...and then what shall we see?

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In einem Schnellimbiss/Metzgerei irgendwo in einem Chinesischen Viertel

"Hallo Dean. Ich bin beschäftigt, also die Kurzfassung bitte", begrüßte ihn der Tod.
"Ich hab etwas von Ihnen", begann Dean das Gespräch, er hatte sich alle Argumente im Vorfeld sorgsam zurechtgelegt.
"Du meinst meinen Ring? Ich weiß noch, ich hatte ihn dir vorübergehend geliehen", antwortete der Tod, offenbar gelangweilt über diese plumpe Vorangehensweise.
"Wenn sie ihn zurückhaben wollen..."
"Entschuldige bitte," unterbrach ihn der Tod sofort, "aber denkst du etwa ich weiß nicht wo du ihn versteckt hast?", er musterte ihn abschätzig.
"Da wir nun festgestellt haben, dass du an Selbstüberschätzung leidest,aber kein Druckmittel hast, was genau willst du?"
"Luzifers Käfig. Ich gehe davon aus, Sie sind einer der wenigen der sich Zutritt verschaffen kann."
"Ach so?", fragte der Tod belustigt.
"Sams Seele ist in dem Käfig gefangen", fuhr Dean fort.
"Habe ich gehört", entgegnete der Tod kurz angebunden.
Mann, der Typ lässt aber auch gar keine Gefühlsregung zu dachte Dean ärgerlich.
"Sie müssen ihn da rausholen", flehte er.

"Dann schlage mir einen Handel vor", antwortete der Tod.
"Über was soll ich denn mit Ihnen Handeln?"
"Tja, da hast du nicht ganz Unrecht", gab er zu. "Nun gut,ich komme dir ein Stück weit entgegen. Ich biete dir deine Anfrage als Preis...Wenn du die Wette gewinnst."
"Großartig. Was für eine Wette?"
"Roll nicht mit den Augen, Dean das ist unhöflich", wies er ihn zurecht.
"Also, wenn du meinen Ring holst, Streif ihn über"
"Was?", fragte Dean perplex.
"Ich will, dass du für mich einspringst, für einen ganzen Tag."
"Ist das ihr Ernst?"
"Nein ich bin nur unglaublich sarkastisch", höhnte der Tod.
"Also, Dean, nimmst du mein Angebot an?"
"Ich tue es."
"Fein. Über die Einzelheiten reden wir morgen, ich habe nämlich noch wichtigeres zu tun, als dir und deinem Bruder mal wieder aus der Patsche zu helfen"
Dann war er verschwunden.

Dieses Gespräch hatte vor über einem Monat stattgefunden.
Umso wichtiger wurde der Zeitsprung, der Dean an den Tag des Deals zurückversetzte.
"Ok Cas, ich bin bereit."
Cas berührte ihn an der Schulter und Dean hatte das Gefühl plötzlich gewaltsam unter Wasser gedrückt zu werden. Seine Lungen zogen sich krampfhaft zusammen und in seinen Ohren baute sich ein unangenehmer Druck auf. Doch so schnell wie das Phänomen aufgetreten war so schnell verschwand es auch wieder.
Für ein paar Sekunden fühlte sich alles surreal an, sein Körper manifestierte sich wieder und er stand in der Eingangshalle der Klinik.
Es war schon ein wenig seltsam, zu wissen, dass er genau in diesem Augenblick 3 Stockwerke höher seinen "Rausch" ausschlief.

Dean griff in seine Jackentasche und holte den Ring daraus hervor. Er umschloss ihn mit seinen Fingern und sprach die Beschwörungsformel.
"Messorum evoco qui me tetigit"

"Dean, Dean, Dean.", erklang eine Stimme direkt hinter ihm.
Der Jäger drehte sich um und blickte dem Tod, wortwörtlich, ins Antlitz.
"Da habt Du und dein himmlischer Freund ja ganz tief in Trickkiste gegriffen! Oder bist du ernsthaft davon ausgegangen ich wüsste nicht in welcher Zeit du dich eigentlich befinden müsstest?"
Dean rutschte bei diesen Worten förmlich das Herz in die Hose.
"Aber ich wollte doch nur meinen Teil der Abmachung erfüllen damit...", begann er. Doch der Tod schnitt ihm mit einer knappen Geste das Wort ab.
"Verkauf mich nicht für dumm, Junge. Du strapazierst meine Geduld ohnehin schon. Also, Sams Seele?", fragte er

"Seine Seele ist seit einem Jahr dort, und soweit ich weiß hat sie großen Schaden genommen."
"Sie ist eher geschunden bis auf den blanken Nerv", korrigierte er Dean und wiederholt damit was auch Gabriel schon vorausgesagt hatte.
"Gibt es vielleicht irgendeine Chance, dass Sie den höllischen Teil von ihr abtrennen?"
Der Tod seufzte theatralisch, "Dean, was glaubst du eigentlich was die Seele ist? Ein Kuchen, den man in Stücke schneiden kann? Du kannst sie peinigen und quälen, aber niemals brechen, das kann nicht mal ich."
"Irgendwas muss man doch tun können", meinte Dean hilflos.
"Vielleicht. Sams Hölle kann ich nicht auslöschen, aber ich kann sie hinter eine Wand schieben, wenn du willst."
"Eine Wand?", fragte Dean stutzig.
"In seinem Verstand. Ein Damm der die Flut zurückhält.
Schrecklich, diese schlimmen Erinnerungen. Du willst nicht wissen, was sie ihm antun würden. Glaub mir."
"Ok eine Wand. Klingt gut", entgegnete Dean.
"Aber das ist nichts für die Ewigkeit", erklärte der Tod nachträglich.
"Die Wahl ist also, Sam ohne Seele oder Sam mit einer Wand im Gehirn, die wenn sie zerstört werden sollte, sein Ende bedeutet, richtig?"

Der Tod nickte und war schon im Begriff zu verschwinden als er sich noch einmal umdrehte und Dean erneut an die Bedingungen erinnerte.
"Nimmst du den Ring ab, bevor 24 Stunden um sind, hast du verloren. Keine Seele für Sam, klar?"

Dean nickte doch er war schon wieder allein. Er beeilte sich den Ring aufzusetzen, um das Risiko doch noch entdeckt zu werden so gering wie möglich zu halten.

Die Szenerie wechselte schlagartig. Er befand sich auf einem Gehweg neben einer viel befahrenen Straße. Der Lärm der ihn Umgab hatte, nach der Abgeschiedenheit in der Klinik, beinahe etwas Tröstliches.
"Heutzutage lassen sie wohl jeden Dummkopf den Tod spielen"
Er drehte sich um. Tessa, der Sensenmann, war hinter ihm aufgetaucht.
"Bringen wir es hinter uns, und ich warne dich Dean, mach keine Dummheiten. Du berührst die Personen, ich sammle sie ein, verstanden?"
Dean nickte.
"Aber woher weiß ich, wer betroffen ist?"
"Ich habe eine Liste und Nein! du darfst sie nicht sehen. Lass uns den Tag einfach hinter uns bringen", mahnte Tessa.

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