Kapitel 26 *cannot wait*

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Saum's Sicht

Äußerst triumphierend lächelnd, kam ich am nächsten Morgen an diesem auffälligen, hochstöckigen Bürogebäude aus Glas und Stahl zum Stehen. Das hier, war die ultimative Fantasie eines grandiosen Architekten. Auch ohne es zu wissen, war ganz klar was sich hier dahinter verbirgt. Über den Gläsernen Eingangstüren stand in diskreten Stahllettern Room for you. Für einen Moment spürte ich wie mein Herz schneller schlug. Das gestern Abend war definitiv eine Meisterleistung von mir gewesen. Ich war richtig stolz auf mich selbst. Davon abgesehen, das ich nun genau wusste, wir würden uns Samstag sehen, konnte ich keinesfalls so lange warten und nun, war es auch nahezu ein Klacks herauszufinden wo Elisa arbeitet. Ich vergrub mein Gesicht in den warmen Schal und dachte kurz darüber nach, wie sie wohl reagieren würde, ehe ich langsam in die unglaubliche Eingangshalle ihrer Firma eintrat.

Ich näherte mich einer hübschen Blondine die am Empfangstresen saß und bemerke mit jedem Schritt den ich näher kam, wie sie nervöser wurde. Somit war mir klar, sie wusste wer ich war. "Hallo, ich suche Elisa... Elisa Steiner"

"Oh mein... ich glaub das nicht. Samu Haber?" es war immer das selbe und schön langsam gewöhnte ich mich an solche Reaktionen. Mit zittriger Stimme sprach sie weiter: "Ich werde sofort nachsehen ob sie da ist" mit den letzten Worten begann sie bereits an ihrem Telefon zu tipseln. Eilig lehnte ich mich über den Tresen und legte den Hörer für sie wieder auf. Überrascht blickte mich die Empfangsdame an und ich sagte nahezu flehend: "Können wir das vielleicht auch irgendwie anders lösen? Ich habe Elisa schon lange nicht mehr gesehen und das hier sollte eigentlich so etwas wie eine Überraschung werden."

Ein Lächeln legte sich über ihr Gesicht und sie antwortete: "Eigentlich ist es verboten, aber... Lisa ist noch da. Das weiß ich. Ich weiß nur nicht, ob sie gerade in einer Besprechung ist. Ihr Büro liegt im fünften Stock. Dritte Tür auf der rechten Seite. Ist eigentlich nicht zu übersehen."

"Vielen Dank... ich bin ihnen etwas schuldig" sagte ich sichtlich erleichtert und schon antwortete sie wie aus der Pistole geschossen: "Wie wäre es mit einem Foto, bevor sie wieder gehen? Damit wäre ich schon mehr als nur zufrieden" himmelte sie mich an. Dazu konnte ich natürlich schwer nein sagen und so antwortete ich lächelnd:"So machen wir das... bis später" und mit den Worten lief ich schnellen Schrittes Richtung Aufzug.

Als ich im richtigen Stockwerk ankam, war mir sofort klar, warum ich ihr Büro nicht übersehen könnte. Denn jedes der hier liegenden Büro's hatte auf Augenhöhe ein Sichtfenster, das sich durch den ganze Raum zog, sodass man in jedes Büro zu einem Teil Einsicht hatte und so brauchte ich gerade einmal ein paar Sekunden um sie zu finden.

Sie saß auf ihren Schreibtisch und tippt eifrig auf die Tastatur vor ihr, immer wieder blickt sie kurz zur Seite, wo ihre Unterlagen lagen. Sie war so in ihre Arbeit vertieft, das ich Gelegenheit hatte, sie ausführlich zu betrachten. Sie ist so unglaublich schön und in meinen Gedanken war ich schon viel weiter mit ihr. Dieser Tanz von gestern, war noch immer so real... am liebsten würde ich da jetzt reinstürmen, den Schreibtisch leer fegen und sie gleich hier daran erinnern, wie gut wir zusammen sind. Aber Dank dieser eigenartigen Sichtfenster hier, wird das wohl eher eine Fantasie bleiben. Sie legte ihre Hand in ihren Nacken und warf dabei ihren Kopf zurück, zog ihre Lippen verführerisch in ihren Mund und sofort wurde das ziehen in meiner Lendengegend um einiges stärker. Herrgott wie alt bin ich? Fünfzehn? Ich schluckte einmal leer, räusperte mich und wollte gerade an die Tür klopfen, als ich einen leichten Schlag von hinten auf meine Schulter verspürte. Dabei hörte ich eine Stimme sagen: "Samu, schön dich wiederzusehen."

Ich drehte mich zu der Stimme um und sah Elisa's Arbeitskollegen Oliver lächelnd hinter mir stehen. Ich streckte ihm meine Hand entgegen und sagte dabei: "Oliver... wie geht es dir?"

"Alles klar danke... wie ich hörte, konntest du sie letztens doch noch besänftigen?" er zwinkerte mir bei dieser Frage, ziemlich eigenartig zu und ich fragte mich dabei, wie er das eben meinte. Wusste er etwa über uns bescheid? Noch ehe ich antworten konnte, öffnete sich hinter uns die Tür und eine verdutzte Elisa stand mir nun gegenüber: "Samu? Was...Was machst du denn hier?"

"Hey. Ich war gerade in der Nähe und dachte mir, ich probiere es mal. Hast du Zeit??"

Oliver lachte kurz auf und sprach dann dazwischen: "Ok... also ich werd dann mal wieder" diesen Blick den er uns dabei zu warf, sagte so einiges aus! Spätestens jetzt, wusste er Bescheid. Sie deutete mir mit einer wortlosen Kopfbewegung, das ich eintreten sollte und als ich das tat, schloss sie die Tür hinter uns.

Noch immer mit den Händen hinter ihren Rücken auf den Türgriff gelegt, lehnte sie sich gegen diese und starrte mich eine ganze Zeit lang fragend an. Es könnte sein, das vielleicht sogar ein gewisses Aggressionspotential hier mit schwang, das mir kurz sogar etwas Angst machte. Bei nochmaligen überdenken, bewirkte es aber das Gegenteil und törnte mich unnötigerweise zusätzlich an. Sie war also ganz offensichtlich sauer über den Verlauf des gestrigen Abends.Ich schluckte einmal leer und in diesen Moment, bewegte sie sich langsam und unglaublich elegant auf mich zu. Dabei ließ sie ihren Blazer den sie trug, über ihre Schultern und Arme nach unten gleiten. In mir startete gerade eine Armee von Schmetterlingen, während sie das tat. Diese Frau war einfach atemberaubend. Sie trug ein enges weißes hochgeschlossenes, ärmelloses Shirt, das oben bis runter zum Ansatz ihrer perfekten Brüste mit feinster Spitze bestickt war. Ihre schwarze Hose saß so perfekt, das man ihre endlos langen Beine, die unglaublich schmale Taille und diesen perfekten Hintern genau erkennen konnte. Ich sah uns schon jeden Moment in einer wilden Knutscherei versinken, als sie an mir vorbei spazierte und dabei monoton sagte: "Setzt dich. Wir haben zu reden"

Forever yours / Samu Haber FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt