of Switzerland fand direkt am Bodensee statt. Das wusste ich bereits im Vorhinein und ich ging auch davon aus, das Mikko und er, sich wohl irgendwo am Bodensee einmieten würden. Der Flughafen "Friedrichshafen", wäre somit näher gewesen. Allerdings gab es aus Österreich keinen einzigen Direktflug und somit hätte diese Anreise mehr als fünf Stunden für mich gedauert. Der Flughafen in Zürich, lag nicht so weit weg und wenn ich mir einen Leihwagen genommen hätte, wäre ich definitiv schneller am Ziel gewesen als anders. Diesen konnte ich mir aber schlussendlich sparen, da das Hotel in dem Samu für uns reserviert hatte, ein Abholservice anbietet, den ich nur zu gerne in Anspruch nahm.

Zürich empfang mich mit strahlendem Sonnenschein und mir stand relativ zügig der Schweiß auf der Stirn. Da ich keine Ahnung hatte, was mich hier erwarten würde, zog ich mich wohl viel zu dick an. Oder, was noch viel wahrscheinlich war als das, dieser Schweiß war eher der Aufregung geschuldet, als den frühlingshaften Witterungsverhältnissen hier. Von weiten erblickte ich bereits meinen Fahrer, der ein Schild mit meinem Namen vor sich hielt, so wie man es eigentlich nur aus Filmen kennt. Fast schon beschämt lief ich auf ihn zu. Wir begrüßten uns kurz freundlich und sofort nahm er mir meinen kleinen Trolley ab. Viel hatte ich für kommenden 24 Stunden ja nicht einpacken müssen.

Ich staunte nicht schlecht, als ich erkannte das unser Wagen ein schwarzer Porsche Panamera war, der uns in das knapp 70km entfernte Konstanz an den Bodensee bringen sollte. Mir war es egal, aber Samu hätte es bestimmt gefallen. Im übrigen wäre mir sowieso viel lieber gewesen, wenn ich mit Samu hätte fahren können, aber das ging ja leider nicht. Ich blickte auf die Uhr, es war jetzt kurz vor 14:00 Uhr und mit Sicherheit, war er bereits voll in den Proben für heute Abend. Vielleicht hätte ich sein Angebot, mir die Show anzusehen, doch annehmen sollen, aber ganz ehrlich... ich hatte darauf keine Lust. Immerhin interessierte es mich nicht im Geringsten und außerdem würde Samu da lediglich für drei Minuten auf der Bühne stehen. Ich würde ihn dort genauso wenig sehen, wie ich ihn in dieser Zeit im Hotel sehen würde. Ich verlor mich während der Fahrt in den unmöglichsten Fantasien mit ihm und glücklicherweise waren wir, noch bevor ich völlig wegdöste, endlich am Ziel.

Forever yours / Samu Haber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt