Failure

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Sie saßen an dem kleinen Tisch in Deans Zimmer, Richard hatte sich in der zwischenzeit ebenfalls zu ihnen gesellt, nachdem er fünf Stücke Apfelkuchen aus der Cafeteria schmuggeln konnte. Dean beäugte das Stück auf seinem Teller skeptisch und sezierte es mit der Gabel.
“Ich versichere dir Dean, es ist wirklich nur Kuchen. Ich habe mich persönlich davon überzeugt”, versuchte Richard ihn zu ermutigen und biss zu Demonstrationszwecken von seinem eigenen Stück ab. “Siehst du? Vollkommen sicher”, sagte er kauend.
Dean umklammerte stattdessen seine Tasse Kaffee mit beiden Händen und trank ihren Inhalt im Zeitlupentempo. Er versuchte Zeit zu schinden, in der Hoffnung, wenn er die Tasse absetzte wäre sein Stück Kuchen auf magische Weise vom Teller verschwunden. Er sah verstohlen zu Cas herüber, der ihn wiederum so intensiv musterte, dass Dean unweigerlich anfing zu grinsen.
“Sagst du mir Bescheid, wenn du damit fertig bist, jedes einzelne Haar auf meinem Kopf zu zählen, Cas?”

Castiel fuhr erschrocken zusammen und sah hastig zur Seite.
Bobby lachte leise und schüttelte kaum merklich den Kopf. Konnte Dean wirklich so naiv sein? Oder wollte er einfach nicht sehen, wie vernarrt Jimmy in ihn war?
Als hätte Jimmy seine Gedanken gehört, wandte er seinen Blick zu Bobby, seine Augen huschten unruhig hin und her. Bobby grinste und legte den Finger an die Lippen.
Auch Sam musste sich auf die Zunge beißen, um Dean nicht den Wink mit dem Zaunpfahl …,ach was , um ihn nicht mit dem ganzen Zaun zu erschlagen und Jimmy dadurch bloßzustellen.
So versuchte er es auf nonverbaler Ebene, indem er Richards Hand ergriff und ihre Finger ineinander verschränkte. Richard, perplex von dieser plötzlichen Geste, sah ihn verwundert an.
Dean grinste seinen Bruder an. “Ja ja, wie war das?
Ich interpretiere da Dinge hinein, die nicht existieren?”
Sam zuckte beiläufig mit den Schultern und erwiderte das Grinsen.
Cas sah erneut verstohlen zu Dean, seine Finger trommelten unruhig auf der Tischkante herum.
Bobby versetzte Dean unterm Tisch  einen Fußtritt und deutete mit dem Kopf in Jimmys Richtung.
“AU! Wofür war das denn?”, fragte Dean und sah Bobby wütend an, während er sich das Schienbein rieb. Bobby seufzte, der Junge hatte wirklich Scheuklappen auf. 

Kurz vor dem Abendessen verabschiedeten sie sich von Dean und Jimmy.
Sam nahm den Mann zum Abschied in den Arm und flüsterte, “ Versuch dein Glück, Cas. Sag ihm einfach, wie du dich fühlst.”
Cas sah ihn mit großen Augen an. Sein Gegenüber zwinkerte ihm zu und ließ, einen vollkommen verdatterten Engel zurück. Doch dann fügte sich das Chaos in Castiels Kopf zusammen und er wurde zunehmend nervöser. Dass Dean nah bei ihm stand, verbesserte seine Lage nicht im geringsten, ganz im Gegenteil. Er räusperte sich verlegen, “Kommst du mit runter zum Abendessen?”, fragte er, und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Dean schüttelte den Kopf.
“Danke für das Angebot, aber nein. Ich wollte noch unter die Dusche, außerdem gab es gerade erst Kuchen.” Cas nickte, er hatte mit dieser Antwort bereits gerechnet.
“Möchtest du deinen Mantel wieder haben?”, fragte Dean und riss Castiel damit aus seinen Gedanken. Wenn er ja sagte, würde das bedeuten, dass Dean sich vor ihm auszog?
Er trug unter dem Trenchcoat weder Hemd noch T-shirt.
“Nein, behalt ihn erstmal. Ich kann ihn mir auch später noch abholen”, hörte Cas sich sagen und verschwand.
>Was ist denn jetzt los?<, fragte sich Dean, zuckte dann aber mit den Schultern und tat es als “typisches Cas Verhalten” ab. 

Sry, das Kapitel ist etwas kurz geworden, aber ich brauchte den Cut dort :)

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